Der Beste für dich - ich
auf Ihrem Weg.”
“Dafür werden Sie ja schließlich bezahlt”, erinnerte er sie bissig.
“Stimmt, okay. Sie bezahlen mich, und ich bin dankbar.” Auf dem Weg zurück in ihr Büro drehte sie sich noch einmal um.
“Übrigens, was haben Sie denn Schönes vor, wenn ich erst mal in meinem Schaukelstuhl sitze? Nein, sagen Sie nichts, Sie werden immer noch Sheriff sein, in diesem Büro, an demselben Schreibtisch. Ich sehe es direkt vor mir. Überall Papiere. Ihre arme, eingeschüchterte Sekretärin, verzweifelt bemüht, Ordnung zu halten.” Sie schüttelte tadelnd den Kopf.
“Eingeschüchtert? Jage ich Ihnen etwa Angst ein?”
“Nein, aber nur, weil ich das gar nicht erst zulasse.”
“Das ist der Grund, warum Sie mich nicht verlassen dürfen.
Sie sind die einzige Person, die genauso gut einstecken wie austeilen kann.”
Suzy setzte zu einer Erwiderung an, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen. “Also, wo ist jetzt meine Rede?”
Suzy kramte die Rede und gleichfalls die Krawatte hervor, die er tragen wollte, während er die Rede hielt. Nachdem sie sich noch hastig zurechtgemacht hatte, machten sie sich auf den Weg zum Gemeindehaus, wo die Mitglieder des Rotary Clubs schon auf sie warteten. Unterwegs probte Brady angestrengt seine Rede, und sie hörte zu. Während sie ihn so verstohlen von der Seite ansah, fragte sie sich ernsthaft, wie irgendjemand nicht für ihn stimmen könnte. Er war so ernst, so aufrichtig in seinem Anliegen, das Beste für seine Gemeinde zu tun. Die Art Mensch, der man bedingungslos vertrauen konnte.
Darüber hinaus sah er auch noch gut aus, ein Mann mit einem Charakterkopf. Augen, mit denen er die Welt gleichermaßen voller Skepsis und Toleranz betrachtete. Eine gebrochene Nase, die von einem lange zurückliegenden Streit mit einem Drogendealer herrührte. Ein Mund, der genauso über sich selbst wie über die Absurdität des Lebens lachen konnte. Ja, wenn sie nicht so dringend einen Mann zum Heiraten suchen müsste, dann würde sie bei ihm bleiben. Sie würde für ihn arbeiten, so lange er sie brauchte. Trotz seiner Dickköpfigkeit und seinem überschäumendem Temperament.
Brady spürte Suzys Blick auf sich ruhen. “Was ist los?
Stimmt was nicht?”
“Nein. Ich habe nur gerade gedacht, dass Sie sich doch keine Sorgen wegen Ihrer Wiederwahl zu machen brauchen.”
“Ja, alles klar. Das sagen Sie doch nur, damit Sie unsere Abmachung nicht einzuhalten brauchen.”
“Ich sage das, weil Sie gut in Ihrem Job sind.”
“Und ich bin gut in meinem Job, weil Sie mein Büro so kompetent verwalten.” Er konnte sich nicht vorstellen, seine Arbeit ohne Suzys Unterstützung zu tun. Sie blieb selbst im größten Chaos ruhig und beherrscht. Nichts haute sie so schnell um. Und darüber hinaus war sie auch noch eine wahre Augenweide, wie er sich mehr als einmal hatte eingestehen müssen. Ihr lockiges blondes Haar, die braunen Augen mit den grünen Sprenkeln in der Iris und ihr strahlendes Lächeln waren einfach umwerfend. Eigentlich sollte es kein Problem für sie sein, einen Mann zu finden. Sie hatte es doch gar nicht nötig, eine Kampagne zu starten. Zu dumm für ihn. Wenn sie nicht so augenfällig hübsch wäre, ständen seine Chancen größer, sie zu halten. Aber wenigstens war sie jetzt ja noch da. Ein Glück!
Ohne ihre Mitarbeit kam er kaum noch aus. Sie half ihm auf die Sprünge, wenn er den Namen eines wichtigen Sponsors vergessen hatte, erinnerte ihn daran, wen er besonders herzlich begrüßen musste. Und während er seine Rede hielt, suchte sein Blick immer wieder ihren, der voller Wärme und Anerkennung auf ihm ruhte. Das erfüllte ihn mit einem Gefühl der Sicherheit und irgendetwas anderem, was er nicht in Worte fassen konnte.
Als sie wieder zurück im Büro waren, verspürte Brady unvermittelt eine Rastlosigkeit, die ihn nicht stillsitzen ließ. Er betrat gerade in dem Augenblick Suzys Büro, als sie einen Anruf entgegennahm, der offensichtlich ihm galt.
“Oh, hi, Hai”, sagte sie. “Ja, er ist da.” Sie reichte Brady den Hörer. “Es ist Ihr Hilfssheriff.” Brady hockte sich auf die Kante ihres Schreibtisches und diskutierte die Einzelheiten eines für Sonnabendabend geplanten Pokerspiels.
“Einen Moment mal”, unterbrach Suzy ihn. “Am Sonnabend geht’s nicht.”
Er legte die Hand über die Sprechmuschel. “Warum nicht?”
“Weil Sie versprochen haben, für mich auf Travis aufzupassen.”
“Nicht am Samstag, da habe ich meine Pokerrunde.”
“Sie
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