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Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
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sind."
    „Was soll das heißen?"
    „Er hatte nie viel weibliche Gesellschaft, wissen Sie. Weil doch seine Mutter weg ist."
    Es war angenehm zu wissen, dass Jake nichts gegen ihre Anwesenheit auf Dog Trot hatte, auch wenn es im Grunde unerheblich war. „Besucht er sie nicht oft?"
    „Soweit ich weiß nicht. Der Junge hat für ihren Geschmack zu viel Ähnlichkeit mit seinem Vater und erinnert sie zu sehr an alte Fehler. Zumindest ist es das, was man hört."
    „Das ist schrecklich für ein Kind." Sie hörte den Schmerz in ihrer Stimme mitschwingen, aber sie war machtlos dagegen. Es hatte Zeiten gegeben, in denen sie gespürt hatte, wie froh ihre Mutter gewesen war, sie endlich wieder los zu sein.
    „Ich schätze mal, wir tun alle unser Bestes", sagte Cal.
    Tory war überrascht über so viel Toleranz und Verständnis. „Sie haben sie gekannt?"
    Er grinste trocken. „Sie war meine angeheiratete Cousine."
    Tory runzelte nachdenklich die Stirn. „Aber Sie sind doch kein Benedict, oder?"
    „Gott bewahre! Nicht so direkt jedenfalls, aber irgendwie sind wir hier alle verwandt oder verschwägert. Deshalb passen Sie lieber auf, was Sie sagen, sonst könnten Sie noch mehr Probleme bekommen."
    Das war ein guter Rat, den sie anzunehmen beschloss. Sie wechselte das Thema und fragte ihn, ob sie bei der Suche nach Zits und Big Ears schon Fortschritte gemacht hätten. Er berichtete, dass sie die Fahndung ausgedehnt hätten, wenngleich bis jetzt ohne Erfolg. Und dass der Sheriff davon ausginge, dass sich die beiden aus irgendeinem Grund immer noch in der Nähe aufhielten, weshalb alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden wären. Tory konnte sich zwar nicht vorstellen, was das hieß, aber es klang durchaus beeindruckend.
    Da er ihre Aufmerksamkeit nun schon mal hatte, gab Cal ihr gleich auch noch einen kurzen Überblick über seine Talente und Hobbys, einschließlich ein paar unwahrscheinlich klingender Geschichten, mit denen er sie beeindrucken wollte. Ihm zuzuhören fiel ihr weniger schwer, als sie geglaubt hatte; er hatte eine unvermutet komische Ader, und unter seiner ein bisschen aufgesetzt wirkenden Selbstsicherheit lugte sogar eine gewisse Menschlichkeit hervor. Als er die Küche schließlich verließ, um seine Runde zu machen, hatte sie sich zumindest damit abgefunden, dass er in ihrer Nähe war.
    Irgendwann am Nachmittag kam Roan endlich nach Hause zurück. Tory lag im Wohnzimmer auf der Couch und blätterte müßig in einer Zeitschrift, wobei sie alle Gedanken darüber zu verdrängen versuchte, was passieren würde, wenn sie gesundheitlich wiederhergestellt war. Das Erste, was sie von Roan hörte, war das tiefe Dröhnen seiner Stimme, als er mit Jake im Flur vor der Küche sprach.
    Sie redeten ziemlich viel miteinander, diese beiden. Das würde sich möglicherweise ändern, wenn Jake älter wurde und sich zu einem rebellischen Jugendlichen entwickelte. Im Augenblick aber schienen sie sich unter der Oberfläche ihres Alltagstrotts aufrichtig zugetan zu sein. Es sagte etwas über den Sheriff aus, dass er es trotz seines täglichen Arbeitspensums immer noch schaffte, diese enge Beziehung aufrechtzuerhalten. Nicht dass sie an diesem Teil seines Lebens interessiert wäre, natürlich, oder auch nur im Mindesten geneigt, nach menschlichen Qualitäten des Sheriffs oder seines Hilfssheriffs Ausschau zu halten.
    Kurze Zeit später hörte sie, wie die Küchentür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Als sie aufschaute, stand Roan auf der Wohnzimmerschwelle. Er wirkte ebenso müde, wie sie sich fühlte. Die Fältchen um seine Augen hatten sich in den letzten Tagen vertieft, als ob seine Nachtwachen bei ihr ihren Tribut gefordert hätte.
    „Wie fühlen Sie sich?" erkundigte er sich höflich.
    Sie lächelte zerknirscht. „Müde vom vielen Schlafen, aber nicht energiegeladen genug für etwas anderes."
    „Wie ich gehört habe, haben Sie sich heute Vormittag eine Kleinigkeit zu essen gemacht."
    Dann hatten sie es also herausgefunden. Sie hätte sich denken können, dass es Jake nicht entgehen würde. „Ja, nun, ich war hungrig."
    „Wir hatten nicht vor, Sie verhungern zu lassen, aber Ihr Teller kam gestern Abend wie auch heute Morgen leer zurück."
    „Haben Sie wirklich geglaubt, dass ich dieses Zeug esse? Mein Teller war nur leer, weil Beau sich nicht so leicht erschüttern lässt."
    Er schaute auf den großen Hund, der neben der Couch lag. „So erklärt sich also seine plötzliche Anhänglichkeit. Ich habe mich

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