Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind
verstand.
„Du hast überlegt, ob ich möglicherweise nicht wirklich daran interessiert sein könnte, mit einer hübschen und bereitwilligen Frau zu schlafen, oder ob es einfach nur zu viel Aufwand bedeutete?"
Die Mischung aus amüsiertem und ungläubigem Tonfall in seinen Worten bereitete ihr ein unbehagliches Gefühl. „Nicht exakt so."
„Ist dir vielleicht in den Sinn gekommen, dass ich beleidigt sein könnte, von dir wie ein Sexobjekt behandelt zu werden? Dass es mich verletzen würde, wegen meines Körpers und meiner so genannten Fachkenntnis begehrt zu werden?"
„Ich wollte nicht, dass es so klingt", protestierte sie.
„Nur ein One-Night-Stand, richtig? Keine Verpflichtungen, keine Bindung?"
„Okay", sagte sie mit einem fatalistischen Tonfall, als sie das Offensichtliche akzeptierte. „Du hast also wirklich deine Meinung geändert."
„Nie im Leben!"
Sie sah ihm in die Augen. „Aber du hast gesagt..."
„Ich habe einiges gesagt - um herauszufinden, was du wirklich willst. Du weißt, dass ich auch Bedenken habe. Ich habe Angst, ich könnte dich ausnutzen. Ich habe Angst davor, dass du morgen oder übermorgen aus dieser Mischung aus Jetlag, Kulturschock und Selbstzweifel erwachst, die dich im Moment im Griff hat, und du dich dann fragst, welcher Teufel dich geritten hat, mich um so etwas zu bitten. Ich bin fast sicher, dass du diese Idee eines Tages bereuen wirst."
Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, ihr ganzer Körper schien zu glühen, als sie erwiderte: „Nie im Leben."
Im Haus war es so ruhig, dass es ihnen vorkam, als wären sie allein auf der Welt. Von draußen war nur das Zirpen der Grillen und das Surren nachtaktiver Insekten zu hören, unter das sich der leise Seufzer einer Brise mischte, die durch die großen, weit überhängenden Eichen strich. Chloe und Wade bekamen davon kaum etwas mit, als sie sich im weichen, golden schimmernden Licht ansahen. Er nahm ihre Hand und hielt sie fest, während sie die wenigen Schritte bis zu ihrem Zimmer gingen. Ihr Blick ruhte auf ihm, und unwillkürlich musste sie lächeln.
Wade schloss die Tür auf, machte das Licht an und betrat den Raum, um sich rasch umzusehen. Als er ihr ein Zeichen gab, dass alles in Ordnung war, folgte sie ihm und drückte die
Tür hinter sich ins Schloss, um sie dann zu verriegeln. Ihre Hand lag noch immer auf dem Türknauf, als sie sich zu Wade umdrehte.
„Also", sagte er, legte den Schlüssel auf den Tisch und schlenderte auf sie zu, um sie in die Arme zu nehmen. „Wo waren wir stehen geblieben, als der Unterricht unterbrochen wurde?"
Das tiefe Timbre seiner Stimme schien ihren ganzen Körper vibrieren zu lassen. Sein Griff war sanft und doch fest zugleich, die Hitze, die sein Körper ausstrahlte, hatte etwas Einladendes. Sie drückte sich fester an ihn. Das Gefühl seiner Arme um ihren Körper entfesselte in ihr ein so intensives Verlangen, dass es ihr fast schon Angst machte. Dieses Verlangen jagte wie eine Droge durch sie und veränderte ihre Sinneswahrnehmungen, so dass sie sich mit einer traumgleichen Trägheit bewegte, während sie sich an ihn presste und ihren Mund auf seinen drückte, als er sie küsste.
Seine Kraft umgab sie, und seine innere Stärke zog sie magnetisch an. Er schmeckte wie pure Magie, wie eine Mischung aus Lieblichkeit und Leidenschaft, die so machtvoll war, dass sie nicht anders konnte, als ihre Hände über seine Brust und seine Schultern wandern zu lassen und sie um seinen Nacken zu schlingen. Sie zog seinen Kopf etwas herunter, um den Druck seiner Lippen auf ihren zu verstärken.
Wade widerstand jedoch und übersäte Chloes Mund und Wangen mit einer Flut sanfter Küsse. „Ich will nichts überstürzen, und ich will dir auch nicht wehtun", flüsterte er. „Wilder, leidenschaftlicher Sex ist völlig okay, aber es gibt auch noch etwas Sanfteres."
„Mir ist nicht nach etwas Sanftem", flüsterte sie.
Sein Atem drang an ihr Ohr, als er verblüfft die Luft ausstieß. „Wenn wir es jetzt wild angehen lassen, dann kann ich dir versprechen, dass das nicht lange andauern wird. Und ich werde wesentlich mehr davon haben als du. Es geht nicht darum, dieser wunderbaren Folter ein Ende zu setzen, sondern sie zu genießen."
„Du meinst, damit wir beide kommen?"
„Wo hast du denn das aufgeschnappt?"
„Teenager und Frauen unterhalten sich über solche Dinge, ob sie nun einen Schleier tragen oder nicht. Also? Ist das jetzt Lektion vier?"
„Ich weiß nicht. Ich habe vergessen,
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