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Der Besen im System

Titel: Der Besen im System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Foster Wallace
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seinem Bauch gegen die Rückseite des Gebäudes.« Er sah Candy von oben bis unten an. »Er fordert, ich darf zitieren, er fordert den ›Zugang zu Ms. Beadsmans Raum‹.«
    »Raum?«, fragte Candy.
    »Rammt?«, fragte Lang.
    Jay drehte sich um zu Lang. »Rammt, ja.«
    Lenore sah sie alle an.
    »Überhitzung«, sagte Peter Abbott. »Ich sage nur: Überhitzung. Und möchte mich in aller Form für die vielleicht nicht immer optimale Leistung entschuldigen. Es tut mir Leid.« Er wischte sich die Hände an seiner Hose ab. »Aber wie Mr. Sludgeman schon sagte, denn er sagte zu mir: ›Peter‹, sagte er, ›wenn eine Störung mehr als einen Leitungskreis betrifft, dann überprüft der kluge Mann die Temperaturverhältnisse‹.«
    Mr. Beadsman erschien am Tresen. »Lenore«, sagte er, »wahrscheinlich hast du mich nicht gehört, aber du kommst jetzt sofort mit. Wir müssen miteinander reden. Es ist eine Familienangelegenheit.« Er sah Lang missbilligend an, der jedoch seinem Blick standhielt und zum Gruß an einen nicht vorhandenen Cowboyhut tippte. »Wie gesagt, eine Familienangelegenheit. Du kommst jetzt bitte sofort mit.«
    »Sind Sie der Kerl, der diesen Schlangenfraß herstellt, an dem mein Kind fast erstickt wäre?«, sagte Walinda Peahen und blitzte ihn an, die Hände in die Taille gestemmt.
    »Nein, was für eine bezaubernde Negerin«, entgegnete Mr. Beadsman.
    »Junge, dafür stirbst du.«
    »Lenore, ich beschwöre Sie, es handelt sich hier ausdrücklich um meinen fachlichen Rat«, sagte Dr. Jay unter Mr. Beadsman Arm. »Ich halte es wirklich für das Beste, später wiederzukommen.« Er verlagerte sein Gewicht von einem Ellenbogen auf den anderen und sah Walinda Peahen an, die Mr. Beadsman gerade mit einem Mörderblick bedachte. Mr. Beadsman schaute erwartungsvoll auf Lenore.
    »Noch einen Augenblick, Dad«, sagte Lenore und schaute auf die Schuhe in ihrer Hand. »Du siehst doch, ich bin noch nicht fertig.«
    »Aber das ist ein Notfall, Lenore.«
    »Sir, Miss Lenore und ich fliegen heute Mittag nach Nugget Bluff, Texas«, sagte Lang.
    Mr. Beadsman schien das nicht zu hören. Er schaute auf Lenores Handgelenk. »Und was, wenn ich fragen darf, ist dieses Objekt an der Hand meiner Tochter?«
    »Chief«, rief Sigurd Foamwhistle aus der Tiefe der Lobby.
    »Sir, warum fragen Sie nicht diesen kleinen Mistkäfer da?«, sagte Lang und zeigte auf Rick Vigorous im Schatten.
    Mr. Beadsman wandte sich um. »Mr. Vigorous?«, sagte er. In diesem Moment erschütterte ein besonders lautes Rumpeln die Eingangshalle, und der Marmorboden bebte. Mr. Beadsman sah zu seinen Leuten hinüber. »Foamwhistle!«, brüllte er. »Was ist da los?«
    »Verstehen Sie«, sagte Peter Abbott zu der Frau in der Kabine, »diese Kabeltunnel sind unglaublich hitzeempfindlich. Es gibt nur wenig auf der Welt, was so hitzeempfindlich ist wie so ein Kabeltunnel.« Er bückte sich und holte eine Brechstange aus seinem Werkzeugkasten.
    »Lenore.«
    »Weil, das ist nämlich so: Alle Anrufe in den Leitungen sind nichts anderes als kleine Hitzewellen«, sagte Peter, die Brechstange in der Hand. »Kleine Hitzewellen, die hin und her flitzen, mehr nicht.« Er strich sich mit der Hand durch die hellgelben Haare. »Deshalb ist es nur logisch, dass für eine optimale Kundenzufriedenheit immer eine ganz bestimmte Temperatur gegeben sein muss. Die Tunnel haben eine bestimmte Temperatur und die Leitungen eine andere und die Anrufe wieder eine andere.« Peter blickte über den Tresen hinweg zu den Stonecipheco-Leuten – und Neil Obstat, der immer noch auf dem Bauch lag. »He, du Spezialist«, rief er. »Geh da weg. Was machst du da?« Er wandte sich an Walinda. »Sie sind genau über Ihrem Tunnel, Ma'am«, sagte er. »Der Kerl will in Ihren Tunnel rein. Wer ist das eigentlich?«
    »Ein Lebensmittelchemiker«, sagte Candy Mandible.
    »He, Bürschchen, raus da«, schrie Walinda.
    »Schreien Sie meinen Mitarbeiter nicht an«, sagte Mr. Beadsman.
    »Warum rammst du dir keinen Korken in den Arsch, Dumbo?«
    »Wenn er wirklich ohne einen Spezialisten von den Tunnelratten da rein will, kann ich nur sagen: selber schuld«, sagte Peter Abbott.
    »Und warum?«, frage Candy.
    »Lenore, dein Verhalten wird langsam inakzeptabel«, sagte Mr. Beadsman.
    »Da muss ich ihm leider Recht geben«, ließ sich Dr. Jay hinter dem Tresen vernehmen, gedämpft durch das Taschentuch.
    Lenore schloss die Augen. Die Eingangshalle bebte.
    »Aber warum , Peter?«, fragte Candy Mandible.
    »Weil es

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