Der Beste für dich - ich
Aber …”
“Komm, du bist müde, völlig überarbeitet. Es war ein langer Tag, eine lange Kampagne. Du bist es leid, deine eigenen Ziele zurückzustellen, um mir bei der Verwirklichung meiner Ziele zu helfen. Und das auch noch in deiner Freizeit. Ich habe Verständnis dafür. Was ich nicht verstehe, ist …”, er trank von seinem Champagner, “ich verstehe nicht, warum dich nicht schon längst jemand vom Fleck weg geheiratet hat.”
“Danke schön”, erwiderte sie spitz.
“Ich meine es ernst.” Er sah sie sehnsüchtig an. “Du hast alles, was ein Mann begehrt.”
“Begehrt? Es gibt einen Unterschied zwischen dem Wunsch zu heiraten und bloßer Begierde.”
“Ja.” Er lehnte sich lässig zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. “Ich weiß.”
Suzy machte Anstalten aufzustehen. Seinem Benehmen nach war Brady entweder betrunken oder völlig erschöpft. Wie auch immer, es gab nichts mehr zu sagen.
“Setz dich”, befahl er. Er packte ihren Arm.
Erschrocken gehorchte sie.
“Um noch einmal darauf zu sprechen zu kommen, was oben im Bad geschehen ist…”, begann er zögernd.
“Vergiss es, so wie ich.”
“Tatsächlich?” Er hielt ihren Blick gefangen. Eine Gänsehaut überlief ihren Rücken, aber innerlich meinte sie zu verbrennen, so sehr wühlte sein Blick sie auf. “Ich glaube nicht, dass du es vergessen hast.”
Suzy konnte nicht lügen. “Es wird nicht wieder vorkommen”, bekräftigte sie.
“Warum nicht?” Er beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. Ein aufforderndes Glitzern lag in seinen Augen und ein verführerisches Lächeln um seine Lippen. “Wir sind schließlich erwachsen. Wir sind beide ungebunden. Wir mögen einander. Zumindest glaube ich, dass du mich magst. Und es gefällt mir, dich zu küssen, deinen Körper ganz dicht an meinem zu spüren …”
“Brady, hör auf!” Ihre Wangen brannten. “Wir können so nicht weitermachen. Es ist vorbei.”
“Vorbei? Was ist vorbei? Es ist doch noch gar nichts passiert
… bis jetzt.”
“Und es wird auch nichts passieren.”
Wenn das wirklich der Wahrheit entsprach, warum fühlte sie sich dann so komisch? Ein Schwindel erregendes Gefühl ergriff von ihr Besitz, als würde man tiefer und tiefer in einen dunklen Tunnel gezogen, unfähig, etwas dagegen zu tun. Und sie wollte nicht warten, bis sie in Brady s Armen landete und er sie mit sich davontrug. Nein. Sie würde es nicht so weit kommen lassen, durfte es nicht. “Komm schon, Brady, in Wirklichkeit wollen wir das doch beide nicht.”
“Nein?” Seine Augen blitzten.
Sie versuchte das Offensichtliche zu leugnen, aber es half nichts. “Hilf mir, Brady.”
“Dir helfen? Das tue ich doch. Ich erweise dir einen Gefallen, indem ich dir zeige, wie dein zukünftiger Mann nicht sein sollte.” Er langte über den Tisch und ergriff ihre Hand. Zärtlich knetete er mit dem Daumen die Innenfläche ihrer Hand.
Eigentlich hätte sie ihre Hand zurückziehen sollen, doch seine Liebkosung löste einen neuen Schwall unerwarteter Gefühle in ihr aus.
“Du brauchst mir keinen Gefallen zu tun”, konterte sie, doch ihre Stimme klang längst nicht so fest, wie sie es sich gewünscht hätte. Um alles in der Welt wollte sie verhindern, dass er merkte, welche Wirkung er auf sie ausübte. “Ich habe bereits feste Vorstellungen davon, wie mein zukünftiger Mann sein sollte und wie nicht.”
“Und ich bin durch die Prüfung gefallen.” Sie las etwas in seinen Augen, Gefühle, die sie nie zuvor bei ihm gesehen hatte.
Es war kein Bedauern, keine Enttäuschung. Nein, es ging tiefer, aber sie konnte es nicht benennen.
“Das ist richtig.” Nachdem Travis’ Vater sie verlassen hatte, hatte sie sich geschworen, nie wieder auf ein attraktives Äußeres hereinzufallen und sich nie wieder von ihrer Leidenschaft hinreißen zu lassen. Wenn sie sich jemals wieder an jemanden band, dann wollte sie es mit Vernunft und klarem Verstand tun.
Und im Moment verfügte sie weder über das eine noch das andere. Sie wollte nur einmal im Leben heiraten, und das sobald wie möglich, damit Travis unter der Obhut eines Vaters aufwachsen konnte. Das war alles, was zählte.
Suzy holte tief Luft, stand auf und hielt sich für einen kurzen Moment an der Stuhllehne fest. Nur so lange, bis der Raum aufhörte, sich um sie zu drehen. Was dieser Mann mit ihr machte, sollte unter Strafe gestellt werden. Aber das würde ja auch nichts nützen, dachte sie in einem Anflug bitteren
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