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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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breit, bis Chloe schließlich fragte: „Ist deine Seite in Ordnung? Oder ist die Wunde bei dem Sturz wieder aufgegangen?"
    „Nein, nichts passiert."
    „Jake scheint es auch gut zu gehen. Er hat sich mit Lainey beschäftigt und viel gelacht, als er gestern hier war." Chloe lächelte schwach. „Ich glaube, sie hat ihn sogar angerufen."
    „Sie sind beide noch jung, sie haben genug Menschen, mit denen sie reden und von denen sie in den Arm genommen werden können, wenn sie es brauchen. Die beiden werden keine bleibenden Narben davontragen."
    „Keine Therapie?"
    „Wofür? Sie haben doch die Familie."
    Das war ein gutes Argument. Ihr fiel auf, dass ihre Bürste fast zerbrochen war, so fest hatte sie sie in den Händen gehalten. Sie steckte sie in die Plastiktüte, deren Knistern ihr in der angespannten Stille unnatürlich laut vorkam.
    „Roan und Tory sind dir über alle Maßen für das dankbar, was du für Jake getan hast", fuhr Wade fort. „Der ganze Clan ist der Ansicht, dass er dir etwas schuldig ist. Wenn du irgendetwas brauchst, sie werden dir alle behilflich sein."
    „Ich habe nichts getan, was jemandem das Gefühl geben muss, mir zu etwas verpflichtet zu sein. Niemand ist mir etwas schuldig."
    „Vielleicht habe ich mich eben falsch ausgedrückt. Niemand glaubt, dir irgendetwas wieder gutmachen zu müssen. Es ist nur so, dass sie in dir etwas Besonderes sehen. Das wird immer so bleiben, egal, wo du bist und wofür du dich entscheidest. Du kannst jederzeit wieder herkommen, wann immer du willst."
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt, da sie gegen ihre Tränen ankämpfte. Es bedeutete ihr so unglaublich viel, einen Ort zu haben, an dem sie zu Hause sein konnte und akzeptiert wurde.
    Das war für sie, was eine Familie wirklich ausmachte: Menschen, die einen schätzten und akzeptierten, ohne darauf zu schauen, was man tat oder nicht tat, Menschen, zu denen man einfach nur gehörte.
    Sie machte eine hilflose Geste, als sie erwiderte: „Ich kann unmöglich hierher zurückkommen, wenn das bedeutet, dass du gehen musst. Das hier ist schließlich dein Zuhause."
    Er lachte kurz auf. „Ich könnte nur hier bleiben, wenn du wieder eine Burqa tragen würdest. Dann wärst du vermutlich vor mir sicher, auch wenn ich es dir nicht garantieren kann."
    „Heißt das ... du willst mich?"
    „Ich dachte, das wäre mittlerweile klar geworden", erwiderte er ironisch.
    „Nicht in letzter Zeit."
    „Nicht in den letzten vier Tagen. Aber wer zählt das schon so genau nach?"
    „Ich vielleicht?" gab sie zögernd zurück.
    „Und was soll das heißen?"
    Sie holte tief Luft. „Das soll heißen, dass es mir Leid tut."
    „Hör auf!"
    Sie kämpfte mit aller Macht gegen die Tränen an, die ihr in die Augen steigen wollten, und hob den Kopf hoch, um es zu verhindern. „Na gut."
    „Ich habe dir gesagt, dass es nichts gibt, wofür du dich entschuldigen musst."
    „Nicht mal dafür, dass ich mich geweigert habe, dich zu heiraten?"
    Er schwieg so lange, dass sie bereits glaubte, er würde überhaupt nicht antworten. Schließlich presste er hervor: „Na ja, dafür vielleicht schon."
    „Ich habe darüber nachgedacht", fuhr sie ermutigt darüber fort, dass es ihr möglich war, ihn sprachlos zu machen. „April hat mir erzählt, dass die Benedict-Frauen meistens das machen, was sie wollen. Stimmt das?"
    „Ich weiß nicht, ob ich das so generell formulieren würde." Sein Tonfall hatte etwas Zweifelndes, doch um seine Mundwinkel herum war bereits der Anflug eines Lächelns zu sehen.
    „Was ich damit sagen will..."
    „Ich weiß, was du damit sagen willst", unterbrach er sie, während er einen Schritt nach vorn machte, ihre Hand nahm, sie vom Bett zog und in seine Arme schloss. „Du willst wissen, ob ich dich davon abhalten werde, alle unterdrückten Frauen auf dieser Welt zu retten. Die Antwort lautet: Du kannst machen, was du willst, solange du mir versprichst, dass du all diese Frauen nicht auch mit nach Hause bringst. So viel Platz haben wir hier nicht."
    „Es würde dir wirklich nichts ausmachen?"
    „Wenn du glücklich bist, bin ich es auch. Aber wird das genügen?"
    „Das glaube ich schon", sagte sie ernst. „Ich hatte mal geglaubt, ich müsste an vorderster Front kämpfen, unterrichten und denen helfen, denen durch barbarische Gesetze und Vorstellungen Schmerz zugefügt worden ist. Dann wurde ich gezwungen, damit aufzuhören. Ich erkannte, dass es sinnvoller sein könnte, die Weltöffentlichkeit auf die erbärmlichen Zustände in

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