Der Beste für dich - ich
Kein Mensch wird mich vermissen. Was ist mit dir?”
Sie schüttelte den Kopf. “Mich auch nicht.”
Schweigen senkte sich über sie. Brady umklammerte mit beiden Händen die Gitterstäbe, und Suzy starrte auf den dunklen Gang hinaus. Den ganzen Abend und die ganze Nacht mit Brady in dieser Zelle eingesperrt. Was sollte sie nur tun? Wo würden sie schlafen? Sie wollte schreien. Aber das hatte sie ja schon versucht. Vergeblich.
“Was sollen wir nur tun?” Suzy sah sich gehetzt um. Kamen die Wände auf sie zu, oder bildete sie sich das nur ein?
“Kriegsgefangene machen Gymnastik, um sich fit zu halten”, sagte Brady.
“Du zuerst.” Suzy streckte die Beine auf der Pritsche aus.
Er legte sich bäuchlings auf den nackten Zementfußboden und vollbrachte einige Liegestütze, während Suzy zusah.
“Hey, komm runter”, forderte er sie auf. “Wenn du kannst.”
“Wenn ich kann?” Sie trennte sich schweren Herzens von ihrer Liegestatt und ließ sich neben Brady auf den Fußboden fallen. “Natürlich kann ich. Denkst du, ich bin schlapp und aus der Form?”
Er maß sie mit einem ausführlichen anerkennenden Blick.
“Nicht ein Gramm Speck zuviel.”
Durch seine Worte und seine Blicke ermutigt, stützte sie die Hände auf den Boden. Sie hatte sich eingebildet kräftig zu sein.
Schließlich schleppte sie Travis dauernd hin und her. Doch nach zwei atemlosen Liegestützen machte sie auch schon schlapp.
“Na, komm schon”, drängte er, “du kannst es.” Als sie protestierte, kam er auf die Knie hoch und konzentrierte sich darauf, ihr Anweisungen zu geben.
“Den Rücken strecken, so.” Er strich mit der Hand ihre Wirbelsäule entlang. “Die Knie auf den Boden.”
“Ich kann nicht. Ich kann einfach nicht.” War es nicht schon schlimm genug, überhaupt eingekerkert zu sein? Musste sich ihr Zellengenosse auch noch als Drill Sergeant entpuppen?
“Natürlich kannst du.” Er stand über ihr, Suzys Mitte zwischen seinen Knien. Dann le gte er die Arme um sie. Doch das funktionierte nicht, sie knickte schon auf halbem Weg wieder ein. Er umspannte ihre Rippen mit seinen großen Händen, direkt unter ihren vollen Brüsten. Suzy schnappte nach Luft.
“Wie fühlt sich das an?” wollte er wissen.
Wie sich das anfühlte? Sie konnte es nicht erklären. Sie konnte ja nicht mal sprechen. Die Hitze, die ihren Körper durchflutete, machte jeden klaren Gedanken unmöglich.
“Hoch … runter”, befahl er. Er zog sie hoch und ließ sie fallen. Ihr Herz klopfte so he ftig, dass sie glaubte, er müsse es hören. Doch er schien nichts zu merken, weder ihren rasenden Herzschlag noch ihre Reaktion auf seine Berührung. “Die Knie steif”, bellte er. “Zehen auf den Boden. Dein ganzer Körper muss hart wie ein Brett sein.”
Aber ihr Körper war alles andere als hart wie ein Brett. Ihr Körper war weich und schlaff wie Spaghetti. Schließlich ließ er von ihr ab. Suzy lag völlig erledigt da und rang nach Luft.
Die Wange auf den Boden gepresst, kam ihr Atem in kurzen Stößen. “Genug”, flüsterte sie schwach. Als würde sie von Brady je genug haben …
“Genug?” wiederholte er. “Oh, nein, das ist erst der Anfang.”
Mit einer behenden Bewegung sprang er auf die Füße.
“Das hatte ich schon befürchtet”, stöhnte Suzy. Sie nahm all ihre Kraft zusammen, rappelte sich hoch und ließ sich wieder auf die Pritsche fallen. “Vermutlich tust du das jeden Tag.” Sie warf einen bewundernden Blick auf seine muskulösen Arme, die breiten Schultern und den flachen Bauch. Der Mann war bestens in Form.
“Das würde ich gern”, erklärte er mit einem mutwilligen Lächeln.
Sie errötete. “Ich meine die Liegestütze.” Er war sich also genau bewusst, was er getan hatte.
“Es gibt da noch ein paar Übungen, die ich dir später aber erst zeigen möchte. Dieses Wochenende ist vielleicht genau das, was du brauchst, um wieder in Form zu kommen.”
“Du hast doch gesagt, ich sei nicht zu dick.”
“Jetzt noch nicht. Aber du musst auch an die Zukunft denken.
Halt dich fit für die langen Jahre, die noch vor dir liegen. Anstatt strickend auf der Veranda zu sitzen …”
“Werde ich mühelos hundertfünfzig Liegestütze vollziehen.”
Er grinste. “Ja, genau das meine ich.”
“Aber ich möchte meinen zukünftigen Mann doch nicht beschämen.”
“Dann heirate einen, der gut in Form ist.” Er lehnte sich gegen die Wand und musterte sie. “Gibt’s schon einen Kandidaten?”
Suzy seufzte. “Ich
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