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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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ihm erzeugen, oder dass das, was sie verspürte, auf Gegenseitigkeit beruhte, nur weil er vor ein paar Tagen ein paar anzügliche Bemerkungen gemacht hatte. Das sollte ihr eine Lehre sein, falls sie wieder einmal in Versuchung kommen sollte, die große Verführerin zu spielen.
    Mit brüchiger Stimme sagte sie: „Bestimmt kühlt es jetzt etwas ab.“
    „Oder es wird noch schwüler.“ Als sie ihm einen schnellen Blick zuwarf, fügte er hinzu: „Ich meine, wenn die Sonne wieder rauskommt und die Feuchtigkeit verdampft.“
    „Ja. Ja, das nehme ich an.“ Sie hielt inne, unsicher, was sie sagen oder welche Richtung sie einschlagen sollte.
    „Wolltest du mit mir über irgendwas sprechen?“
    Sie riss den Kopf herum und schaute ihn an. „Wie kommst du denn darauf?“
    „Bloß so“, erwiderte er, während er sich ein Nagelhäutchen abzupfte, das er gerade an seinem Daumen entdeckt hatte. „Ich hatte nur das Gefühl, dass du Lainey für eine Weile aus dem Weg haben willst.“
    Dann hatte er also gar nicht geschlafen. Oder sie hatte ihn aufgeweckt, als sie ihre Tochter aus dem Bett gehoben hatte. Aber es spielte jetzt keine Rolle, denn er wartete auf eine Antwort. Sie zermarterte sich den Kopf, dann sagte sie das Erste, was ihr in den Sinn kam.
    „Arty war heute Morgen nicht lange da, und er war irgendwie komisch. Gibt es irgendetwas, das ich nicht wissen darf?“
    Clay warf ihr einen belustigten Blick zu. „Vielleicht wurmt es ihn ja, dass er dich nicht mit einem Büschel Becher der Aphrodite beeindrucken konnte, obwohl er danach gesucht hat?“
    „Oh, bitte. Er ist alt genug, um mein Großvater zu sein.“
    „Er ist aber trotzdem immer noch ein Mann mit einer Menge Schwung, oder nicht?“
    Seltsamerweise bewirkte diese Bemerkung, dass sie sich ein wenig besser fühlte. „Schade, dass er nichts gefunden hat.“
    „Du hast aus irgendeinem Grund Hoffnungen auf diese Pflanze gesetzt.“
    Sie wandte sich von ihm ab und ging zu ihrem Schreibtisch, nahm einen Zeichenstift in die Hand und legte ihn wieder hin. Der trommelnde Regen auf dem Dach begann etwas nachzulassen. Schließlich sagte sie: „Es war nur so eine Idee.“
    „Aber eine wichtige.“
    Ihre Mundwinkel zuckten angespannt. „Ich hätte das Geld brauchen können. Ich dachte … irgendwo in meinem Hinterkopf habe ich geglaubt, dass mit Lainey alles gut werden würde, wenn ich die Pflanze finde. Aber es ist nicht so gekommen, und deshalb muss ich weitermachen wie bisher.“
    „Womit?“
    Ja, womit? Um ihren eigenen Gedanken ebenso zu entkommen wie seiner Frage, meinte sie: „Bist du sicher, dass Arty nicht irgendetwas gesagt hat? Ich meine, du enthältst mir doch nichts vor, nur weil du denkst, dass ich es nicht erfahren sollte, oder?“
    Clay legte den Kopf schief und sagte in übertrieben gedehntem Ton: „Also wirklich, Miss Janna, glauben Sie allen Ernstes, dass ich mir als Ihr Gefangener auch nur eine Sekunde darüber Gedanken machen würde, ob Sie sich Ihren hübschen kleinen Kopf zerbrechen?“
    „Das glaube ich tatsächlich, vor allem, wenn es zu deinem eigenen Vorteil ist.“ Ihre Stimme klang keineswegs belustigt.
    Einen Herzschlag lang starrte er sie an, und sein Blick war unerbittlich. Dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht. „Vielleicht würde ich es ja doch.“
    Sie würde nichts von ihm bekommen, aber daran sollte sie inzwischen eigentlich schon gewöhnt sein. Clay war frei, jederzeit zu gehen, wenn ihm der Sinn danach stand, und doch täuschte er vor, ihr Gefangener zu sein. Aber warum, um alles in der Welt, tat er das, wenn er sich nicht zumindest ein klein wenig von ihr angezogen fühlte? Oder war er einfach nur misstrauisch? Vielleicht fand er sie auch irgendwie verändert und machte sich Gedanken, was der Grund dafür sein konnte. Seine nächsten Worte schienen diese Vermutung zu bestätigen.
    „Du warst heute Morgen wieder auf dem See draußen, stimmt’s? Noch immer keine Spur von dem Becher der Aphrodite?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das Ganze war eine idiotische Idee, das ist mir inzwischen klar geworden. Selbst wenn ich es geschafft hätte, Farbe daraus zu gewinnen, und der Firma, für die ich arbeite, ein Muster geschickt hätte, wäre es trotzdem zu spät gewesen. Mein Banker ist ein anständiger Mann, aber ich bezweifle, dass er meinen Kredit nur im Hinblick auf einen vagen, in weiter Ferne liegenden zusätzlichen Verdienst aufgestockt hätte.“
    „Sehr richtig gedacht“, stimmte Clay mit leisem Spott zu.
    Sie

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