Der Beste für dich - ich
immer zuerst. Du liebst mich nicht. “Das glaubst du doch nicht ernsthaft, oder? Schon gut.
Vergiss, was ich gesagt habe.”
Suzy bedachte ihn mit einem erstaunten Blick, und für einem Moment meinte er, Gefühle in ihrem Gesicht zu lesen, die er nicht genau definieren konnte. Vermutlich dachte sie, er sei verrückt, das Thema so schnell fallen zu lassen. Doch bevor er noch Gelegenheit hatte, ihr zu versichern, dass er niemanden brauchte, der ihn begleitete, dass er es vorzog, allein mit seiner Kamera in der Wildnis zu bleiben, da wandte sie sich auch schon ab, um einen anderen Gast zu bedienen.
Brady beendete sein Mittagessen, hinterließ ein großzügiges Trinkgeld und ging. Irgendjemand vom Diner würde dem Gefangenen heute Abend das Dinner servieren, und mit ein bisschen Glück schickte man Suzy. Er hatte Hai am Wochenende für den Bereitschaftsdienst eingeteilt, so dass er selbst mal frei nehmen und seinen Job für ein paar Tage vergessen konnte. Alles und jeden vergessen. Ganz besonders Suzy.
Es war Suzy, die Punkt fünf Uhr mit einem Karton voller Essen vor der Tür stand. Brady sprang so schnell von seinem Schreibtisch auf, dass er sich das Knie am Tischbein stieß.
Sogleich ermahnte er sich, sich keine falschen Hoffnungen zu machen. Sie war nicht gekommen, um ihn zu sehen. Es gehörte zu ihrem Job, das Essen auszuliefern. Er schaltete seinen Computer aus und nahm ihr den Karton ab.
“So, das war’s.” Suzy machte so rasch kehrt, als könnte sie es kaum erwarten, wieder wegzukommen. Offensichtlich hatte sie vergessen, wie oft und gerne sie früher immer über Gott und die Welt geschwatzt hatten. Vermisste sie diese alten Zeiten nicht ebenso schmerzhaft wie er?
“Bist du in Eile?” fragte Brady schärfer als beabsichtigt.
“Willst du deinem Freund da drinnen nicht begrüßen? Nein, lass nur. Geh nach Hause, leg die Füße hoch, und genieße deinen Videofilm.”
“Danke, genau das habe ich vor.” Doch anstatt sich zu verabschieden, zögerte sie. “Hast du das Foto schon gefunden?”
“Nein, tut mir leid.”
“Oh. Ach ja, im Wagen steht noch ein Karton mit Getränken.”
“Ich hole ihn.”
Als er zurückkam, stand sie vor seinem Schreibtisch und sah ihn seltsam an.
“Stimmt was nicht?”
“Nein, alles in Ordnung”, erwiderte sie leichthin, doch ihre Wangen überzog eine verräterische Röte. Irgendetwas war passiert, als er draußen beim Wagen war. Er wusste nur nicht, was. “Ich helfe dir, das Zeug rüber ins Gefängnis zu bringen”, erbot sie sich.
“Du willst diesem Bart also hallo sagen.”
“Ich möchte nur meinen Auftrag erfüllen und endlich nach Hause, um mich ausruhen zu können”, erklärte sie eingeschnappt.
Brady schnallte sich seinen Revolver um und nahm den Karton mit dem Essen. Suzy folgte ihm mit den Getränken zu dem kleinen Blockhaus hinter der Revierwache. Brady balancierte den Karton auf einer Schulter, schloss die Tür auf, durchquerte den schmalen Gang und schloss schließlich die Zellentür auf.
“Sheriff”, begrüßte Bart ihn liebenswürdig. “Schön, Sie zu sehen. Und Sie auch, Suzy.”
“Hier ist Ihr Essen, Bart.” Brady stellte beide Kartons auf den Boden. “Morgen und am Sonntag wird sich mein Deputy um Sie kümmern. Am Montag werden Sie dann ins Distriktgefängnis überstellt.”
“Zu schade. Ich habe mich gerade an Ihr nettes kleines Gefängnis gewöhnt.” Er lüpfte eine Ecke des Essenskartons und sog schnüffelnd die Luft ein. “Riecht lecker.” Er schob die Hand unter den Deckel. “Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich schon vor Jahren nach Harmony gekommen.”
“Hey”, warnte Brady, “wenn Sie jetzt alles aufessen, bleibt Ihnen nichts für später. Und der Abend ist lang.” Brady schwang die Schlüssel, eine Hand auf dem Pistolenhalfter.
“Es ist sogar ein Stück Zitronentorte dabei.” Suzy spähte in den anderen Karton. Doch bevor sie wusste, wie ihr geschah, hatte Bart sich auf sie gestürzt und schlang einen Arm fest um ihre Taille. Er presste sie so fest an sich, dass sie das Gefühl hatte zu ersticken. Kläglich hustete sie.
“Geben Sie mir die Schlüssel, Sheriff”, befahl Bart.
Brady befingerte seinen Revolver.
“Sehen Sie das Messer?” Bart schwang ein Küchenmesser.
Sorgsam legte er die Klinge an Suzys Kehle.
“Hmm, ich sehe es”, erwiderte Brady tonlos. “Lassen Sie sie los, Bart.”
“Sobald Sie mir die Schlüssel und Ihre Waffe gegeben haben.”
Brady warf ihm zuerst die Schlüssel zu
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