Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
Leute in mein
Leben, die Hilfe brauchen. Die aber nicht geheilt werden wollen. Er selbst gehört auch dazu.«
Mia zog ihre Schlüsse und spürte, wie sie die Stirn runzelte. »Nun, da hat er Recht. Ich will nicht geheilt werden, daher brauchst du es gar nicht zu versuchen.«
Kevin hob abwehrend die Hände. »Ich würde nicht im Traum daran denken.«
»Denn wir sind bloß … Wir lassen bloß Dampf ab.«
»Genau.« Kevin nickte bedächtig. »Das ist alles. Weder Freundschaft noch Zuneigung noch sonst was.«
Mia verschluckte sich fast am nächsten Atemzug. »Na, vielleicht ein bisschen von allem.«
Kevin beugte sich vor und nahm ihr die verspiegelte Sonnenbrille ab.
»Hey …«, protestierte sie.
»Die Sonne ist untergegangen. Deine Netzhaut schwebt nicht mehr in Gefahr.«
Aber ihr Herz?
»Das ist das erste Mal, dass du zugestehst, dass wir nicht nur Bettgenossen sind. Ich wollte deine Augen sehen.«
Ihr Magen krampfte sich zusammen. »Ich sagte, ein bisschen mehr. Du hast das mitbekommen, ja?«
Er lachte leise. »Bist du schon immer so gewesen? So unabhängig? So … kratzbürstig?«
»Du findest mich … kratzbürstig?«
»Im Bett sicher nicht. Aber sonst … ja.«
Mia starrte ihn an und wandte dann den Blick zu den Wellen, die in einem besänftigenden Rhythmus auf den Strand schlugen. »Ich habe für ein solches Gespräch nicht genug getrunken.«
Ohne eine Sekunde zu zögern hob Kevin eine Hand und bedeutete der Kellnerin, Mia ein Bier zu bringen.
Als es kam, nahm Mia einen tiefen Zug und sagte: »Ich habe keine Ahnung, warum ich in deiner Gegenwart meine Schranken immer mehr herunterlasse.«
Kevin lächelte und schien sich zu freuen. »Ich habe dich also überzeugt.«
»Das ist nicht lustig. Ich denke nicht gerne an meine Vergangenheit und meine Herkunft.«
»Und warum?« »Weil es mich daran erinnert, dass ich früher ein Nichts war. Weniger als ein Nichts. Dann fühle ich mich sehr angreifbar, als könnte ich mit einer einzigen Schicksalswende genau da wieder landen.«
»Mir scheint, Mia, wir haben unser Schicksal in der Hand. Du hast dein Leben doch selbst bestimmt. Du weißt genau, wer du bist. Das kann dir niemand fortnehmen.«
So hatte sie das noch nicht gesehen. Doch zugeben mochte sie es auch nicht. »Tut mir leid.« Sie schob das Bier beiseite. »Ich habe gelogen. Ich bin dazu nicht bereit, selbst nicht mit dem gesamten Alkohol in dieser Bude.«
Kevin akzeptierte es mit dem üblichen Charme und wechselte das Thema. In kürzester Zeit hatte er sie mit Geschichten über seine Schüler in den Bann gezogen, ob es dabei um Fenstersprünge ging oder die Beliebtheit der Bunsenbrenner.
»Sag mir bitte, dass es nicht Adam war«, sagte sie über seinen geheimnisvollen Kiffer. Kevin sah sie lange an.
»Shit. Warum kann sich nicht jemand in Hope verknallen, der nett und lustig ist?«
»Hope ist clever, sie wird ihn richtig einschätzen. Es gibt noch einen anderen Jungen, der sie mag. Ich hatte dir schon von ihm erzählt. Cole.«
»Wunderbar.«
»Cole ist ein netter Typ.«
Kevin sprach leise und engagiert. Mia erkannte, wie viel die Jugendlichen ihm bedeuteten. »Ich wette, du bist ein ganz toller Lehrer«, sagte sie leise.
»Der allerbeste«, erwiderte er, was sie zum Lachen brachte. Ihr fiel auf, dass ihm dies oft gelang. Dann redeten sie über Eiskrem und dass er ebenfalls die University of California besucht hatte.
»Ich war zuerst in den Grundkursen und dann auf der UCLA, aber so arm wie eine Kirchenmaus.«
»Ich war ebenfalls arm wie eine Kirchenmaus«, sagte sie und starrte ihn an. »Da, schon wieder. Wie machst du das bloß, dass ich ständig vor mich hin quassele?«
Kevin lächelte bloß und überließ es ihr, das zu beantworten. Danach bezahlte er die Rechnung, obwohl Mia danach griff, und nahm ihre Hand, als sie durch das Restaurant gingen. Sie ging noch rasch auf die Toilette, und als sie herauskam, wartete er auf sie im Vorraum, wo es ziemlich voll geworden war. Er hatte ihr den Rücken zugewandt und sprach mit einer hochgewachsenen, schmalen, supertollen Blondine. Es war dieselbe, die im Jugendzentrum aufgetaucht war. Sie strahlte Reichtum geradezu aus. Als Mia dazutrat, hörte sie, wie die andere sagte: »Ich habe mich geändert. Ich hinterlasse keine Kratzer mehr.«
Wow!
»Beth.« Kevin lachte leise auf und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, eine Geste, die Mia als Unbehagen deutete. »Das kann ich nicht.«
»Warum nicht? Gibt es eine andere? Wer könnte
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