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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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warf ihm einen gepeinigten Blick zu. „Vielen Dank. Es tut mir gut, dass man mich auch noch mit der Nase auf meine Dummheit stößt.“
    „Das war nicht dumm“, erwiderte er, wobei seine Stimme eine Spur weicher wurde. „Nur verzweifelt.“
    Sie lachte atemlos. „Genau. Ich nehme nicht an, dass du ein paar Tausender übrig hast, die du mir leihen könntest?“
    Er hüllte sich so lange in Schweigen, dass sie den Kopf wandte und ihn anschaute. Sein Gesichtsausdruck war ernst und nachdenklich. Einen Moment lang fühlte sie so etwas wie Hoffnung. Dann schüttelte er langsam den Kopf. „Bedaure, aber das kann ich nicht machen.“
    „Ich nehme an, du hast einen Grund?“
    „Die Sache schmeckt mir nicht.“
    Sie hob das Kinn. „Dann bist du also moralisch entrüstet?“
    „Ich fürchte, dass Lainey es nicht überleben würde.“
    „Das ist meine Sorge“, erwiderte sie schroff.
    „So ist es“, sagte er ruhig. „Und warum sorgst du dich dann nicht?“
    „Weil es nur eine Sorge ist, aber keine Gewissheit.“ Ihre Stimme klang, als kratze man mit dem Fingernagel über eine Schiefertafel. „Es kann sein, dass sie die Transplantation nicht überlebt, aber ohne wird sie definitiv sterben.“
    „Es gibt legale Möglichkeiten.“
    „Die ich alle versucht habe. Sie hat die Blutgruppe 0, und das bedeutet, dass sie noch mindestens ein Jahr oder länger auf eine Spenderniere warten muss, und bei der anderen Möglichkeit sind es nur wenige Monate. Wir warten jetzt seit fast drei Jahren, in denen zweimal eine Niere zur Verfügung stand, Lainey jedoch wegen Unverträglichkeitsfaktoren als Kandidatin abgelehnt wurde. Uns wird die Zeit knapp.“
    „Und woher willst du wissen, dass dieser Dr. Gower, abgesehen von den üblichen Tests, eine Unverträglichkeitsüberprüfung überhaupt vornimmt?“
    „Ich muss ihm vertrauen.“
    „Selbst wenn er bei keiner der bekannten Agenturen registriert ist? Was willst du tun, wenn er mit deinem Geld einfach verschwindet? Außer weinen, natürlich.“
    Das Schimpfwort, das sie ihm an den Kopf warf, war kein Kompliment. Doch als sie es aussprach, wurde sie von einer Welle der Verzweiflung überschwemmt. Er hatte den Finger auf die Wunde gelegt. Der Verdacht, den er erwähnt hatte, war ihr schlimmster Albtraum.
    „Sie ist deine Tochter“, sagte er ruhig. „Es ist dein Privileg, zu entscheiden, was richtig für sie ist. Inzwischen bin ich da, und ich will wissen, was du von mir willst, Janna? Was suchst du, ein Kindermädchen, einen Ansprechpartner oder vielleicht ein Ventil für deine Frustration über diesen Deal? Oder willst du wirklich einen Sexsklaven?“
    Die Versuchung, ihm alles zu erzählen, war groß, doch sie wagte es nicht. Und dennoch, warum war er immer noch hier? Weshalb war er geblieben, wenn er nicht etwas von ihr wollte, vielleicht dasselbe, woran sie dachte? Doch nach dem, was sie ihm angetan hatte, könnte es erforderlich sein, dass sie ihn erst mit der Nase auf ihre Bereitschaft stoßen musste.
    Ohne seinem Blick direkt zu begegnen, fragte sie: „Angenommen, ich sage Ja?“
    „Zu was?“
    „Zu irgendeinem deiner Punkte. Zu allen.“
    Sein Gesicht verlor jeden Ausdruck, ohne dass sie sagen konnte, warum. Nach einer langen Weile des Schweigens lachte er kurz und freudlos auf. „Ich frage mich, was du tust, wenn ich dich beim Wort nehme.“
    „Versuch es einfach, dann wirst du schon sehen.“
    „Gut. Aber ich muss dich warnen, denn es wird nichts ändern.“
    Hier irrte er sich, das wusste sie instinktiv. Es würde alles verändern, nicht nur das, woran er dachte. Mit tiefer, ein wenig brüchiger Stimme sagte sie: „Ich verstehe.“
    Er kam näher, ohne sie aus den Augen zu lassen, hob die Hand, berührte ihre Wange und schob den silbernen Vorhang ihrer Haare beiseite, um dann langsam und genussvoll über die langen glatten Strähnen zu streichen. Seine Brust hob sich, als er tief Atem holte. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und drückte sie sanft, während er den anderen Arm um ihre Taille schlang und sie näher an sich heranzog. Als ihre Hüften sich streiften, war es, als ob ein Stromschlag ihren Körper durchzuckte, der jeden einzelnen Nerv vibrieren ließ. Sie sah, dass sich seine Pupillen weiteten und das leuchtende Blau seiner Iris verdunkelten, bis seine Augen so schwarz waren wie der Nachthimmel. Ihre Lippen öffneten sich. Seine Gesichtszüge spannten sich an, als er unvermittelt den Kopf beugte und ihren Mund mit den Lippen berührte.
    Es war

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