Der Beste für dich - ich
um den Ausgang der Wahl zu sorgen”, sagte sie eines Morgens, als er besonders schlimm aussah.
“Wie kommst du auf die Idee, dass ich mir Sorgen mache?”
fragte er und sah von dem Bildschirm seines Computers auf.
Sie zuckte die Achseln. “Du wirkst so … so niedergeschlagen.”
“Bin ich aber nicht”, entgegnete er schnippisch.
Daraufhin zog Suzy sich wortlos in ihr Büro zurück.
Von da ab reduzierten sie ihren persönlichen Kontakt auf das absolute Minimum. Manchmal ließen sie sich sogar Nachrichten via E-Mail zukommen, obwohl sie doch Tür an Tür arbeiteten.
Auch auf den Wahlveranstaltungen, die sie notgedrungen zusammen besuchten, gingen sie sich so weit wie möglich aus dem Weg. So auch auf der Scheunenparty der Gentrys.
“Du hast dich unterhalten, gelacht, Witze gerissen, alte Anekdoten ausgegraben und jedermann mit deinem Charme verzaubert”, bemerkte Suzy am nächsten Morgen. ” Nur getanzt hast du nicht.”
Er blickte von seinem Schreibtisch auf, den Blick seiner dunklen Augen misstrauisch auf sie gerichtet. “Du klingst überrascht.”
“Aber nicht im Geringsten”, erwiderte sie, stolz auf ihre gleichmütige Haltung und darauf, dass ihre Hand kein bisschen zitterte. “Du gibst immer vor, ein simpler Bursche vom Land zu sein, aber unter dieser Maske verbirgt sich ein verflixt gerissener Politiker.”
“Ich will gar kein Politiker sein, sondern Sheriff. Ich bin verdammt froh, wenn der ganze Trubel vorbei ist. Aber immerhin steht eine Menge auf dem Spiel, nämlich meine Zukunft hier in Harmony. Ich würde alles tun, um meinen Job zu behalten.” Er nahm einen Bleistift und machte sich eine Notiz auf einen Zettel. Nach langem unbehaglichen Schweigen legte er den Bleistift hin und sah auf. “Du hast dich anscheinend blendend amüsiert. Hast mit jedem Mann auf der Party getanzt.”
“Das ist nun mal so auf solchen ländlichen Tanzvergnügen.
Schließlich haben wir nicht Tango getanzt. Wie auch immer, wir haben genug Geld zusammen, um deine Schulden zu bezahlen.
Es bleibt sogar noch was übrig. Wofür sollen wir das verwenden, was meinst du? Vielleicht für einen Werbespot im Radio? Informellen Umfragen zufolge liegst du um zwanzig Prozent vor Staples.”
“Dann lass uns das Geld doch für die Wahlparty sparen. Ich bin hier vielen Leuten eine Menge schuldig. Wo soll ich die Party feiern? Bei mir zu Hause?”
“Sicher. Du hast doch genug Platz.” Suzy war bis jetzt nur ein einziges Mal bei ihm zu Hause gewesen, um ein paar Papiere vorbeizubringen. Der Umbau der Scheune war Brady perfekt gelungen, aber damals hatte er noch kaum Möbel gehabt.
“Groß genug und nicht mit Möbeln voll gestellt”, bemerkte er.
“Keine Möbel?”
“Bis jetzt noch nicht.”
“Aber du wohnst doch schon zwei Jahre dort.”
“Ich weiß. Es gefällt mir so, wie es ist. Ich bin ja sowieso nicht oft zu Hause.”
“Warum nicht?”
“Wirst du es eigentlich nie müde, Fragen zu stellen?”
“Sorry.”
Brady tat es leid, sie angefahren zu haben. Er fuhr erklärend fort: “Ich verbringe wenig Zeit zu Hause, weil ich ein viel beschäftigter Mann bin. Ich habe eine Menge Arbeit. Sheriff zu sein ist ein Vierundzwanzigstundenjob. Das muss ich dir doch nicht erst sagen. Wenn Darryl Staples das gewusst hätte, hätte er nie im Leben kandidiert.”
Brady gefiel der skeptische Ausdruck in Suzys Blick nicht.
Ein Blick, der besagte, dass sie ihm nicht glaubte. “Du hast vermutlich deine eigene Erklärung parat. Vermutlich denkst du, ich bin nicht oft zu Hause, weil dort niemand auf mich wartet.
Weil ich nicht verheiratet bin. Stimmt’s?”
“Das habe ich nie behauptet”, protestierte sie heftig.
“Aber gedacht hast du es. Du bist so besessen von dem Wunsch zu heiraten, dass du diese Besessenheit auch allen anderen Menschen unterstellst.”
“Lassen wir das Thema”, erwiderte sie kühl. “Stattdessen sollten wir uns lieber über meinen Ersatz unterhalten.”
“Worüber?”
“Na, über die Person, die meinen Job übernimmt. Es wäre wohl am besten, so rasch wie möglich eine Anzeige aufzugeben, damit mir noch Zeit bleibt, sie oder ihn einzuarbeiten.”
“Du willst also wirklich gehen?”
“Das weißt du doch.”
“Heißt das, am Morgen nach der Wahl bindest du dir eine weiße Schürze um und bedienst lausige Bauerntölpel im Diner?”
Obwohl er die Antwort auf seine Frage kannte, konnte er es einfach nicht fassen, dass sie wirklich Ernst machte.
Sie bedachte ihn mit einem
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