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Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
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gewusst haben, wo er den Schlüssel für das Kontrollgerät aufbewahrte; andernfalls hätte sie ihn heute nicht so schnell gefunden. Er glaubte auch genau zu wissen, wann sie ihn entdeckt hatte; es war gewesen, als sie nach dem Autoschlüssel gesucht hatte. Stellte sich nur die Frage, warum sie nicht schon viel früher verschwunden war. Vielleicht, weil sie sich sicher gewesen war, dass er sie finden würde, egal ob mit oder ohne dem verdammten Ding. Jetzt war sie gegangen, weil er erfahren hatte, wer sie war, und weil sie ihm ansehen konnte, was für einen Unterschied es für ihn machte. Weil sie ihm jetzt nicht mehr zutraute, ihr Geheimnis zu hüten oder sie zu beschützen.
    Spielte es eine Rolle, dass sie eine reiche Erbin und eine echte Prinzessin war? Tat es das wirklich?
    Natürlich spielte es eine. Es veränderte alles. Alles.
    Roan war nach seinen Schätzungen ungefähr zwei Stunden oder weniger hinter ihr. Der Bird war schnell, aber Roan hatte den Vorteil, dass er einen Polizeiwagen mit Blaulicht und Sirene fuhr, beides Dinge, die er einsetzen konnte, wenn er sie brauchte. Er müsste sie eigentlich einholen können. Die größte Gefahr war, dass er sie in der Dunkelheit übersah oder sie überholte, während sie tankte oder eine Pause machte.
    Er hatte keine Befehlsgewalt in Florida oder in irgendeinem der Bundesstaaten dazwischen; sein Zuständigkeitsbereich erstreckte sich nur auf Tunica Parish. Und sobald er an dem Schild vorbei war, das das Ende des Landkreises anzeigte, würde er genau wie jeder andere Mensch sein. Nicht besser und nicht schlechter. Ohne irgendwelche Privilegien.
    Es würde reichen müssen.
    Fahrzeuge, Straßenschilder und Gemeinden, in denen man längst für die Nacht die Bürgersteige hochgeklappt hatte, flogen vorbei. Roan fuhr von Natchez bis Hattisburg auf der Landstraße, dann bog er nach Süden und Osten ab, erst auf den Highway 49 und dann auf die 1-10. Vor ihm entrollte sich bei seiner Fahrt durch die Nacht die breite Interstate mit ihren durchbrochenen weißen Mittelstreifen, die wie blinkende Lichter aufleuchteten. Er hielt kurz an, um zu tanken und sich ein Päckchen gesalzene Erdnüsse zu kaufen, dann fuhr er weiter.
    Als er Mobile erreichte, ging gerade die Sonne auf. Er blinzelte in das helle Licht, während das Geräusch der Reifen auf den Nahtstellen des Asphalts seine Gedanken und Ängste rhythmisch untermalte. Er hatte keine Spur von dem Super Bird gesehen.
    Er raste durch das mit verkrüppelten Kiefern bestandene Ödland des Pfannenstiels von Florida, gewann Zeit. Auf der anderen Seite von Tallahassee stieß er auf die 1-75 South und die ständige Parade aus Werbetafeln, auf denen vollmundig Sonnenlotion, subtropische Landschaften und Ruhestandshimmel angepriesen wurden. Mit dem dichter werdenden Strom aus Autos, Wohnwagen und Campingbussen erreichte er Touristenland und sah die ersten Bougainvilleen, die ersten Palmen, die ersten korallenfarben getünchten Villen und die ersten riesigen Wohnwagenparks, die wie Städte aus Aluminium und Fiberglas anmuteten. Er fuhr mittlerweile fast wie im Tran, so dass es fast ein Schock war, als gänzlich unvermutet das Ausfahrtschild für Fort Myers auftauchte und ihm klar wurde, dass er es beinahe geschafft hatte.
    Sanibel, eine ruhige Insel mit herrlichen alten Bäumen und einer üppigen Vegetation beherbergte Privatbungalows und Strandvillen, die so groß waren, dass es nicht immer ganz leicht war, sie von den Hotels zu unterscheiden. Doch die meisten davon lagen jetzt still und verlassen, mit heruntergelassenen Rollläden, da, weil ihre Besitzer vor der feuchten Hitze der Sommermonate in kühlere Regionen wie Bar Harbor oder die Hamptons geflüchtet waren. Roan war für einen kurzen Moment überrascht, dass Vandergraff nicht weggefahren war, aber dann überlegte er, dass Torys Stiefvater möglicherweise ein Alter erreicht hatte, in dem ein halbjährlicher Umzug zu beschwerlich war oder dass bei seiner Entscheidung finanzielle Interessen im Vordergrund standen.
    Roan hatte sein Büro gebeten, die Adresse des Vandergraff- Hauses ausfindig zu machen und ihm durchzugeben. Am Nachmittag schließlich kam er an das Tor des von einer Mauer umgebenen Grundstücks. Da es offen stand, bog er ein und fuhr die breite gewundene Auffahrt hinauf, über der sich Jacarandabäume wölbten, vorbei an hohen Königspalmen zu den großen Eingangstüren aus facettiertem Glas. Dort hielt er an, stieg aus und dehnte seine vom langen Sitzen steif

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