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Der Beste für dich - ich

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Titel: Der Beste für dich - ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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reichte ihr das mit einer Plastikhaube abgedeckte Tablett und hielt ihr die Tür auf.
    Suzy stellte das Tablett auf dem Beifahrersitz ihres Wagens ab und fuhr die drei Blocks zum Revier. Brady empfing sie an der Tür. “Ich wusste doch, dass du wiederkommst”, begrüßte er sie mit einem herausfordernden Glitzern in den Augen.
    “Damit du’s nur weißt, ich bin hier, weil Will mich geschickt hat. Als ich noch für dich gearbeitet habe, hast du mich immer losgejagt, das Essen für die Gefangenen zu holen. Wieso konntest du denn nicht … oh, ist ja auch egal.” Sie streckte ihm das Tablett entgegen, aber er machte keinerlei Anstalten, es ihr abzunehmen.
    “Ich konnte es nicht selbst holen, weil ich allein bin und keinen habe, den ich rüberschicken könnte.”
    “Das ist deine eigene Schuld. Du hättest nur jemanden einzustellen brauchen. “
    “Du hast leicht reden. Für Bewerbungsgespräche bleibt mir nicht die Zeit. Ich bin vollauf damit beschäftigt, nach Sachen zu suchen, von denen nur du weißt, wo sie zu finden sind. Selbst wenn du mir helfen würdest, jemanden einzustellen, würde das nicht viel bringen. Dann wären wir eben zwei auf der Suche nach jemandem, den es gar nicht gibt.”
    Sie hockte sich auf die Kante des Schreibtisches. “Ich mache dir ein Angebot. Wenn du jemanden gefunden hast, komme ich zurück, um die Einarbeitung zu übernehmen.”
    “Ehrlich? Ich nehme dich beim Wort.”
    “Ja. Also, was suchst du denn jetzt so verzweifelt, was du nicht finden kannst?”
    Er warf in einer Geste der Verzweiflung die Hände in die Luft. “Faxpapier, Telefonnummern, die Decke für den Häftling
    …”
    Sie erklärte ihm rasch, wo er das Gesuchte fand, und warf einen Blick auf ihre Uhr. “Es wird Zeit, ich muss wieder zurück.”
    “Bringst du auch das Abendessen vorbei?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Abends habe ich frei. Ich arbeite nur bis fünf. Wenn ich es schaffe, gucke ich noch mal kurz rein.
    Setz eine Liste all der Sachen auf, die du nicht finden kannst.”
    Er nickte. “Danke, Suzy.” Er nahm ihre Hand und bedachte sie mit einem Blick, der sie förmlich dahin schmelzen ließ. Sie fühlte sich innerlich völlig zerrissen. Am liebsten hätte sie laut herausgeschrieen, dass es ein furchtbarer Fehler gewesen war, ihren Job hier hinzuschmeißen, doch sie tat es nicht. Schließlich konnte sie ihren neuen Job nicht schon kündigen, bevor sie überhaupt richtig angefangen hatte.
    “Tut mir leid, wenn ich dich vorhin im Diner genervt habe”, erklärte Brady. “Dich dort arbeiten zu sehen war ein regelrechter Schock. Im Grunde habe ich nie wirklich daran geglaubt, dass du deine Pläne in die Tat umsetzt. Das tut ganz schön weh.”
    Suzy schluckte. “Schon okay. Setz dich bloß nicht wieder an einen meiner Tische, sonst bekomme ich Ärger, wenn ich zu lange mit dir schwatze.”

    “Aber du hast doch nur meine Bestellung aufgenommen”, ereiferte er sich. “Dieser Will hat Nerven. Wenn es nicht das einzige Lokal im Ort wäre, dann …”
    “Tja, ich muss jetzt los. Es ist Mittagszeit.” Sie saß bereits wieder hinter dem Steuer ihres Wagens, als ihr einfiel, dass sie vergessen hatte, ihm seine läppischen fünf Dollar vor die Füße zu knallen. Und sie hatte ebenfalls vergessen, ihn nach dem Foto zu fragen, das sie vermisste.
    Suzy überstand auch noch den Ansturm zur Mittagszeit, anschließend deckte sie die Tische für den Abend frisch auf.
    Dann hatte sie endlich Feierabend. Trotz ihrer bequemen Schuhe schmerzten ihr die Füße, und sie ha tte rasende Kopfschmerzen von der Anspannung, sich die einzelnen Bestellungen einzuprägen.
    Obwohl sie am liebsten jetzt gleich Travis abgeholt hätte und nach Hause gefahren wäre, sauste sie noch einmal zum Revier, um Brady zu helfen. So viel war sie ihm schuldig. Aber sie hatte auch noch eine andere Motivation. Es schmeichelte ihr nämlich, dass er sie vermisste. Ja, sie war fast froh, dass er nicht allein zurechtkam. Tief in ihrem Innern hatte sie immer gewusst, wie sehr er ihre Mitarbeit zu schätzen wusste, er hatte das nur nie ausgesprochen.
    Sie ging die Treppen zu dem grauen Betongebäude hinauf und spähte durch das Fenster neben der Tür. Sie hatte erwartet, Brady mitten im Chaos auf der Suche nach einer Akte vorzufinden. Kurz vor dem Zusammenbruch, weil er ohne sie, die tüchtige Suzy, nicht mehr wusste, was hinten und vorne war.
    Doch stattdessen lehnte Brady bequem in seinem Schreibtischstuhl, die Hände lässig hinter dem Kopf

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