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Der beste Tag meines Lebens

Der beste Tag meines Lebens

Titel: Der beste Tag meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Miller , Zack Stentz
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Kling in seine Eisschüssel fallen. »Kriegt er Ärger?«, fragte Danny unpassend HOFFNUNGSVOLL . Colin war zu hungrig und zu müde, um die Reaktion seines Bruders genauer zu analysieren.
    Mr. Fischer ließ den Blick zwischen seinen beiden Söhnen wandern, registrierte Dannys Haltung und schien sie keineswegs gutzuheißen. »Colin, nimm dir was zu essen und geh auf dein Zimmer«, sagte er. »Und Danny, wie wir deinen Bruder zur Rechenschaft ziehen, ist sicher nicht deine Sache.« Er blieb sehr sachlich.
    Colin murmelte ein leises Dankeschön und nahm sich den Teller mit Pizza, der zum Warmhalten unter einer Glasglocke stand. Dann suchte er im Kühlschrank nach einer Wasserflasche. Mit der Hand befühlte er die Temperatur jeder Flasche, um sich die kälteste zu nehmen. Schließlich schlich er die Treppe hinauf und ging dabei in Gedanken bereits die Ereignisse des Tages noch einmal durch. Es waren fast zu viele gewesen. Als sinnvollster nächster Schritt in seinen Ermittlungen erschienen ihm ein heißes Bad und erholsamer Schlaf.
    Danny sah ihm nach und drehte sich dann wieder zu seinem Vater um, sobald Colin oben angekommen und außer Hörweite war. »Dann kriegt er also keinen Ärger«, sagte er.
    »Sei still, sonst kriegst du welchen«, antwortete Mrs. Fischer. Danny wollte gerade den Mund aufmachen, um das zu debattieren, doch seine Mutter war schneller. »Kein Kommentar von der Erdnussgalerie. [25] Ich möchte, dass jede Erdnuss hier im Haus zusieht, dass sie ins Bett kommt. In fünf Minuten. Los.« Anfangs hatte sie befürchtet, die Führungsmethoden, die sie bei ihren Ingenieursteams anwandte, könnten abfärben und die Bemühungen um die Erziehung ihrer Kinder beeinträchtigen. Inzwischen wusste sie, dass die Unterschiede zwischen Ingenieuren und Kindern marginal waren.
    Danny stapfte ohne ein weiteres Wort oder theatralische Seufzer die Treppe hoch, doch jeder Schritt brachte seine Missbilligung unmissverständlich zum Ausdruck. Einen Moment später hörten sie bis in die Küche herunter, wie sich die Tür zu seinem Zimmer schloss. Dann noch ein leises dumpfes Geräusch, als er sich aufs Bett fallen ließ.
    Die Eltern Fischer setzten sich an den Küchentisch, wo schon zwei große Gläser Wein auf sie warteten. Da ertönte ein neues Geräusch – laufendes Wasser im oberen Stock.
    »Colin«, vermutete Mr. Fischer, »er badet offensichtlich.« Er nahm einen großen Schluck Rotwein. »Ich kann’s ihm nicht verübeln.«
    Mrs. Fischer seufzte schwer. »Wir hatten ja gehofft, die Highschool würde ihn ein bisschen selbständiger machen. Das nächste Mal überlegen wir uns genauer, was wir uns wünschen, oder?«
    »Selbständig? Selbständig ist schön und gut. Aber es gibt selbständig und auf eigene Faust.«
    »Lügen, mit einem jugendlichen Straftäter quer durch die Stadt gondeln … wo soll das enden?« Mrs. Fischer machte ein düsteres Gesicht. Dannys Limoflasche hatte einen schwachen Kreis auf dem Küchentisch hinterlassen. Mit ihrem Ärmel rieb sie ihn weg.
    »Mich würde es langsam nicht mal mehr wundern, wenn der Kater das Bellen anfinge«, sagte Mr. Fischer und suchte die Küche mit den Augen nach dem Haustier ab.
    »O Gott, bloß nicht. Mir reicht es schon, dass er sich nachts auf meinem Kopfkissen breitmacht.«
    »Was lässt sich denn dagegen unternehmen?«
    »Nichts. Ich jage ihn weg, aber er kommt einfach immer wieder. Der kleine Mistkerl.«
    Mr. Fischer schnippte den Verschluss von Dannys Limoflasche in Richtung seiner Frau. Sie fing ihn gekonnt auf und warf ihn in den Abfall neben der Spüle.
    »Wir könnten noch mal über die Option Förderschule nachdenken«, sagte sie. »Obwohl wir ja beide wissen …«
    »… dass das falsch wäre. Vielleicht leichter für uns, aber falsch für ihn.«
    »Es gab ja mal eine Zeit, da war das, was für ihn richtig war, auch leichter für uns.«
    »Ach ja? Wann war das doch gleich?« Mr. Fischer lächelte.
    Im Abfluss im oberen Stockwerk gurgelte das Badewasser. »Exakt drei Minuten«, stellte Mrs. Fischer fest. »Der Junge ist wie eine Maschine.«
    »Weißt du«, sagte Mr. Fischer, »ich werde die Zeit vermissen, als er nur in seinem Zimmer sein, etwas über Haie lesen und dazu ununterbrochen
Rubber Soul
hören wollte.«
    Einen Moment lang schwiegen beide. Oben ging die Badezimmertür auf.
    »
Rubber Soul
werde ich nicht allzu sehr vermissen.«
    »Ja, okay, ich auch nicht.« Mr. Fischer schüttelte den Kopf, als wollte er irgendein fernes Trauma

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