Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bestseller

Der Bestseller

Titel: Der Bestseller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Carter
Vom Netzwerk:
es waren. Daß Sie den Wein vergiftet haben.«
    »Aber warum um alles in der Welt hätte ich das tun sollen?«
    »Sie werden ihr Bestes tun, um das herauszufinden.«
    Natürlich. Es war ganz logisch. Wenn ich der Täter gewesen wäre, hätte ich Susan ein volles Glas eingeschenkt und darauf vertraut, daß sie es austrinken würde, während ich selbst nur nippte. Gerade genug, damit es mir wirklich schlechtging, aber nicht so viel, daß ich daran sterben würde. Für Susan dagegen hatte die Dosis ausgereicht... Was für ein Schlamassel!
    Ich erzählte Scanlon von dem Korken.
    »Hatcher und Falco werden in Kürze hier sein, Nick. Sagen Sie ihnen, was Sie bemerkt haben. Ich war nur deswegen schneller hier, weil ich mich als ermittelnder Beamter ausgegeben habe. Ich hab der Stationsschwester gesagt, daß es hier um einen Mordfall geht und daß ich Sie vernehmen muß, sobald Sie wieder bei Bewußtsein sind.«
    »Woher wußten Sie überhaupt, daß ich hier bin?«
    Er hustete und errötete leicht. »Sie waren zwar — wie soll ich sagen? — nicht so korrekt gekleidet wie sonst, aber in Ihrem Jackett war ein Taschenkalender, und darin war eine Margo Richmond als diejenige angegeben, die im Notfall verständigt werden sollte. Die Leute vom Rettungswagen haben sie angerufen, und sie hat mich benachrichtigt. Ich bin hergekommen, so schnell ich konnte.«
    »Darüber bin ich sehr froh, Joe.«
    »Und ich nehme an, Mrs. Richmond wird auch bald hier sein.«
    Ich lehnte mich zurück und merkte, daß mir Tränen in den Augen standen. Weinte ich um Susan? Oder aus Dankbarkeit, weil ich noch lebte? Weil ich Freunde wie Margo, wie Joe Scanlon hatte? Wahrscheinlich alles zusammen. >Danke, Eure Unausweichlichkeit, wo immer und was immer Ihr auch seid...<

    Als Scanlon gegangen war, sank ich in einen trüben Dämmerzustand, in eine unendliche Schlaffheit, die schließlich in Schlaf überging. Ich weiß nicht, wie lange ich geschlafen habe, aber als ich erwachte, saßen Lieutenant Hatcher und Sergeant Falco zu beiden Seiten meines Bettes.
    »Fühlen Sie sich in der Lage, ein paar Fragen zu beantworten, Mr. Barlow?« fragte Hatcher.
    »Ja«, antwortete ich. »Schießen Sie los.«
    »Erzählen Sie uns einfach, was passiert ist. So, wie es passiert ist.«
    Falco zog seinen treuen Notizblock hervor. Einen Bleistiftstummel in der Linken, wartete er gespannt.
    Als ich meine Schilderung beendet hatte, schwieg Hatcher einen Augenblick. Dann lehnte er sich zurück, rieb sich das Kinn und sagte: »Sind Sie sicher, daß im Korken Löcher waren?«
    »Absolut sicher.«
    »Wir werden das überprüfen. Noch etwas: Miss Markham hat Ihnen nicht gesagt, woher die Flasche kam?«
    »Sie wußte es selbst nicht. Auf der Karte stand nur >Von einem dankbaren Autor<.«
    »Haben Sie die Karte gesehen?«
    »Nein.«
    »Wir werden nach der Karte suchen«, sagte Hatcher, zu Falco gewandt. »Bis auf weiteres...«
    »Ja, Lieutenant?«
    »...möchte ich Sie bitten, die Stadt nicht zu verlassen.«
    »Ich wollte am Wochenende nach Connecticut fahren. Wenn ich bis dahin hier raus bin.«
    »Fahren Sie lieber nicht nach Connecticut, okay?«
    »Na gut«, sagte ich, aber mein Ton war alles andere als freundlich. Ich lasse mir nicht gerne vorschreiben, was ich tun und lassen darf. >Blöder Wichtigtuer!<
    So leise, wie sie gekommen waren, gingen Hatcher und Falco hinaus. Kaum waren sie fort, da erschien eine Schwester und fragte mich, ob ich einen Wunsch hätte. »Möchten Sie Saft?« fragte sie. Ich schüttelte den Kopf. »Eiswasser?«
    »Ja, Eiswasser wäre gut.«
    Es war jedoch nicht die Schwester, die mir das Eiswasser brachte, sondern Margo. Sie war ein willkommener Anblick, mit ihrem rabenschwarzen Haar, ihren jadegrünen Augen und so weiter.
    »Mein Schutzengel«, murmelte ich.
    Margo lachte und zeigte dabei ihre kleinen, weißen Zähne. »Nicht ganz«, sagte sie. »Aber immerhin wollte ich als kleines Mädchen immer Krankenschwester werden.«
    »Und warum bist du’s nicht geworden?«
    »Wahrscheinlich aus demselben Grund, warum ich keine Ärztin oder Rechtsanwältin oder Polarforscherin geworden bin. Wenn das Wörtchen >wenn< nicht wär...«
    »Statt dessen bist du Mrs. Nicholas Barlow geworden.«
    »Nein, mein Lieber, ich bin Margo Richmond Barlow geworden.«
    »Weißt du, Margo, mal angenommen, wir hätten uns nicht scheiden lassen...«
    Sie legte einen Finger auf meine Lippen. »Sag’s nicht.«
    »Ich wollte nur sagen: Wenn wir uns nicht hätten scheiden lassen, wäre

Weitere Kostenlose Bücher