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Der Bernstein-Mensch

Der Bernstein-Mensch

Titel: Der Bernstein-Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Gregory & Eklund Benford
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Täu­schungs­ma­nö­ver nicht er­fun­den, wis­sen Sie.“
    „Ein Vor­wand wo­für?“ Na­ji­ma klang jetzt auf­rich­tig ver­wirrt.
    „Die Ef­fi­zi­enz der Kui­per-Ba­sis in­ter­es­siert ihn einen Dreck“, sag­te Tsuba­ta.
    „Ih­re Füh­rungs­qua­li­tä­ten eben­falls“, füg­te Ma­ra hin­zu. „Er will das Netz se­hen. Das ist al­les.“
    „Wir ha­ben ho­lo­gra­phi­sche …“
    „Kei­ne Bil­der. Br­ad­ley will es er­le­ben. Er ist ko­misch in die­sen Din­gen. Er …“ Ih­re Stim­me schwank­te un­si­cher.
    „Reynolds kann sich sei­ne tou­ris­ti­schen An­wand­lun­gen sonst­wo hin­ste­cken“, sag­te Na­ji­ma wü­tend.
    „Rein recht­lich ist er Ihr Chef“, sag­te Tsuba­ta mit Nach­druck.
    „Das hal­be Son­nen­sys­tem liegt zwi­schen uns und dem Orb. Wie­so soll­te je­mand vom Ju­pi­ter mir sa­gen, was ich auf Ti­tan zu tun ha­be?“
    „Es ge­hört al­les zum sel­ben For­schungs­pro­jekt“, sag­te Ma­ra.
    „Zwei völ­lig ver­schie­de­ne Din­ge“, be­harr­te Na­ji­ma.
    „Ku­gel­för­mi­ge Wa­le auf dem Ju­pi­ter, su­pra­leit­fä­hi­ge Kris­tal­le auf Ti­tan – es ist Le­ben, so oder so“, sag­te Ma­ra.
    „Wir wis­sen nicht, ob sie su­pra­leit­fä­hig sind“, er­wi­der­te Na­ji­ma. „Nicht über­all in der Ma­trix.“
    „Sie ha­ben wirk­lich das Ta­lent, um den Kern der Sa­che her­um­zu­re­den“, sag­te Ma­ra.
    „Was ist denn der Kern der Sa­che?“ frag­te Na­ji­ma ver­är­gert. „Daß man hier­her­kommt und mir mei­ne Zeit stiehlt? Ich dach­te, ich müß­te einen gu­ten Ein­druck auf die­sen al­ten Mann ma­chen, wenn ich einen grö­ße­ren Etat ha­ben will. Zum Teu­fel, acht­und­zwan­zig Leu­te, die von der Kui­per-Ba­sis aus ope­rie­ren, kön­nen nicht …“
    „Be­vor Ih­nen die Si­che­run­gen durch­bren­nen“, sag­te Ma­ra, „den­ken Sie bit­te dar­an, daß wir auch nicht woll­ten, daß er her­kommt.“
    „Das stimmt“, be­stä­tig­te Tsuba­ta. „Er ist zu alt da­für.“
    „Dann hät­ten Sie ihn zu­rück­hal­ten sol­len“, sag­te Na­ji­ma.
    Ma­ra zuck­te die Ach­seln. „Er woll­te. Auf dem gan­zen Weg, in der Be­schleu­ni­gung und mit schmer­zen­den Ge­len­ken, un­fä­hig, sich in ei­nem hal­b­en gzu be­we­gen, hat er nur von Ti­tan ge­re­det. So­gar als er ei­ne Nach­richt von der Er­de er­hielt …“
    Ma­ra ver­stumm­te ab­rupt, und das schwe­re Stamp­fen der wuch­ti­gen Schrit­te des Schrei­ters er­füll­te die Stil­le.
    „Wei­ter“, sag­te Na­ji­ma. „Was für ei­ne Nach­richt?“
    „Seit wann steht die­se Tür of­fen?“ frag­te Ma­ra laut.
    Br­ad­ley hör­te die Schrit­te von Stie­feln über den Fuß­bo­den her­an­kom­men und klapp­te die Au­gen zu. Er spür­te, daß je­mand in der Tür­öff­nung stand. „Al­les in Ord­nung“, sag­te Ma­ra in ei­nem Büh­nen-flüs­tern.
    Er roll­te sich auf die Sei­te und sag­te mit schlaf­trun­ke­ner Stim­me, als sei er ge­ra­de er­wacht: „Komm her­ein.“
    Ein Grin­sen er­füll­te Ma­ras Ge­sicht mit kom­pri­mier­ter Ener­gie. Sie trat ein und schloß die Tür.
    „Ein sehr ge­schick­tes Aus­weich­ma­nö­ver“, sag­te Br­ad­ley.
    „Was …?“
    „Wie du sei­ne Auf­merk­sam­keit ab­ge­lenkt hast, nach­dem du ver­ra­ten hat­test, daß wir die­sen Funk­spruch von der Er­de er­hal­ten. hat­ten.“
    „War es so of­fen­sicht­lich?“
    „Für mich ja. Aber all­zu leicht zu durch­schau­en bist du nicht. Du hast mir nie ge­sagt, daß du die Nach­richt ge­le­sen hast. Sie war un­miß­ver­ständ­lich aus­schließ­lich für mei­ne Au­gen be­stimmt.“
    „Na­ja …“
    „Schon gut. Du weißt al­so, daß man mich zu­rück­be­or­dert hat.“
    „Ja. Aber sie hat­ten nicht das Recht, dir auf hal­ber Stre­cke zum Sa­tum den Tep­pich un­ter den Fü­ßen …“
    „Sie ha­ben je­des Recht. Ich hat­te ih­nen näm­lich erst ge­sagt, daß ich das Orb ver­las­sen hät­te, als wir uns schon au­ßer­halb des Ju­pi­ter-Or­bit be­fan­den.“
    „Aber dich we­gen die­ser einen Dienst­pflicht­ver­let­zung zu­rück­zu­ru­fen …“
    Er lä­chel­te, und sei­ne braun­ge­fleck­te Hand mach­te ei­ne ab­win­ken­de Ge­bär­de. „Das ist nur ei­ne Aus­re­de. Das

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