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Der Beschützer

Der Beschützer

Titel: Der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Graf
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klingonischen Fluch und streckte die Hand vergeblich nach der Lampe aus. Ihr hin und her zuckendes Licht verschwand irgendwo in der Tiefe.
    »Das hat uns gerade noch gefehltc «
    Kim öffnete mühsam die Augen – die Lider erschienen ihm bleischwer. B’Elanna hockte halb über ihm und sah aus wie ein klingonischer Racheengel. Ihre Hände hatten sich so fest um die Seite der Treppe geschlossen, daß die Knöchel weiß hervortraten. Kim fragte sich, ob sie bei dem Versuch gefallen war, die Taschenlampe aufzufangen. Ihr Blick bohrte sich bis in seinen innersten Kern, kündete von einer Verzweiflung, die ihm Tränen in die Augen trieb.
    Neuerliches Donnern brachte weitere Erschütterungen.
    »Sollen wir umkehren?« fragte Kim. Schmerz brannte in ihm – ein Schmerz, wie er schlimmer kaum sein konnte und der vor allem die Seele betraf. Damit noch nicht genug: Die Vorstellung, den Weg fortzusetzen, in welche Richtung auch immer, brachte zusätzliche Pein.
    Torres spuckte übers Geländer der Treppe, und ihr Gesicht zeigte eine Bitterkeit, die nur eine klingonische Miene zum Ausdruck bringen konnte. Eine Zeitlang blickte sie in die dunkle Tiefe. »Da unten gibt es nichts für uns, Starfleet.«
    Und nach dem Donnern zu urteilen, könnte uns weiter oben der Tod erwarten, dachte Kim. Muß es auf diese Weise enden?
    Sie standen auf und kletterten weiter.
    Die verdammten Tunnel schienen sich bis in die Unendlichkeit zu erstrecken. Paris brachte Treppen hinter sich, eilte durch Korridore und stieg über Schuttberge hinweg. Fast die ganze Zeit über behielt er die Anzeigen des Tricorders im Auge. Das Gerät weigerte sich hartnäckig, zuverlässige Daten zu liefern.
    Gelegentlich leuchteten die Indikatoren auf, und wenn das geschah, schöpfte Paris jähe Hoffnung, um gleich darauf enttäuscht festzustellen: Das Ortungsgerät registrierte nur energetische ›Lecks‹ der Sicherheitsbarriere weiter oben. Sie stellte ein weiteres Problem dar, das gelöst werden mußte, sobald Harry und die Maquisard gefunden waren. Paris biß die Zähne zusammen und bedauerte es, nicht die Führung übernehmen und die Geschwindigkeit bestimmen zu können.
    Seiner Ansicht nach kamen sie viel zu langsam voran. Er erinnerte sich an den Hinweis des Banjomanns, die Zeit sei knapp. Vielleicht zu knapp für uns, befürchtete er.
    Kes und Neelix eilten an einem weiteren Schacht vorbei –
    Hunderte von ihnen führten nach oben. Auch diesmal zögerte Paris kurz, um den Tricorder in die Öffnung zu heben und dem kurzen Piepen zu lauschen, mit dem er die Emissionen des Kraftfelds ortete. Anschließend ließ er das Gerät wieder sinken und ging etwas schneller, um zur jungen Ocampa und ihrem Begleiter aufzuschließen.
    Nach zwei Schritten begriff etwas in ihm, das diesmal ein anderes Geräusch erklungen war. Rasch kehrte er zurück.
    In der Öffnung des kühlen, feuchten Schachtes zeigte das Display eine biologische Konfiguration. In der oberen rechten Ecke verdeutlichte ein pulsierendes Licht den Herzschlag einer Person. Darunter leuchtete in Blockbuchstaben ein einzelnes Wort: MENSCH.
    »Sie sind hier drin!« rief Paris. Er zwängte sich in den engen Zugang des Schachtes und versuchte, in der Finsternis etwas zu erkennen. »Harry!«
    Seine Stimme hallte mehrmals wider, und dann herrschte Stille.
    Er hörte, wie sich ihm Kes und Neelix hinzugesellten. »Paris an Janeway«, sagte er, nachdem er auf den Insignienkommunikator geklopft hatte.
    Sie meldete sich fast sofort. »Ich höre.«
    »Die Vermißten befinden sich in einem der Schächte, Captain. Ich kann sie nicht sehenc « Er blickte noch einmal aufs Anzeigefeld des Tricorders, um ganz sicher zu sein.
    »Aber sie sind über uns. Wir folgen ihnen jetzt.«
    »Lassen Sie sich transferieren, sobald Sie Kim und Torres gefunden haben, Paris«, erwiderte Janeway. Sie klang erleichtert. »Wir erwarten Sie an Bord des Schiffes.«
    Paris nahm sich nicht die Zeit für eine Bestätigung, stieg bereits die Treppe hoch.
    »Janeway an Voyager. Drei Personen für den Transfer.« Sie empfand es als herrlich, diese Worte auszusprechen. Seit es sie in diesen Teil der Galaxis verschlagen hatte, ging es drunter und drüber. Es erfüllte Janeway mit Zufriedenheit zu wissen, daß zumindest ihre Rest-Crew bald wieder vollständig war, daß sie sich dann auf die Frage konzentrieren konnte, wie sich eine Rückkehr zur Föderation bewerkstelligen ließ. Sie sah Chakotay an und zeigte mit dem Daumen nach oben. Der Indianer hob

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