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Der Besuch der alten Dame

Der Besuch der alten Dame

Titel: Der Besuch der alten Dame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Dürrenmatt
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Gegenattacke, als eine
    Selbstbehauptung. «
    Gatten
    Mit der alten Dame verheiratet (siehe Zachanassian). Numerierung schwankt.
    Gegenwart
    Steinbruch, aus dem ich die Blöcke zu meinen Komödien haue.
    Geld
    wichtig.
    Güllen
    Name einer Stadt zwischen Kaffigen und Kalberstadt. Liegt am Rande des Konradsweilerwalds
    (siehe dort) und der Niederung von Pückenried. Gegründet von Hasso dem Noblen (1111), 5056
    Einwohner (55 Prozent Protestanten, 45 Prozent Katholiken, 3 Prozent sonstige). Gotische
    Kathedrale mit berühmtem Portal, das Jüngste Gericht darstellend, Stadthaus, Hotel >Zum Goldenen Apostel<, Gymnasium. Industrie: Wagnerwerke, Bockmann, Platz-an-der-Sonne-Hütte.
    Jetzt Schnellzugverbindungen. Der Name der Stadt soll auf Begehren der stimmfähigen Bürger in Gülden umgewandelt werden. Kultur: Theatersaal. Bekannte Blasmusik.
    Güllener
    Einwohner von Güllen. Treten Typen angenähert auf. Der Bürgermeister, der Lehrer usw.
    Durchaus nicht bösartige Zeitgenossen, die in Schwierigkeiten geraten. Entwickeln in steigendem Maße Sinn für Ideale.
    Hoch
    Konjunktur
    Komödie der Hochkonjunktur: früherer Untertitel des Stücks.
    Ill Alfred
    (siehe Liebespaar), Händler, geboren 1889.
    Konrads
    weilerwald
    wildreich.
    Komödie
    (moderne) Form der dramatischen Kunst, die voraussetzt, daß die Gemeinschaft kein Recht habe, in einen feierlichen Chor auszubrechen. Die Gemeinschaft wird kritisch betrachtet (siehe
    Tragödie).
    Kritiker
    (siehe unter X).
    Leuthenau
    Dörfchen zwischen Brunnhübel und Güllen.
    Liebespaar
    Claire Zachanassian (siehe dort) und Alfred Ill sind ein klassisches Liebespaar mit einigen Ab-weichungen. Fast Mythen.
    Loken
    Weiler zwischen Brunnhübel und Kalberstadt.
    Panther
    Kommt als Kosewort und wirklich vor (Fall für Psychoanalytiker).
    Polizist
    (siehe Angst). »Die Polizei ist da, den Gesetzen Respekt zu verschaffen, für Ordnung zu sorgen, den Bürger zu schützen.«
    Positives
    Verlangt der Theaterbesucher gleich ins Haus geliefert. Ist jedoch bei einigem Nachdenken in jedem Stück zu finden.

    53
    Reporter
    Errichten neben der wirklichen Welt eine Phantomwelt. Heute werden die beiden Welten oft
    verwechselt.
    Sophokles
    Wird nicht verhöhnt. Der Autor achtet ihn hoch (siehe Chor).
    Stifter
    Adalbert. Österreichischer Dichter 1805-1868 (siehe Sophokles).
    Tragödie
    (antike) Form der dramatischen Kunst, die voraussetzt, daß die Gemeinschaft ein Recht habe, in einen feierlichen Chor auszubrechen. Die Gemeinschaft wird idealisiert.
    U
    (siehe Kritiker).
    Wäscher
    Gottfried, Vater der Klara (Claire), Architekt. Erbauer des Gebäudes, welches der Zuschauer im ersten Akt gleich links erblickt (von ihm aus gesehen). Gestorben 1911.
    X
    (siehe U).
    Zachanassian Claire, geborene Wäscher, 1892 (siehe Gatten). Name zusammengezogen aus Zacharoff, Onassis, Gulbenkian (letzterer beerdigt in Zürich). Wohltätige Dame.

    Geschrieben 1955 für das Programmheft der Uraufführung im Schauspielhaus Zürich.

    Anmerkung

    Der Besuch der alten Dame ist eine Geschichte, die sich irgendwo in Mitteleuropa in einer kleinen Stadt ereignet, geschrieben von einem, der sich von diesen Leuten durchaus nicht distanziert und der nicht so sicher ist, ob er anders handeln würde: was die Geschichte mehr ist, braucht hier weder gesagt noch auf dem Theater inszeniert zu werden. Auch für den Schluß gilt dies. Zwar werden die Leute hier feierlicher, als es in der Wirklichkeit natürlich wäre, etwas mehr in der Richtung dessen hin, was als Dichtung bezeichnet wird, als schöne Sprache, doch nur, weil die Güllener nun eben reich geworden sind und als Arrivierte auch gewählter reden.
    Ich beschreibe Menschen, nicht Marionetten, eine Handlung, nicht eine Allegorie, stelle eine Welt auf, keine Moral, wie man mir bisweilen andichtet, ja ich suche nicht einmal mein Stück mit der Welt zu konfrontieren, weil sich all dies natürlicherweise von selbst einstellt, solange zum Theater auch das Publikum gehört. Ein Theaterstück spielt sich für mich in der Möglichkeit der Bühne ab, nicht im Kleide irgendeines Stils. Wenn die Güllener Bäume spielen, so nicht aus Surrealismus, sondern um die etwas peinliche Liebesgeschichte, die sich in diesem Wald abspielt, den Annäherungsversuch eines alten Mannes an eine alte Frau nämlich - in einen poetischen Bühnenraum zu stoßen und so erträglich zu machen.
    Ich schreibe aus einem mir immanenten Vertrauen zum Theater, zum Schauspieler heraus. Das ist mein Hauptantrieb. Das

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