Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin
demjenigen, der ihretwegen hierher gekommen war, gestohlen worden war? Es spielte keine Rolle. So oder so, er wollte seinen Super Bird zurück. Er wollte ihn zurück und würde ihn zurückbekommen, selbst wenn es das Letzte wäre, was er in seinem Leben tat.
Er durfte keine Zeit verlieren. Sofort nachdem er seine Entscheidung gefällt hatte, begann Roan methodisch zu handeln. Er überzeugte sich davon, dass Tory keine Nachricht hinterlassen hatte, schaute in ihren Schrank, um zu sehen, was sie mitgenommen hatte, wobei sich herausstellte, dass sie alles zurückgelassen hatte. Dann setzte er sich mit seinem Büro in Verbindung, um sicherzustellen, dass während seiner Abwesenheit alles glatt weiterlief, und bat, die Fahndung nach dem Mietwagen einzuleiten, den Melanka gefahren hatte, und dessen Kennzeichen er sich in weiser Voraussicht notiert hatte. Anschließend gab er Jake und seinem Dad ein paar Anweisungen für den Fall, dass Tory sich melden sollte. Nachdem all dies getan war, ging er nach oben in sein Schlafzimmer und warf ein paar Sachen in eine Reisetasche. Er war eben dabei, den Reißverschluss zuzuziehen, als sein Vater auf der Schwelle erschien.
„Was hast du eigentlich vor?" fragte Pop mit ernster Stimme, in der etwas mitschwang, das ziemlich stark nach Besorgnis klang.
„Ich dachte, das hätten wir geklärt."
„Oh, ich weiß, dass du Tory nachfährst, um sie zu beschützen, aber was kommt danach? Hast du vor, die Situation zwischen euch zu klären, oder willst du sie nur aus Trotz wieder zurückschleppen, weil du es für deine verdammte Pflicht und Schuldigkeit hältst, dafür zu sorgen, dass sie vor Gericht gestellt wird?"
„Himmel noch mal, Pop!"
„Komm mir nicht so, Roan, weil es nämlich dein alter Herr ist, der da mit dir spricht. Ich bin zwar nicht mehr so jung, wie ich einmal war, aber deshalb bin ich noch lange nicht blind. Diese Frau bedeutet dir etwas, genau wie du ihr etwas bedeutest.
„Ja, ich habe ihr etwas bedeutet, in Ordnung", antwortete Roan mit Blick auf das, was er gerade tat. „Ich war ihr Gefängniswärter."
„Weil du es so wolltest, weil du dich anders unwohl gefühlt hättest. Solange du das, was zwischen euch war, kontrollieren konntest, war für dich die Welt in Ordnung. Aber sobald dir die Kontrolle zu entgleiten drohte, hast du dich in dein Schneckenhaus zurückgezogen."
„Vergiss es, Pop. Sie passt einfach nicht hierher. Sie hat anderswo ein großartiges Leben, zu dem sie vielleicht irgendwann wieder zurückwill. Das bisschen, das wir miteinander hatten, bedeutet nichts. Sie hat sich nur die Zeit vertrieben."
„Du hast Angst, dass sie dich verlassen könnte, genau wie Carolyn, und deshalb baust du vor."
„Das ist nicht wahr!" Roan schaute auf, aber er sah den Mann vor sich nicht ganz scharf, weil die Gedanken in seinem Kopf wild durcheinander wirbelten.
„Nicht alle Frauen brauchen Luxusboutiquen und Feinschmeckerrestaurants und tausend andere verschiedene Ablenkungen. Manche können einfach nur den Frieden und die Stille und eine schöne Aussicht auf den See genießen. Nicht alle Frauen sind wie Carolyn, Roan. Sie verlassen einen nicht ohne guten Grund."
„Schön. Dann reden wir eben über die Zukunft, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt." Er meinte es nicht ernst. Aber es war offensichtlich das, was sein Dad hören wollte, und Roan hatte keine Zeit, sich noch länger herumzustreiten.
„Na, endlich! Jake und ich sind gespannt, was wir von dir hören. Und von Tory."
Roan antwortete nicht. Was gab es dazu auch noch zu sagen?
Aber das waren offensichtlich noch nicht alle Erklärungen, die von ihm erwartet wurden. Als er aus dem Haus kam, lehnte Jake an der Beifahrertür des Streifenwagens.
„Ich will mit, Dad", sagte er so leise, dass es kaum mehr als ein Murmeln war. „Ich halte es nicht aus, hier rumzusitzen und mich ständig zu fragen, was wohl mit Tory passiert."
Zuerst sein Vater, jetzt sein Sohn. Victoria Molina-Vandergraff hatte es geschafft, sich in das Herz eines jeden männlichen Wesens auf Dog Trot zu schleichen, einschließlich Beaus Herz. Es würde lange dauern, bis man sie vergessen hatte. Roan warf seine Tasche auf den Rücksitz und knallte die Tür zu. Dann drehte er sich wieder zu seinem Sohn um.
„Hör zu", begann er mit so viel Geduld, wie er unter diesen Umständen aufbringen konnte.
„Ich weiß schon, was du jetzt gleich sagst", fiel Jake ihm ins Wort und hob trotzig das Kinn. „Dass ich zu jung bin und dass ich dir
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