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Der Bernstein-Mensch

Der Bernstein-Mensch

Titel: Der Bernstein-Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Gregory & Eklund Benford
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Vor­wand für die Rück­kehr zur Kui­per-Ba­sis zu be­nut­zen. Aber das Ar­gu­ment war zwei­schnei­dig; Tsuba­ta hat­te das be­merkt und dis­kret dar­auf hin­ge­wie­sen: Ge­fähr­lich war es in je­der Rich­tung – auf den Vul­kan zu und von ihm weg.
    Na­ji­ma leg­te sei­nen kan­ti­gen Kopf merk­wür­dig schräg, als müs­se er nach­den­ken. „Nun, es ist im­mer …“
    „Ich wür­de vor­schla­gen – in dem Be­wußt­sein, Sir, daß die­ses Fahr­zeug selbst­ver­ständ­lich im­mer noch un­ter Ih­rem Kom­man­do steht und ich le­dig­lich ein Pas­sa­gier bin –, daß wir hier ab­war­ten, bis die Un­ru­he sich ge­legt hat.“ Br­ad­ley spreiz­te freund­lich die Hän­de.
    „Das kön­nen wir nicht“, sag­te Na­ji­ma.
    „Wir ha­ben Vor­rä­te …“ Ma­ra woll­te hilf­reich ein­sprin­gen.
    „Ja, aber in ei­ner sol­chen feind­se­li­gen Um­ge­bung wä­re es un­ver­nünf­tig, sie auf­zu­brau­chen. Und das wür­den wir, falls wir lan­ge hier­blie­ben.“ Na­ji­ma beug­te sich mit ernst­haf­ter Mie­ne vor. Den be­wußt mas­ken­haf­ten Ge­sichts­aus­druck hat­te er über dem Be­stre­ben, sich auf das Pro­blem zu kon­zen­trie­ren, ver­ges­sen. Br­ad­ley er­in­ner­te sich, daß Na­ji­ma schließ­lich an ers­ter Stel­le In­ge­nieur und erst in sehr un­ter­ge­ord­ne­ter, zwei­ter Li­nie Ver­wal­tungs­mensch war. „Das Ter­rain hier ist nicht si­cher“, fuhr Na­ji­ma fort. „Wir ste­hen auf ei­ner von Fel­sen durch­setz­ten Eis­de­cke. Es kann sein, daß sie reißt.“
    „Aber doch nicht so bald?“ sag­te Br­ad­ley.
    „So et­was läßt sich un­mög­lich vor­her­sa­gen.“
    „Dann schla­ge ich vor, wir su­chen uns einen fes­ten Fel­sen­un­ter­grund“, sag­te Br­ad­ley.
    „Ich könn­te einen Hub­schrau­ber ru­fen …“
    „Der auf dem Eis lan­den soll? Das könn­te an sich schon ge­fähr­lich sein.“
    „Das glau­be ich kaum.“
    Br­ad­ley gab sei­nem Ge­sicht einen küh­len, di­stan­zier­ten Aus­druck. „Wie oft ha­ben Sie es schon ver­sucht?“
    „Na, noch nie. Wir ver­mei­den sol­che Si­tua­tio­nen. So sind un­se­re An­wei­sun­gen.“
    „Sie ha­ben al­so kei­ner­lei Er­fah­rung.“
    Na­ji­ma zö­ger­te. „Nein.“
    „Ich bin im­mer noch Ihr Com­man­der, Mr. Na­ji­ma.“
    Na­ji­ma blick­te von Ma­ra zu Tsuba­ta und dann wie­der zu Br­ad­ley. Er hat­te rein tech­nisch im­mer noch das Kom­man­do hier. Aber es gibt ei­ne psy­cho­lo­gi­sche Kraft, die oft stär­ker ist als Le­ga­lis­men, und un­ter dem las­ten­den Schwei­gen der Drei wich Na­ji­ma schließ­lich dem Blick Br­ad­leys aus. Er räus­per­te sich tief und rum­pelnd und sag­te: „Ich glau­be, ich ha­be ver­stan­den, Sir.“
    „Die Re­lais­sta­ti­on Vier ist nicht all­zu weit ent­fernt“, sag­te Br­ad­ley in neu­tra­lem Ton.
    „Kön­nen wir dort un­ter­kom­men?“ frag­te Ma­ra.
    „Un­se­re Sta­tio­nen sind al­le si­cher“, sag­te Na­ji­ma. Er be­trach­te­te Br­ad­ley for­schend und als müs­se er sich be­mü­hen, den An­schluß nicht zu ver­lie­ren. „Sie schei­nen ei­ne gan­ze Men­ge über un­se­re Ope­ra­tio­nen zu wis­sen, Sir.“
    „Ich ma­che stets mei­ne Haus­auf­ga­ben“, sag­te Br­ad­ley. Er ließ sei­ne Stim­me gleich­för­mig und geis­tes­ab­we­send klin­gen. Vor al­lem durf­te er Na­ji­ma nicht wis­sen las­sen, wie­viel hier­von ab­hing. Wenn der Mann Ver­dacht schöpf­te, könn­te er leicht ei­ne An­fra­ge zur Er­de be­a­men. Und falls das ge­schä­he, wür­den die we­ni­gen, kost­ba­ren Ta­ge, die Br­ad­ley noch blie­ben, wei­ter zu­sam­men­schrump­fen, und die Fol­gen wür­den je­den von ih­nen tref­fen.
    Der Schrei­ter ließ die schäu­men­de Vul­kan­kup­pel in zü­gi­gem Tem­po hin­ter sich. Br­ad­ley gab vor, sich wie­der aus­ru­hen zu müs­sen, und kehr­te in den wie ein Stück Tor­te ge­form­ten Ab­schnitt zu­rück, in dem sich die Schlafräu­me be­fan­den. Der Schrei­ter war ei­ne Kup­pel, die auf hy­drau­li­schen Schwing­ar­men be­fes­tigt war, und die Steu­er­ka­bi­ne nahm die Hälf­te die­ser Kup­pel in An­spruch. Der rest­li­che Teil war in drei La­ger- und Be­sat­zungs­räu­me ein­ge­teilt. Es war ein in­ter­essan­ter

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