Der Besen im System

Bodenplatte, auf die schon Neil Obstat gezeigt hatte.
    »Ihr habt euch wohl gefetzt, du und dieses erbärmliche Würstchen«, lachte Walinda und griff nach der Anruferliste. »Das finde ich aber schade. Sag Bescheid, wenn ich dir beim Packen helfen soll.«
    »Hey, Geraldine, warum hältst du nicht endlich den Rand«, sagte Lang zu Walinda. »Die junge Lady hat bereits genug durchgemacht.« Walinda drehte sich ganz langsam um und richtete den Blick auf Wang-Dang Lang. Einen Moment lang starrten sie sich an. Lang grinste.
    »Lenore, Süße, sag mir, was ich für dich tun soll«, flüsterte Candy Lenore ins Ohr, den Arm um ihre Schulter gelegt. Die Telefone schrillten unausgesetzt. Die ganze Eingangshalle bebte leicht. Lenore schloss die Augen und schüttelte den Kopf.
    Dann erschien Peter Abbott am Schalter. Er grinste breit.
    »Meine Damen: Kundenzufriedenheit! Ich sage nur: Kundenzufriedenheit.« Er streichelte seinen Werkzeugkasten.
    »Kundenzufriedenheit?«
    Lang sah auf Peters Werkzeuggürtel. »Schön, dass du da bist«, sagte er. »Aber wie wär's mal mit ein bisschen Action? Die Telefone reparieren sich nicht von selbst.«
    »Tex, das ist genau meine Meinung, deswegen bin ich hier«, sagte Peter Abbott. »Aber es gibt eine Erklärung für das, was wir hier vor uns haben, nämlich die bizarrste Kabeltunnelscheiße in der Geschichte von Cleveland.« Er trat in die Kabine. »Und damit Sie Ihre gewohnte Kundenzufriedenheit wiederhaben, klemme ich Ihnen erst einmal das lästige Testkabel wieder ab.« Mit großer Gebärde zückte er seinen Ratschenschlüssel und trennte die F&V-Anlage vom Hauptstrang. Auf einmal gab es nur noch das Rumpeln von draußen. Peter wandte sich Walinda Peahen zu. »Der Test ist hiermit offiziell beendet.« Summend kroch er unter den Tisch, und Candy rollte ihren Stuhl zurück.
    Lang beugte sich über den Tresen. »Lenore«, flüsterte er, wobei er lächelte und mehrmals mit den Fingern schnippte. »Komm, hauen wir ab, was meinst du? Der Wagen steht draußen vor der Tür. Wir können ja später wiederkommen, wenn R. V. und die anderen weg sind. Sehen wir zu, dass wir Land gewinnen.«
    »Und Sie reparieren jetzt tatsächlich unsere Leitungen, sagen Sie?«, sagte Candy. »Ist das die Möglichkeit?«, und trat von hinten leicht gegen Peters krabbelnde Stiefel. »Und eine Erklärung gibt es auch noch. Eine Erklärung für ein Telefon, das klingelt, ohne dass jemand dran ist? Was mag das für ein Telefon sein?«
    »Genau, und das verdanken wir alles unserem großen Ron Sludgeman von Interactive Cable. Der Mann ist ein Genie«, sagte ein schallgedämpfter Peter Abbott. »Jedenfalls war dieser Tunneltest eine geniale Idee, passen Sie nur auf.«
    » Lenore «, flüsterte Lang.
    »Lenore, du kommst auf der Stelle her«, sagte Mr. Beadsman aus der Lobby.
    Lenore saß zusammengesunken auf ihrem Stuhl, schaute auf die leeren Schließfächer und den Haufen Bücher und andere Sachen auf dem Tisch, dann auf ihre Handschelle. Candy sah zu Beadsman und seinen Leuten hinüber. Sie alle hatten sich in einer Ecke der Lobby um Neil Obstat jr. versammelt. Obstat lag auf dem Bauch und hantierte an derselben Bodenplatte, die sich Peter zuvor angesehen hatte. Rick Vigorous verfolgte alles aus dem Schatten der Wand. Alles rumpelte.
    »Was machen die da?«, fragte Candy, indem sie Walinda antippte.
    Walinda blickte über den Tresen hinweg. »He, Leute!«, rief sie. »He!«
    »Sagen Sie denen, sie sollen sich festhalten, was den Kabeltunnel betrifft«, sagte Peter Abbott. Mit einem Ende des Testkabels kam er unter dem Tisch hervor und trennte es von der Anlage. Er hielt das Kabel demonstrativ in die Höhe, während das Leuchten darin langsam verging. »Verdammt clever, das ist alles, was sich dazu sagen lässt«, sagte er. »Auch wenn's zeitweise nicht so aussah, aber hier war der richtige Mann am richtige Ort.«
    »Lenore!«, rief Mr. Beadsman und schaute abermals auf seine Uhr.
    »Lenore?«, sagte Lang. »Alles in Ordnung?« Lenore starrte vor sich hin.
    Die Spitze von Dr. Jays Kopf tauchte wieder hinter dem Tresen auf. »Wirklich, ich kann allen nur den allerdringendsten Rat geben, dieses Gebäude unverzüglich zu räumen«, sagte er durch sein Taschentuch und versuchte gleichzeitig, sich am Tresen emporzuziehen. »Wirklich allerdringendst.«
    »Was ist denn das?«, sagte Candy. »Woher kommt der Lärm?«
    »Ich fürchte, das ist der arme Norman«, sagte Dr. Jay. »Er ist völlig außer sich und ... rammt mit