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Der Beste für dich - ich

Der Beste für dich - ich

Titel: Der Beste für dich - ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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im Diner arbeitete, würden es sowieso alle wissen. Aber keiner brauchte zu erfahren, dass sie sich diesen Job ausgesucht hatte, um einen Mann zu finden.
    Suzy war froh, dass sie vollauf damit beschäftigt war, Häppchen herumzureichen und Champagner einzuschenken.
    Gemeinsam mit den anderen stieß sie auf Bradys Wahlsieg an, sie dankte den ehrenamtlichen Helfern und zwang sich die ganze Zeit, mit einem. Lächeln auf dem Gesicht herumzulaufen. Was ihr am schwersten fiel, war, Brady zu ignorieren. Sie wollte nicht an die Episode in seinem Badezimmer denken. Und schon gar nicht wollte sie sich in Erinnerung rufen, wie es sich angefühlt hatte, seine Lippen auf ihren zu spüren.
    Suzy erlaubte sich nicht, ihrer Pha ntasie freien Lauf zu lassen und sich auszumalen, wie sich ihre Beziehung zu Brady entwickeln könnte. Eines wusste sie, sie wollte mehr von ihm, viel mehr. Sie sehnte sich danach, sich eng an ihn zu schmiegen.
    Sie wollte mit den Fingern durch sein Haar streichen, seinen Herzschlag an ihrer Brust spüren. Die Hitze seines Körpers durch ihren strömen spüren. Aber mehr als all das wünschte sie sich zu wissen, wie er wirklich für sie empfand.
    Der Tatsache, dass er aussah, als hätte er die Wahl verloren, maß sie keinerlei Bedeutung bei. Das war nichts weiter als eine ganz normale Reaktion auf all den Stress der vergangenen Wochen, und es hatte nicht das Geringste mit ihr zu tun. Er fühlte sich lediglich leer und ausgepumpt, weil jetzt die ganze Anspannung von ihm abfiel. Ihr erging es ebenso. Sie hatte ihm gesagt, dass das ganz normal sei. Sie würde sich nicht dazu hinreißen lassen, sich schuldig zu fühlen, weil sie ihren Job gekündigt hatte. Schließlich hatte sie Brady rechtzeitig genug gewarnt. Er hätte längst einen Ersatz für sie einstellen können.
    Suzy hatte nur den einen Wunsch: irgendwie diesen Abend zu überstehen. Sie spielte mit dem Gedanken, sich vorzeitig zu verabschieden, aber jedes Mal, wenn sie sehnsüchtig nach der Haustür schielte, trat jemand zu ihr, um sich mit ihr zu unterhalten, ihr noch ein Glas Champagner anzubieten oder sie für ihren Einsatz zu loben.
    Es war bereits Mitternacht, als sie endlich Zeit fand, in die Küche zu gehen und die Reste des Essens einzupacken. Die letzten Gäste verabschiedeten sich gerade von Brady. Hätte sie sich nicht verpflichtet gefühlt, die Küche aufzuräumen, dann wäre auch sie jetzt schleunigst aufgebrochen. Doch sie konnte ihm unmöglich dieses Chaos in seiner sonst so steril sauberen Küche hinterlassen, obwohl sie völlig erschöpft war. Ihre Augen brannten vor Müdigkeit, und sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Sie wickelte gerade mit zitternden Fingern den Schinken ein, als Brady zu ihr in die Küche kam.
    Suzy bedachte ihn mit einem abschätzenden Blick. Die anderen hatten Recht, er sah aus, als hätte er die Wahl verloren.
    Tiefe Linien durchfurchten seine Stirn. Ein heftiges Gefühl erschütterte sie, ein Gefühl, dem sie keinen Namen zu geben vermochte. Mitleid konnte es nicht sein. Denn wie könnte man jemanden bemitleiden, der soeben das Ziel seines Lebens erreicht hatte?
    Wenn es also nicht Mitleid war, warum dann verspürte sie den schier unwiderstehlichen Drang, ihn in die Arme zu nehmen und diese tiefen Furchen auf seiner Stirn zu glätten, ihn zu küssen, bis er alle Sorgen vergaß, bis alles um sie herum im Strudel der Leidenschaft versank? Himmel, was war nur los mit ihr, dass sie sich solche Tagträumereien gestattete!
    Aber wichtiger noch, was war los mit Brady?
    “Hast du Hunger?” fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf. “Ist noch Champagner übrig?”
    Sie nahm ein sauberes Glas, schenkte aus einer halb vollen Flasche ein und reichte es ihm. Die flüchtige Berührung seiner Hand reichte bereits, um heißes Verlangen in ihr zu entfachen.
    Ihre Knie fühlten sich derart schwach an, dass sie sich setzen musste. Nur für einen Moment, bis sie sich wieder zusammengenommen hatte. Bis ihre Hände aufhörten zu zittern.
    “Ich dachte, du bist schon weg”, sagte er und setzte sich auf den massiven Stuhl aus Pinienholz ihr gegenüber.
    “Bin schon auf dem Weg.” Sie vermied seinen Blick. “Sobald ich…”
    “Geh nicht. Noch nicht.” Seine Augen waren plötzlich dunkel vor Verlangen. Suzys Herz klopfte zum Zerspringen, und sie brachte keinen Ton heraus.

    “Ich muss aber. Ich …”, stammelte sie und umklammerte die Tischplatte.
    “Wegen Travis?”
    “Nein, er schläft heute bei meiner Mutter.

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