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Der Beste für dich - ich

Der Beste für dich - ich

Titel: Der Beste für dich - ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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kühlen Blick. Die Bemerkung über die lausigen Bauerntölpel überhörte sie absichtlich. “Nicht am Morgen nach der Wahl. Ich fange am Montag an.”
    Und was ist mit Travis?”
    “Mutter hat ihre Abreise noch um ein paar Wochen verschoben.”

    “Das setzt dich ja ganz schön unter Zeitdruck, deinen ,Mr.
    Right zu finden.”
    “Nicht unbedingt. Es gibt ja immer noch Babysitter. Ich tue alles, was nötig ist”, erklärte sie mit jenem dickköpfigen Ausdruck in den Augen, den er nur zu gut kannte.
    “Davon bin ich überzeugt.” Er versuchte gar nicht erst, die Bitterkeit aus seinem Ton herauszulassen. “Vermutlich kannst du es kaum erwarten, von hier wegzukommen. Also los, gib die Anzeige in der Zeitung auf.” Damit wandte er sich wieder der Arbeit auf seinem Schreibtisch zu, ohne Suzy Gelegenheit zu geben, noch etwas zu erwidern. Er würde es nie zugeben, aber er hasste die Vorstellung, sie zu verlieren. Er wollte niemand anderen für diesen Job anheuern. Es war ihm unmöglich, sich vorzustellen, dass eine andere Person im Büro nebenan saß.
    Auf der anderen Seite wollte er auch sie nicht mehr dort haben, weil sie ihm den Verstand zu rauben begann. Er hörte ihre Stimme durch die Tür, fing ihren Duft ein, wenn sie an ihm vorbeiging, erhaschte dann und wann einen Blick auf ihre übereinander geschlagenen Beine, wenn sie telefonierte.
    “Wie wollen Sie nur ohne Suzy klarkommen?” hatte Hai ihn letzte Woche beim Pokern gefragt.
    “Ich scha ffe das schon”, hatte er grimmig geantwortet. Mit der Büroarbeit würde er schon fertig werden. Aber wie sah es mit seinem Leben aus?
    Der Tag der Wahl dämmerte klar und kühl herauf. Brady wurde von der “Harmony Times” abgelichtet, wie er seinen Stimmzettel in die Wahlurne warf. Gegen sieben Uhr abends stand fest, dass er gewonnen hatte, und zwar mit überwältigender Mehrheit. Er rief Suzy zu Hause an, und sie gratulierte ihm herzlich. Nachdem er aufgelegt hatte, fühlte er sich seltsam leer und traurig. Er ärgerte sich, dass er seinen Triumph nicht so recht genießen konnte. Schließlich hatte er gerade eben erreicht, was das Wichtigste in seinem Leben war: die Bestätigung in seinem Amt als Sheriff von Harmony.

    Warum erschien ihm sein Leben nur plötzlich so schal und langweilig?
    Die Wahlparty fand am darauf folgenden Abend statt und wurde zu einem Riesenerfolg. Als letzte Amtshandlung hatte Suzy das Fest organisiert. Sie hatte die Birken, die die Auffahrt säumten, mit bunten Lampions geschmückt und die Hilfssheriffs angewiesen, bunte, mit Helium gefüllte Luftballons am Giebel des Hauses zu befestigen. Tally und Bridget halfen ihr mit dem Büffet, und der Besitzer des Saloons spendierte ein paar Dutzend Flaschen Champagner, die in Bradys riesiger Badewanne mit den Klauenfüßen kalt gestellt werden sollten.
    Als Suzy die Badewanne im großen Bad im zweiten Stock mit zerstoßenem Eis befüllte, drängte sich ihr das Bild auf, wie Brady ausgestreckt im warmen Wasser in der Wanne lag. Er rauchte eine seiner seltenen Zigarren, hatte den Kopf gegen den Wannenrand gelegt und die Augen geschlossen. Das Wasser schwappte über seine breiten Schultern, umspülte seine schmalen Hüften, und dann … Himmel, ihre Phantasie ging mal wieder mit ihr durch. Ihr Kopf fühlte sich plötzlich so seltsam leicht an, als hätte er sich von ihrem Körper gelöst, und schwebte nun gleichsam schwerelos im Raum. Sie sank auf die Knie und vergrub das Gesicht in den Händen.
    So fand Brady sie wenige Minuten später vor. “Was ist los?”
    Er stürzte an ihre Seite und zog sie an den Schultern hoch, so dass sie ihn ansehen musste.
    “Weiß nicht”, hauchte sie mit schwacher Stimme. Sie lehnte sich gegen seine Brust und atmete den frischen, sauberen Geruch ein, der von ihm ausging.
    Brady umschloss sie fest mit beiden Armen, was auch gut so war, denn ihre Knie gaben sofort wieder nach. Wenn er sie nicht festgehalten hätte, wäre sie wieder zu Boden gesunken. Suzy wünschte, für immer so bleiben zu können: in der wohligen Geborgenheit seiner Umarmung. Nie zuvor hatte sie sich so sicher, so beschützt und behütet gefühlt. Sie sagte sich, dass dieses Gefühl daher rührte, weil er der Sheriff war. Es war sein Job, stark zu sein und sie zu beschützen. Seufzend schlang sie ihm die Arme um den Hals und hielt ihn fest, als wolle sie ihn nie mehr loslassen.
    “Schon okay”, murmelte er, wobei seine Lippen ihr Ohr streiften. “Ich halte dich fest. Du hattest einen kleinen

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