Der Beste für dich - ich
überwältigenden Wahlsieg zu gratulieren.” Sie bedachte Brady mit einem warmherzigen Lächeln.
“Vielen Dank, Mrs. Fenton. Das habe ich nur Suzy zu verdanken. Ohne sie hätte ich das nicht geschafft.”
“Wie war’s mit Travis?” beeilte Suzy sich die Unterhaltung zu beenden. Die Unterhaltung und den Abend. Sie war total erschöpft von einer langen Woche auf den Beinen und sehnte sich nur noch nach einem heißen Bad.
“Travis war ganz brav. Er ist wirklich ein kleiner Engel.
Finden Sie nicht auch, Brady?”
Brady nickte eifrig. “Absolut.”
“Tja, ich muss jetzt gehen.” Mrs. Fenton zog ihre Jacke über.
“Ich habe ein Blech Kekse gebacken, Suzy. Vielleicht möchte Brady…”
“Brady hatte im Diner gerade ein großes Stück Apfelkuchen.
Ich glaube kaum, dass er …”
“Da sage ich nicht nein, Mrs. Fenton”, wurde sie von Brady unterbrochen, der ihrer Mutter höflich die Tür aufhielt.
“Kommen Sie gut nach Hause.”
Brady schloss die Tür und lehnte sich lässig dagegen.
Offenbar hatte er nicht vor, sich so bald zu verabschieden.
“Nimm dir doch einen Keks”, bot Suzy an. “Ich schaue inzwischen rasch nach Travis.”
“Ich komme mit.”
Suzy schlüpfte aus den Schuhen und schlich den Korridor entlang zu Travis’ Zimmer, das ganz in Rot, Weiß und Blau gehalten war. Im sanften Schein des Nachtlichts schimmerten die Wangen des Jungen rund und rosig. Er schlief tief und ruhig, das Gesichtchen in die blaue Decke geschmiegt.
“Deine Mutter hat Recht”, flüsterte Brady.
Suzy lächelte stolz. Ja, Travis war ein kleiner Engel. Er war ihr Engel.
Brady ergriff ihre Hand, und gemeinsam standen sie über das Bettchen gebeugt da und betrachteten das schlafende Kind. Ein Gefühl tiefen Friedens überkam sie. Der Stress der Woche fiel von ihr ab. Bradys warmer Händedruck gab ihr das Gefühl, nicht die Einzige zu sein, die sich um Travis sorgte. Als hätte sie einen Partner, der in guten und in schlechten Tagen zu ihr stand.
Sie schluckte hart und zog die Hand weg. Nein, Brady war nicht Travis’ Vater, und er würde es auch nicht werden. Den musste sie erst noch suchen, und sie würde ihn finden. Und wenn sie sechzehn Stunden am Tag im Diner schuften musste.
Sie straffte die Schultern, wandte sich ab und ging in die Küche.
Sie wollte Brady schnell ein Stück Gebäck anbieten, woraufhin er sich hoffentlich verabschieden würde.
Sie deutete einladend auf den Teller mit Keksen und stieß einen tiefen Seufzer aus. Mit vor der Brust verschränkten Armen lehnte sie sich gegen die Arbeitsplatte und sagte: “Ich versuche mit aller Kraft, ein neues Leben anzufangen, Brady, aber du machst es mir nicht gerade leicht.”
“Wie das?” Er runzelte verwirrt die Brauen.
“Du hängst ständig im Diner rum und starrst mich an. Es macht mich so schon nervös genug, die vielen Bestellungen auf die Reihe zu kriegen. Und dein Blick, der nur darauf zu lauern scheint, dass ich einen Fehler mache, gibt mir den Rest.”
“Ich starre dich an?” wiederholte er empört. “Wer hat denn sogleich registriert, dass ich ein Stück Apfelkuchen gegessen habe?”
“Das gehört schließlich zu meinem Job.”
“Es gehört zu deinem Job, meine Essgewohnheiten zu studieren? Fütterst du anschließend den Computer mit diesen Informationen, zusammen mit meiner
Sozialversicherungsnummer?”
“Es ist mein Job, darauf zu achten, dass das Kuchentablett stets gefüllt ist. Von mir aus kannst du zehn Stücke essen, Hauptsache, der Kuchen geht nicht aus.”
“Es ist dir also egal, was ich esse”, konstatierte er.
“Jawohl.”
“Du interessierst dich sowieso nicht für mich.”
“Nein”, bestätigte sie mit fester Stimme, konnte ihm bei dieser Lüge allerdings nicht in die Augen sehen.
“Ich glaube, du lügst”, versetzte er mit einem wissenden kleinen Lächeln. Zwei große Schritte genügten, und er hatte sich vor ihr aufgebaut, ein Meter achtzig männliche Arroganz.
Suzy sah empört auf. Sie hob die Hände, um ihn weg zu schieben, doch er interpretierte diese Geste falsch und schloss die Lücke zwischen ihnen.
Sekunden später lag sie in seinen Armen und erwiderte seine Küsse voller Verlangen, sie war verloren, gefangen in einem Strudel wilder Leidenschaft. Wieder und wieder küsste sie ihn.
Sie hatte völlig die Kontrolle über sich verloren. Er schmeckte nach starkem schwarzen Kaffee und drohender Gefahr. Er war mit Sicherheit der aufregendste Mann, der ihr je begegnet war.
Und der
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