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Der Beste für dich - ich

Der Beste für dich - ich

Titel: Der Beste für dich - ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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geguckt? Nichts, außer einem Sechserpack Bier und einem Stück Cheddar-Käse.”
    Bridget schüttelte erstaunt den Kopf. “Er hat wohl nur seinen Job im Sinn, was? Übrigens, wie wird er bloß ohne dich klarkommen? Du wirst ihm bestimmt fehlen.”
    “Nein, werde ich nicht”, erwiderte Suzy mit fester Stimme.
    “Er wird bestens ohne mich zurechtkommen.” Sie ignorierte den wissenden Blick, den ihre Freundinnen tauschten.
    “Und wie steht’s mit dir?” fragte Tally. “Wirst du ihn nicht vermissen, wenigstens ein kleines bisschen?”
    “Natürlich. Schließlich haben wir ja lange genug zusammengearbeitet.”
    “Eins verstehe ich nicht”, bemerkte Tally. “Für einen Mann, der gerade einen faustgroßen Wahlsieg errungen hat, sieht er irgendwie gar nicht glücklich aus.”

    “Das ist der Stress, den er hinter sich hat. Nachdem das Ziel erreicht ist, fällt man in ein großes schwarzes Loch”, erklärte Suzy. “Ich fühle mich genauso. Wir haben beide wie die Wilden geschuftet, und jetzt ist alles vorbei. Wenn Brady niedergeschlagen wirkt, liegt das nicht daran, dass ich gehe. Ich meine, es ist nicht meine Schuld. Ich habe ihm rechtzeitig Bescheid gesagt. Und ich bin, wie versprochen, bis zum Ende der Wahl geblieben. Außerdem habe ich versucht, einen Ersatz für mich aufzutreiben, aber ihm war keiner gut genug.” Wieso hatte sie plötzlich das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen? Sie wusste es nicht.
    “Huh-huh”, meinte Tally wissend.
    “Vermutlich ist ihm gerade bewusst geworden, dass die ganze Aufregung vorbei ist. Ab jetzt ist wieder normaler Arbeitsalltag angesagt: Viehdiebe einsperren und Streitigkeiten im Saloon schlichten”, erklärte Suzy.
    “Vielleicht”, bemerkte Tally zweifelnd.
    “Gib ihm eine Woche Zeit.” Bridget holte einen mit Ananas glasierten Schinken aus dem Backofen. “Dann ist sein Schreibtisch ein einziges Chaos. Er wird dich auf Knien anflehen, zu ihm zurückzukommen.”
    “Warten wir’s ab.” Suzy zwang ein Lächeln auf ihre Lippen.
    “Und selbst wenn, lasse ich mich nicht erweichen. Ihr wisst doch genau, was ich will.”
    “Aber bist auch du dir ganz sicher, was du willst?” Tally legte ihrer Freundin die Hand auf den Arm.
    “Natürlich. Und ihr auch. Damals nach der Schulabschlussfeier haben wir uns doch alle drei etwas gewünscht. Eure Wünsche sind in Erfüllung gegangen. Jetzt bin ich an der Reihe. Ich wollte einen Mann und ein Baby. Nun, das Baby war zuerst da, jetzt angle ich mir den Mann. Und dabei lasse ich mich von nichts und niemandem abbringen .” Suzy hatte sich regelrecht in Rage geredet.

    “Natürlich nicht”, meinte Tally beschwichtigend. “Ich möchte nur nicht, dass du jemanden übersiehst. Jemanden, den du womöglich schon kennst, aber nie als möglichen Ehemann und Vater in Betracht gezogen hast.”
    “Wen meinst du?” wollte Suzy wissen.
    Tally zuckte die Achseln und schnitt den Schinken in dicke Scheiben.
    “Sie will damit nur sagen, dass du die Augen offen halten sollst, weil du niemals weißt, wann und wo dir dieser Mann begegnen wird”, sprang Bridget ein.
    “Genau das meine ich”, bekräftigte Tally.
    Suzy war dankbar für die moralische Unterstützung ihrer ewig optimistischen Freundinnen. Doch im Augenblick schien ihr ein Happy End noch in sehr weiter Ferne. Sie wollte jetzt nicht länger darüber nachdenken, sonst verdarb ihr dieses Thema noch restlos die Partylaune. Entschlossen wandte sie sich wieder ihren Gastgeberpflichten zu. Sie nahm ein Blech mit heißen Hors d’ouvres aus der Röhre, arrangierte diese auf einer Servierplatte und eilte damit ins Wohnzimmer. Sie war es endgültig leid, sich und aller Welt immer wieder erklären zu müssen, warum sie tat, was sie tat.

6. KAPITEL
    Während Suzy sich samt der Platte mit gefüllten Champignons durch die Menge schob, schnappte sie hier und da Gesprächsfetzen auf.
    “Ich wusste, dass er gewinnt.”
    “Habe gehört, dass Suzy aufhört. Sie lässt Brady einfach im Stich.”
    “Wie das?”
    “Keine Ahnung.”
    “Deshalb zieht er also so ein Gesicht?”
    “Wie denn?”
    “Als hätte er die Wahl nicht gewonnen, sondern verloren.”
    “Was hat sie denn vor? Wo will sie hin?”
    “Ich weiß nicht.”
    Sie wollte den Leuten gern klarmachen, dass sie Brady nicht einfach im Stich ließ. Dass es seine eigene Schuld war, wenn er in der Klemme steckte. Außer Brady und ihren besten Freundinnen hatte Suzy niemandem gesagt, was sie vorhatte oder warum. Sobald sie erst mal

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