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Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Titel: Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Swierczynski
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zu behalten. Obwohl das lustig gewesen wäre.
    Mann ließ die Pistole fallen, stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus, und dann tat sie etwas, das Hardie erschreckte. Sie fing an zu lachen. Sie legte sich neben ihn auf den Boden, auf all die Glassplitter und das trockene Erdreich und lachte sich kaputt.
    So lagen sie dort, beide aneinandergefesselt, als die Polizei hereingestürmt kam.

DREIUNDDREISSIG
    Wer ist Dirty Harry?
    ARNOLD SCHWARZENEGGER, RED HEAT
     
     
     
     
    S echshundert Kilometer entfernt, in San Francisco, in einer Hotelsuite mit Blick auf den Union Square, saß Mr. Gedney und redete mit Mr. Doyle über die Ereignisse der letzten neunzehn Stunden. Auf dem Marmortisch zwischen ihnen standen eine ungeöffnete Flasche Johnnie Walker Blue sowie eine erstklassige Auswahl an hausgemachtem Käse und Aufschnitt. Der Geschäftsführer schickte sie jedes Mal aufs Zimmer. Doch weder Gedney noch Doyle rührten das Zeug je an. Wahrscheinlich hatte irgendwo ein Mitarbeiter der Putzkräfte  – dieser Glückspilz  – einen ganzen Küchenschrank voller Flaschen Johnnie Walker Blue.
    Unten auf dem Platz spielte eine einsame und traurige Trompete eine Jazznummer, die von den Häuserwänden zurückgeworfen wurde. Ein paar verspätete Pendler versuchten die Straßenbahn zu erwischen oder zwängten sich an Touristen vorbei, die noch ein paar Einkäufe erledigen wollten, bevor die Läden dichtmachten.

    »Wie sieht’s mit Schadensbegrenzung aus?«, fragte Doyle. »Haben wir eine Chance?«
    Gedney schüttelte den Kopf. »Jonathan hat drei Reporter angerufen, bevor er so schlau war, sein Telefon wegzuwerfen. Ich habe gehört, dass sie inzwischen die Autohändler abklappern. Ich glaube, sie wissen nicht genau, wonach sie suchen, vorerst. Aber die Sache wird weite Kreise ziehen. Jonathan jetzt zu beseitigen, wäre sinnlos und würde uns nur schaden.«
    »Und was ist mit der Fusion?«
    »Ich schätze, die Fusion, wie wir sie geplant haben, ist gestorben. Wir können die Sache ohne McCoy erneut in Angriff nehmen, doch das bedeutet wiederum monatelange Verhandlungen und … tja, das muss ich dir ja nicht erklären.«
    Bis zum heutigen Tag war der blonde Wikingergott  – der Schauspieler Allan McCoy  – Dreh- und Angelpunkt eines Agenturdeals, der eine Menge Geld brachte.
    Vor ein paar Wochen hatte sie eine interne Gefahreneinschätzung veranlasst hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit, dass etwas herauskam. Jemand hatte die Fahrerflucht zur Sprache gebracht; und sie fand in einem kurzen Bericht Erwähnung. Wahrscheinlichkeit: gering. Dann kam der Hinweis ihres Informanten, Andrew Lowenbruck. Die Schauspielerin hatte ihm erzählt: Es zerreißt mich innerlich. Die Sache habe ihr Vertrauen zerstört, ihre Karriere, ihre Seele. Das hatte Lowenbruck ihnen gemeldet. Schlagartig war das Risiko stark gestiegen. Erst recht, als Jonathan Hunters Sendung  – die witzigerweise von ihnen finanziert wurde  – den Druck erhöhte. Die Frage war nicht, ob Lane Madden durchdrehen würde, sondern wann .

    Und wie lange würde es dann dauern, bis sie bei den Hunters anrief?
    Wenn man einen nüchternen Blick auf die Zahlen warf und die verschiedenen Szenarien durchspielte, kam man zu dem Schluss, dass man das Risiko völlig beseitigen und den möglichen Profit noch steigern könnte, wenn man Lane Madden und die Hunters liquidieren ließ.
    Das konnten sie jetzt komplett vergessen.
    Doyle war gut darin, einen Blick in die Zukunft zu werfen; und er sah, dass Allan McCoy absolut keine Zukunft mehr hatte.
    »Die Sache hat auch sein Gutes«, sagte Gedney.
    »Ach ja?«
    »Wir müssen uns nach einem neuen Mitarbeiter umsehen. Einer, der sich für ein anderes Projekt eignet.«
    Doyle dachte darüber nach.
    »Meinst du?«
    »Nach Manns Bericht zu urteilen, scheint er perfekt zu sein.«
    »Okay. Schick ein Team rüber, das ihn abholt.«

VIERUNDDREISSIG
    Meine Traumrolle wäre eine Art Tour de force,
bei der die Figur durch die Hölle geht und trotzdem überlebt.
    BRUCE CAMPBELL IN CASHIERS DU CINEMART
     
     
     
     
    H ardie lag blutend im trockenen Gras, an seine dämonische Freundin gekettet. So langsam machte ihm das Angst.
    »Wenn ich jetzt einfach warten dürfte, bis die Kavallerie eintrifft … «, sagte er und fragte sich, ob Mann die Andeutung verstand. Falls ja, ließ sie sich nichts anmerken.
    Begleitet von einem Trupp Rettungssanitäter traf die Polizei schließlich ein. Jemand öffnete die Handschellen und trennte die beiden.

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