Der Besen im System
Aber Jay war noch nicht fertig. »Außerdem haben wir noch Weiteres zu bereden. Ich habe nachgedacht. Eine weitere Sitzung ist unumgänglich.«
»Ich mache Schluss, Dr. Jay«, sagte Lenore von ihrem Stuhl aus. »Unsere Beziehung ist zu Ende.«
»Keine Sorge, die Sitzung ist kostenlos.«
»Beziehung?«, sagte Lang.
Mr. Bloemker räusperte sich und trat unter Langs Arm einen Schritt vor. »Ms. Beadsman, bevor Sie gehen, muss ich Sie um ein kurzes Gespräch bitten, da wir ja übereingekommen sind, dass ich Sie umgehend informiere, sobald sich etwas ...«
»Und wir? Waren wir nicht übereingekommen, dass du die junge Lady mit weiterem Stress verschonst?«, sagte Lang und zog Bloemker zurück. Bloemker sah Alvin Spaniard an.
Candy beobachtete Wang-Dang Lang von der Zentrale aus. Der Lärm der Telefone war mittlerweile eine Konstante, alle Lämpchen brannten.
»Bist du mit Mr. Bloemker hier, oder was?«, fragte Lenore und sah zu Alvin Spaniard hinüber.
Alvin schob seine Brille hoch. An Lang vorbei schaute er auf Bloemker. Das entfernte Rumpeln war lauter geworden.
Judith Prietht und Champ hatten sich umgedreht. Judith starrte in die Schatten der Halle. »Hey, Mr. V.!«, rief sie plötzlich. »Was machen Sie denn da hinten?« Da drehten sich alle um und guckten. Rick Vigorous stand im hinteren Teil der Lobby, am Rand des Schattens, in dessen Schutz er sich vorwärts bewegte. Er war über und über mit schwarzem Staub bedeckt und verschmolz zum Teil mit der Dunkelheit. Er war kaum zu erkennen. Trotzdem sah Candy das glitzernde Ding an seinem Handgelenk, als sein Arm das Licht streifte. Es war eine weitere Handschelle. Candy sah zu Lenore hinüber. Lenore hatte einen Turnschuh ausgezogen und schüttete den schwarzen Sand aus dem Schuh durch das Rosengesteck des Tages in den Papierkorb.
»Scheißsand«, sagte sie. Ihre Socke war unglaublich dreckig.
»Ich grüße Sie, Rick«, rief Dr. Jay.
»Hätte nicht gedacht, dass du den Mut hast, dich hier noch einmal blicken zu lassen, R. V.«, brüllte Lang quer durch die Halle. »Wie hast du das so schnell geschafft?«
Candy hatte bei alledem ein zunehmend schlechtes Gefühl und sah zu Lenore hinüber, die gerade ihren anderen Schuh leerte.
»Du verpisst dich besser!«, rief Lang.
Rick Vigorous sagte nichts.
Das rhythmische Rumpeln war inzwischen so laut, dass es die Telefone übertönte. Candy meinte den Marmorboden zittern zu spüren. Der Schatten war größer, als er um ein Uhr mittags hätte sein dürfen.
»Was zum Teufel ist das?«, sagte Lang. Er schaute hinab auf Dr. Jay.
Durch die Drehtür und in großer Eile kamen: Neil Obstat jr., Sigurd Foamwhistle und Stonecipher Beadsman III. Dahinter kam: Peter Abbott. Und dahinter kam: Walinda Peahen. Leider verklemmte sich Peters Werkzeugkasten in der Tür, und Walinda, unversehens eingesperrt, schrie von innen, bis er den Werkzeugkasten frei bekam und die Tür sie beide in die Eingangshalle spie.
Mr. Beadsman sah auf die Uhr. »Lenore!«, rief er.
»Ach du Scheiße, das ist dein Dad und dieser Kabelmensch, Abbott«, sagte Candy.
Lenore blieb, wo sie war, in dem Bombardini-Telefonistinnen-Stuhl, und hielt ihre Turnschuhe in der Hand. Mr. Bloemker und Mr. Alvin Spaniard liefen Obstat, Foamwhistle und Mr. Beadsman entgegen, und zusammen berieten sie sich in der Mitte der Lobby. Obstat schaute auf ein großes Blatt Papier und zeigte auf eine Bodenplatte im hinteren Teil, ganz in der Nähe von Rick Vigorous. Unterdessen lief Walinda auf die Telefonzentrale zu und schubste dabei Dr. Jay zur Seite, der in Richtung Drehtür lief.
»Fräulein, ich hoffe, du hast einen guten Grund für das Theater«, sagte sie eintretend. Dann hielt sie inne und schaute sich um. »Sag mal, wo ist denn die Neue, die eigentlich Dienst hat?«
»Ich arbeite nicht mehr hier, Walinda«, sagte Lenore. »Ich habe gekündigt.«
»Gekündigt?« Candy Mandible fuhr auf ihrem Stuhl herum und starrte sie alle beide an. Ein Telefon klingelte.
»Ganz recht«, sagte Lenore laut, damit es trotz des Rumpelns noch im hinteren Teil der Lobby zu hören war. »Ich habe gekündigt .«
»Gekündigt?«
»Und du nimm endlich ab«, sagte Walinda und kniff Candy in die Schuler.
»Aber da ist niemand dran«, sagte Candy ganz ruhig und ohne Lenore aus den Augen zu lassen. »Nur Rauschen und Fiepen. Lenore, was meinst du damit, du hast gekündigt?«
»Hallo, Peter«, rief Judith Prietht und winkte erneut mit der Pfote des armen Champ. Peter machte etwas an der
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