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Der Beschützer

Der Beschützer

Titel: Der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Graf
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abfällig winkte.
    »Warum interessieren Sie sich für so nutzlose Geschöpfe? Sie leben nur neun Jahre lang. Und sie geben armselige Diener ab.
    Die dort drüben fanden wir, als sie an die Oberfläche kam.«
    »An die Oberfläche?« Janeway beobachtete, wie sich die junge Frau langsam näherte und versuchte, dabei möglichst unauffällig zu bleiben. Sie starrte zu den Mitgliedern der Landegruppe. »Soll das heißen, die Ocampa leben im Innern des Planeten?«
    Jabin knurrte und schüttelte die Faust, als ein energetischer Impuls über den gleißenden Himmel raste. »Jene Entität im All, die ihnen Nahrung und Energie gibt, gewährt ihnen auch den einzigen Zugang zum Wasser dieser Welt.« Er spuckte erneut – ohne dabei Speichel zu vergeuden, wie Janeway nun sah. Er stieß nur Luft aus, um Verachtung zu zeigen. »Drei Kilometer unter uns.«
    Die Wesenheit in der Raumstation hatte in diesem Bereich des Alls offenbar kaum Freunde. »Die gleiche Entität hat zwei unserer Gefährten entführt«, sagte Janeway und spürte, wie Jabins Interesse erwachte. »Wir glauben, daß sie bei den Ocampa sein könnten.«
    Jabin hob und senkte die Schultern. »Es gibt keine Möglichkeit, zu ihnen zu gelangen«, meinte er. »Wir haben es versucht.«
    Janeway ahnte, was die letzten Worte bedeuteten:
    Anwendung von Gewalt. Als sei das der einzige Wegc
    »Es besteht eine Barriere, die wir nicht durchdringen können.«
    »Sie schaffte es, die Oberfläche zu erreichen«, meinte Chakotay und deutete auf die junge Frau. Inzwischen war sie nahe genug herangekommen, damit man die Farbe ihrer Augen erkennen konnte. Doch sie wahrte einen sicheren Abstand zu Jabin, hielt sich außerhalb seiner Reichweite.
    Das Oberhaupt der Kazon warf ihr einen durchdringenden Blick zu, und daraufhin wich die Ocampa zwei Schritte zurück, gesellte sich Tuvok und Neelix hinzu.
    »Gelegentlich finden einige von ihnen hierher«, räumte Jabin ein. »Wir wissen nicht, wie ihnen das gelingt. Anschließend werden die betreffenden Tunnel von den Ocampa versiegelt.«
    Neelix wandte sich der jungen Frau zu und lächelte.
    »Vielleicht kann sie diese guten Leute zu den übrigen Ocampa bringen.«
    »Ihr würdet nur eure Zeit mit ihr vergeuden«, zischte Jabin.
    »Ich habe mit allen Methoden versucht, sie dazu zu bringen, uns zu helfen.« Seine Miene verfinsterte sich wieder. »Ohne Erfolg.«
    Neelix’ Lächeln galt nun dem Kazon. »Dann ist sie also wertlos für Sie. Ich biete Ihnen Wasser für das dumme Ding.«
    Er ließ den Worten eine abfällige Geste folgen, die der Frau galt.
    Jabins Blick wanderte zwischen Neelix und der Ocampa hin und her – offenbar wußte er nicht genau, wen er mehr hassen sollte. Schließlich sah er zu Janeway und schmunzelte kühl.
    »Ich bin mehr an der Technik interessiert, die es Ihnen erlaubt, Wasser zu erzeugen.«
    Die Kommandantin schüttelte den Kopf. »Die kann ich Ihnen leider nicht zur Verfügung stellen. Sie ist in die übrigen Systeme unseres Schiffes integriert.« Eins stand fest: In Zukunft wollte sie auf keinen Fall zulassen, daß Neelix die Basis für Verhandlungen bestimmte.
    Jabin rief einigen Kazon Befehle zu. Sie standen noch immer an den inzwischen halbleeren Tanks, tauchten die Hände ins kühle Naß und tranken genüßlich. Als sie die Stimme des Anführers hörten, drehten sie sich sofort zu ihm um. Jabin nahm sie beiseite – er wollte mit ihnen reden, ohne daß die Landegruppe erfuhr, worum es ging.
    Unruhe erwachte in Janeway. Der dürre Kazon war alles andere als dumm. Andererseits: Von ihm ging in erster Linie deshalb Gefahr aus, weil er sich für zu klug hielt.
    Ein fremder Gedanke formte sich im Zentrum von Janeways Selbst: *Vertrauen Sie den Kazon nicht. Sie lassen mich bestimmt nicht gehen.* Sie blinzelte überrascht und sah zu ihren Begleitern, um festzustellen, ob sie die mentale Botschaft ebenfalls empfangen hatten. Chakotay musterte die junge Frau verblüfft, und sie erwiderte seinen Blick, stumm und ruhig.
    Jabin beendete die Beratung mit einer energischen Geste.
    »Ich habe beschlossen, die Ocampa zu behalten«, verkündete er. Er lächelte, als zwei seiner Leute ihre Waffen auf die Landegruppe richteten. »Und Sie alle.«
    Janeway war nicht überrascht, höchstens verärgert.
    Kleinkarierte Diktatoren wie Jabin glaubten immer, sie könnten mit Fremden ebenso umspringen wie mit ihren eingeschüchterten Untertanen. Sie seufzte und verschränkte die Arme.
    »Sagen Sie ihnen, sie sollen die Waffen

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