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Der Besen im System

Titel: Der Besen im System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Foster Wallace
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unserer Hausbewohner und Pflegekräfte nicht mehr... nicht mehr aufhältig ist.«
    »Will sagen, sie sind nicht mehr da?«
    »Ja.«
    »Und was darf ich unter einer ›gewissen Anzahl‹ verstehen?«
    »Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sprechen wir von vierundzwanzig Personen.«
    »Vierundzwanzig?«
    »Ja.«
    »Und wie viele von denen sind Patienten?«
    »Als unaufhältig müssen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zwanzig Bewohner gelten.«
    »Das heißt zwanzig Patienten?«
    »Wir bevorzugen den Ausdruck Hausbewohner, Ms. Beadsman. Wie Sie wissen, bemühen wir uns, ihnen eine Umgebung zu schaffen, in der sie sich rundum...«
    »Schön, aber benötigen nicht viele Ihrer Hausbewohner regelmäßig Infusionen und so was? Kleinigkeiten wie Insulin und Antibiotika und Herzmedikamente? Oder zumindest Hilfe beim Waschen und Anziehen? Lenore kann seit diesem Sommer kaum mehr den linken Arm bewegen. Außerdem ist es draußen viel zu kalt für sie, deshalb verstehe ich nicht, wie sie so einfach...«
    »Ms. Beadsman, bitte seien Sie versichert: Ich bin genau Ihrer Meinung. Und mindestens so besorgt wie Sie. Und genauso überfragt.« Mr. Bloemkers Wangen gaben dem Bart-Gezerre nach, und es sah so aus, als schnitte er Grimassen vor Lenore. »Und glauben Sie mir, wer rechnet denn mit einer solchen Situation?« Er leckte sich über die Lippen. »Als Leiter dieser Einrichtung bin ich hinsichtlich meiner Ausbildung auf eine solche Situation gänzlich unvorbereitet.«
    Lenore schaute auf ihren Schuh. Mr. Bloemkers Telefon summte und blinkte abermals. Er hob ab und horchte in den Apparat. »Bitte«, sagte er und dann: »Danke.«
    Er legte auf und stand aus irgendeinem Grund auf, als wolle er Lenore tröstend die Hand reichen. Lenore starrte ihn an, und Mr. Bloemker nahm Abstand von seiner Idee. »Haben Sie meinen Vater in Stonecipheco schon angerufen?«, fragte sie. »Oder soll ich das machen? Clarice, meine Schwester, ist auch gerade in der Stadt. Weiß sie schon Bescheid?«
    Mr. Bloemker schüttelte den Kopf, die Hand unentschlossen in der Luft. »Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben wir außer Ihnen noch niemanden verständigt. Sie sind ja die Einzige aus der Familie, die Lenore regelmäßig besucht, deshalb dachte ich zuerst an Sie.«
    »Und was ist mit den anderen Patienten? Mich wundert, dass hier nicht die Hölle los ist.«
    »Im Allgemeinen haben wir hier kaum Besucher. Sie wären erstaunt, wie wenige es letztlich sind. Deshalb haben wir mit Ausnahme von Ihnen auch noch niemanden verständigt.«
    »Und warum nicht?«
    Eine Sekunde lang blickte Mr. Bloemker zur Decke. Ein unansehnlicher brauner Fleck war dort durch eine Deckenplatte gesickert. Sonnenlicht fiel fast horizontal durch das Ostfenster und traf auf Mr. Bloemker, wodurch eines seiner Augen golden aufleuchtete. Er richtete sein Goldauge auf Lenore. »Um die Wahrheit zu sagen, meine Anweisung lautete, die Angehörigen vorerst nicht zu verständigen.«
    »Anweisung? Von wem?«
    »Von den Eigentümern dieser Einrichtung.«
    Lenore sah in scharf an. »Soweit ich weiß, ist das Stonecipheco.«
    »Richtig.«
    »Das heißt letztlich mein Vater.« »Ja.«
    »Aber sagten Sie nicht, mein Vater wüsste noch gar nichts von dem Vorfall?«
    »Nein, ich sagte nur, dass ich bisher noch niemanden verständigt hätte. Im Gegenteil, mir wurde die neue Lage mitgeteilt, und zwar sehr früh am Morgen und unter meiner Privatnummer, und zwar von einem ...«, er kramte in den Papieren auf seinem Schreibtisch, »... einem Mr. Rummage, der offenbar in irgendeiner Weise mit den rechtlichen Belangen von Stonecipheco befasst ist. Doch wie ausgerechnet er davon wusste, ist mir ein Rätsel.«
    »Karl Rummage. Das ist der Anwalt meines Vaters, doch nur in Privatangelegenheiten.«
    »Tja.« Er wickelte ein Barthaar um einen Finger. »Anscheinend möchte man den Vorfall zum gegenwärtigen Zeitpunkt lediglich intern... öffentlich machen.«
    »Das heißt, ich darf es gar nicht wissen?«
    »Man möchte nicht, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt etwas davon bekannt wird, ja.«
    »Ach so.«
    »...«
    »Aber weswegen haben Sie mich dann überhaupt angerufen? Ich meine, vielen Dank, aber offensichtlich bin ich...«
    Abermals das traurige Lächeln. »Keine Ursache. So lautete meine Anweisung.«
    »Oh.«
    »Immerhin sind Sie eine Beadsman... und stehen damit in einer gewissen Verbindung zu den Eigentümern dieser Einrichtung, das heißt Stonecipheco...«
    »Das stimmt so nicht.«
    »Nein? Jedenfalls vertraut man in dem

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