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Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Das dauerte alles schon viel zu lange. Er hätte Verstärkung nach Dog Trot rausschicken sollen, während er weg war. Dass er dringend nach Hause musste, trug jetzt zu seiner Verärgerung noch bei.
    „Ja, aber dagegen ist doch nichts zu sagen", gab der Bürgermeister mit einem wohl überlegten Stirnrunzeln zurück.
    „Ich kann sie mit Sicherheit nicht aufhalten, aber ich glaube auch nicht, dass wir uns von ihnen drängen lassen sollten, nur weil sie in ihren Privatjets hier einschweben."
    „Ich finde, da hat er Recht", warf Jensen, der örtliche Bankdirektor, mit einem bedächtigen Nicken ein. Sein Motto hieß Vorsicht. Das war ein gutes konservatives Verhalten für einen Banker, das Roan in diesem Augenblick erfreut zur Kenntnis nahm.
    „Auf jeden Fall", fuhr Jensen fort, während er seine Ellbogen auf den Plastiktisch aufstützte und seine Fingerspitzen zeltförmig aneinander legte, „bin ich bis jetzt davon ausgegangen, dass unsere Gründe, dieses Projekt überhaupt ins Auge zu fassen, in einem erhöhten Steueraufkommen und zusätzlichen Jobs liegen. Es macht keinen Sinn, wenn wir uns verpflichten, eine Menge Geld im Voraus zu investieren, das wir erst Jahre später wieder reinholen."
    „Sie und der Sheriff leben einfach total hinterm Mond", sagte Michaels mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Sie wollen doch bloß, dass draußen am See alles so bleibt, wie es immer war, und es kümmert Sie einen Dreck, was mit den Leuten wird, denen es nicht so gut geht wie Ihnen."
    Das kam Roan bekannt vor, so etwas Ähnliches hatte Cal kürzlich auch gesagt. „Es kümmert mich durchaus", widersprach er entschieden, „und Tom Jensen kümmert es auch. Wir glauben nur einfach nicht, dass dieses Konsortium aus Florida die Antwort auf unsere Probleme hier in Turn-Coupe hat."
    „Könnte für Sie ein paar zusätzliche Streifenwagen und eine bessere technische Ausstattung, wenn nicht sogar ein neues Gefängnis bedeuten", warf der Bürgermeister ein. „Sie sollten noch ein bisschen darüber nachdenken."
    „Könnte sein, dass wir das alles und noch mehr brauchen, wenn dieses Projekt durchkommt. Wie die Statistiken zeigen, steigt die Kriminalitätsrate in den ersten drei Jahren nach Einrichtung eines neuen Spielkasinos dramatisch an, wenn hartgesottene Spieler bei ihrer Bank keinen Kredit mehr bekommen und versuchen, sich von woanders her Geld zu beschaffen."
    „Wollen Sie damit sagen, dass Ihr Büro nicht modernisiert werden muss?"
    „Bis jetzt reicht es immer noch", beharrte Roan, obwohl er sich ein bisschen eingekreist fühlte. Er hatte gehofft, dass Kane und Melville Brown, sein Partner in der Anwaltskanzlei, hier sein würden. Die beiden waren zu der inoffiziellen Sitzung nicht eingeladen worden, wahrscheinlich, weil der Bürgermeister wusste, dass sie in dieser Frage auf Roans Seite sein würden.
    Michaels brummte: „Ach, wirklich? Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie eine Gefangene bei sich zu Hause untergebracht haben, weil Ihr großartiges Gefängnis keine Frauenabteilung hat."
    „Das stimmt."
    „Und was soll das, Sheriff? Warum sperren Sie die Frau nicht in Ihrem Gefängnis ein, wenn es so toll ist? Oder haben Sie andere Gründe dafür, Ihr eigenes Haus als Knast zu benutzen?"
    Roan erhob sich langsam und beugte sich mit aufgestützten Händen drohend vor. Seine Stimme war ausdruckslos und sein Blick fest, als er fragte: „Und was wollen Sie mir damit unterstellen?"
    „Na, nichts." Michaels schaute um Unterstützung heischend in die Runde. „Es ist nur eine ganz logische Frage, finden Sie nicht?"
    „Diese Unbekannte ist ein besonderer Fall."
    „Da bin ich mir sicher." Die Lippen des Mannes verzogen sich zu einem höhnischen Grinsen.
    „Das Hauptproblem sind die Verletzungen, die sie bei ihrer Festnahme erlitten hat."
    „An denen Sie nicht unschuldig sind, stimmt doch, oder? Ich weiß, dass sich die Zeiten geändert haben und dass es eine verrückte Situation war und alles. Aber ich finde es trotzdem immer noch hundserbärmlich, wenn eine Frau angeschossen wird. Darüber müssen wir uns nicht einigen. Ich frage mich nur, auf wen Sie und Ihre Hilfssheriffs wohl als Nächstes schießen werden. Könnte eins von unseren Kindern sein."
    Michaels hatte keine Kinder, aber das machte die Bemerkung nicht weniger verletzend. „Ich werde versuchen, meine Schießwut unter Kontrolle zu halten", gab Roan mit beißendem Spott zurück.
    „Und noch etwas. Sie schicken jeden Tag einen Hilfssheriff zu Ihrem Haus raus, für

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