Der Beste für dich - ich
haben es versprochen.”
Suzy hatte Recht. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Brady seufzte laut auf. “Tut mir leid, Hai. Ich habe vergessen, dass ich schon vergeben bin.”
“Am Samstag?” fragte Hai ungläubig.
“Ja, am Samstag. Wie sieht’s denn mit heute Abend aus?”
Doch Hai hatte seiner Frau schon versprochen, an diesem Abend mit ihr ins Kino zu gehen, und die anderen verheirateten Männer der Pokerrunde hatten gleichfalls schon was vor. Brady legte enttäuscht auf.
“Müssen sie denn unbedingt zu dieser Dinnerparty gehen?”
“Allerdings. Tally rechnet ganz fest mit mir. Sie plant die Party schon seit Wochen.”
“Ehefrauen”, murmelte er vor sich hin.
“Was ist auszusetzen an Ehefrauen?” Suzy sah ihn fragend an.
“Sie machen Pläne. Warum bloß machen sie immer Pläne?
Warum können sie nicht mal spontan sein?”
“Wenn das ein Versuch sein soll, sich um das versprochene Babysitten zu drücken …”
“Natürlich nicht.” Babysitten anstatt einer anständigen Pokerrunde. Er konnte nur hoffen, dass Hai nicht mitbekommen hatte, was Brady von seinem üblichen Samstagabend-Vergnügen abhielt. Er stand auf und wandte sich zum Gehen.
An der Tür drehte er sich noch einmal um. “Ich habe versprochen, es zu tun, und ich halte mein Wort. Um wie viel Uhr soll ich da sein?”
Um sieben Uhr am Samstagabend hatte Suzy Travis endlich ins Bett verfrachtet und zum Einschlafen gebracht. Als Brady seinen Wagen vor ihrem Haus parkte, war sie mit allem fertig.
Sie öffnete die Tür, und er prallte überrascht zurück.
“Stimmt was nicht?” fragte sie erschrocken.
“Dieses Kleid. Ich dachte … ich habe Sie noch nie in einem Kleid gesehen. Jedenfalls nicht in einem solchen. Ich dachte, Sie wollten bloß zu einem Abendessen bei Tally und Jed.” Er konnte seinen Blick nicht von Suzy losreißen. Es war aus einem weich fließenden, schwarzen Stoff geschneidert, der ihre Kurven umschmeichelte wie eine zweite Haut. Der tiefe Ausschnitt gab den Blick auf den Ansatz verführerisch weißer Brüste frei. Zu seinem eigene n Erstaunen registrierte er, wie sein Herz schneller schlug.
“Will ich ja auch”, erwiderte sie gelassen, als hätte sie keinen Schimmer, wie sie in ihrer Aufmachung aussah. “Es handelt sich allerdings um einen besonderen Anlass. Sie haben Freunde aus der Stadt eingeladen.” Suzy strich ihr Kleid glatt und sah besorgt zu Brady auf. “Warum? Finden Sie es unangemessen? Vielleicht sollte ich mich lieber umziehen?”
“Nein, nein, tun Sie das nicht. Was haben Sie überhaupt mit Ihrem Haar gemacht? Sie sehen … Sie sehen …” Er suchte nach den richtigen Worten. Umwerfend. Verführerisch. Sexy. “Sie sehen nett aus”, erklärte er schließlich einfallslos. “Sehr nett.”
“Danke.” Sie lächelte glücklich. “Ich hatte schon Angst… Ich meine, Sie haben mich so komisch angesehen. Ich dachte schon, ich hätte mich in einen Vampir verwandelt.”
Er zuckte die Achseln. “Achten Sie gar nicht auf das, was ich sage. Ich habe keine Ahnung von Mode.” Aber er erkannte sehr wohl, wie atemberaubend Suzy in ihrem Kleid aussah. Sie führte ihn durch das Haus, und er folgte ihr, unfähig, den Blick von ihren wiegenden Hüften und den langen Beinen in den schwarzen Seidenstrümpfen zu wenden. Es fiel ihm schwer, sich auf ihre Instruktionen zu konzentrieren. Wie man eine Flache wärmte, eine Windel wechselte, wo die Telefonnummer des Kinderarztes zu finden war.
Statt dessen musste er sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass diese Frau im schwarzen Kleid die gute alte Suzy war, seine Sekretärin, seine rechte Hand und der Schlüssel zum erfolgreichen Ausgang der Wahlen. Darum war er ja auch hier, um einzuhüten, anstatt seine Pokerrunde zu genießen. Er ertappte sich dabei, wie er sich fragte, was sie wohl unter ihrem Kleid anhatte.
“Okay, alles klar”, sagte er, nachdem sie noch einmal alle ihre Anweisungen wiederholt hatte. “Ich hab’s begriffen. Sie können jetzt gehen.”
Suzy spähte aus dem Vorderfenster. “Noch nicht. Ich werde abgeholt.”
“Abgeholt? Von wem?”
“Meine Verabredung. Ich habe eine Verabredung, schon vergessen? Sein Name ist Allan. Er ist ein alter Freund von Jed und extra zur Party eingeflogen. Das ist alles, was ich von ihm weiß.”
“Sie gehen in diesem Kleid mit einem Kerl aus, den sie nicht kennen?” fragte Brady ungläubig. “Einem reichen Knaben. Was hat er vor? Wird er das Haus umkreisen und im Hinterhof
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