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Der Beste für dich - ich

Der Beste für dich - ich

Titel: Der Beste für dich - ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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und dann den Revolver. Bart schubste Suzy so heftig zur Seite, dass sie stolperte und Brady sie gerade noch auffangen konnte, bevor sie hart gegen die Wand geprallt wäre. Bart stürzte aus der Zelle und schloss die Tür hinter sich ab. Er steckte die Schlüssel ein und schob die Waffe in den Gürtel. Einen Moment lang blieb er stehen, ein schmieriges Lächeln auf seinem attraktiven Gesicht.
    “Damit kommen Sie nicht durch, Mann”, donnerte Brady.
    “Nein?” fragte Bart. “Ich wette, doch. Ich wünsche Ihnen beiden ein schönes Wochenende. Ich werde meines jedenfalls genießen. Und benehmen Sie sich anständig, ja?” Fröhlich pfeifend durchquerte er den Flur, schloss die Eingangstür auf und verschwand.
    Ein langes Schweigen machte sich in der Zelle breit. Suzy stand schwer atmend da, den Rücken gegen Bradys Brust gelehnt, den Po an seine Lenden gepresst. Er hatte die Arme immer noch schützend um sie geschlungen, als hätte er Angst, sie würde zusammenbrechen, wenn er sie losließ. Nie zuvor im Leben hatte Suzy solche Angst ausgestanden. Sie zitterte wie Espenlaub. Vorsichtig drehte Brady sie zu sich herum. “Bist du okay?” Er sah sie besorgt an.
    Sie nickte, unfähig, etwas zu sagen. Er streichelte zärtlich ihren Nacken. So zärtlich, dass sie am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre.
    “Sicher?”

    “Alles okay”, stieß sie schließlich heiser hervor. Doch nichts war okay. Das Zittern ebbte allmählich ab, aber in ihrem Inneren war sie aufgewühlt wie noch nie. Am liebsten hätte sie sich an Brady geklammert, um Wärme und Sicherheit zu suchen, aber das wagte sie nicht. Denn wenn sie einmal diese Grenze überschritt, dann gab es kein Zurück mehr, das wusste sie. “Ich hatte nur so schreckliche Angst”, gestand sie.
    “Kein Grund, Angst zu haben.”
    “Nur ein Mann mit einem Messer und einem Revolver.”
    “Wo hatte er das Messer her?” überlegte Brady laut.
    “Es muss in dem Karton gewesen sein.”
    “Wer hat das Essen eingepackt?”
    “Celia. Ich dachte, sie weiß, dass es für einen Häftling bestimmt war, aber vielleicht …”
    “Vielleicht dachte sie, es war einfach nur eine gewöhnliche Außer-Haus-Bestellung”, beendete Brady ihren Satz.
    “Was machen wir jetzt?” Komischerweise machte Suzy sich überhaupt keine Sorgen. Sie wusste, dass Brady sie hier herausbringen würde.
    “Warten.”
    “Wie lange?”
    “Bis morgen früh. Ist ja nicht so schlimm. Hai hat Bereitschaftsdienst.”
    Die Vorstellung, über Nacht mit Brady in dieser winzigen Zelle eingesperrt zu sein, jagte ihr einen heißen Schauer über den Rücken. Sie sank auf die schmale Pritsche und umklammerte den Rand der dünnen Matratze.
    “Warum bringst du uns hier nicht raus?”
    “Wie denn?”
    “Keine Ahnung. Rufen. Schreien. Vielleicht hört uns ja einer.”
    “Bitte, nach dir.”
    Sie stand auf und schrie. Sie schrie sich die Lunge aus dem Leib. Die dicken Wände warfen den Schall zurück. Es war klar, dass nichts nach draußen durchdrang. Mutlos ließ sie sich wieder auf die Pritsche sinken.
    “Warum bist du eigentlich so ruhig?” fragte sie anklagend.
    “Bist du nicht sauer, dass der Kerl dich ausgetrickst hat?
    Kommst du dir nicht wie ein Dummkopf vor? Ich meine, du bist schließlich der Sheriff.”
    “Vielen Dank. Wenn ich die Wahl verloren hätte, würdest du hier jetzt mit Darryl festsitzen.”
    Dieser Gedanke ließ sie erschaudern.
    “Du bist also lieber mit mir zusammen eingesperrt?” fragte er nach.
    “Wenn ich die Wahl zwischen Darryl und dir hätte?
    Natürlich.”
    “Wie auch immer, was würde es schon bringen, sich aufzuregen? Es könnte schlimmer sein. Dir haben wir es zu verdanken, dass wir zu essen und zu trinken haben.”
    “Mir haben wir es zu verdanken, dass wir überhaupt hier eingesperrt sind. Ich fühle mich für den ganzen Schlamassel verantwortlich.”
    “Gib dir keine Schuld.”
    “Wem denn sonst?” konterte Suzy.
    “Mir. Ich habe den Kerl unterschätzt und nicht richtig aufgepasst.”
    “Und ich mochte ihn tatsächlich”, gestand Suzy. “Ich kann kaum glauben, dass ich mich derart getäuscht habe. Ich habe eine solch schlechte Menschenkenntnis, ich verdiene es, eingesperrt zu sein”, erklärte sie verdrießlich. Ihr Blick fiel auf das Waschbecken und die Toilette in der Ecke. “Aber nicht eine ganze Nacht lang. Bist du sicher, dass heute Abend nicht noch jemand vorbeikommt?”
    “Frühestens morgen Vormittag. Das habe ich heute Nachmittag mit Hai so verabredet.

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