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Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Titel: Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Swierczynski
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Ende.

DREIZEHN
    Du legst dich mit einem echten Gangster an, Kumpel.
    SEAN CONNERY, DIE UNBESTECHLICHEN
     
     
     
     
    N achdem er die Haustür verriegelt hatte, ging Hardie nach unten, um systematisch das Gebäude zu durchsuchen  – Zimmer für Zimmer, Wandschrank für Wandschrank, in sämtlichen Ecken, hinter sämtlichen Vorhängen. Jedes Mal wenn er um eine Ecke bog, rechnete er fest damit, dass jemand aus einem Versteck hervorgeschossen kam und versuchte, mit einem spitzen Gegenstand auf ihn einzustechen. Das war heute Morgen offensichtlich so was wie ein durchgängiges Thema.
    Aber es war niemand hier.
    Auch nicht Lane Madden.
    Hardie rief versuchsweise ihren Namen, sobald er sicher war, dass keiner von den bösen Jungs im Haus war. Ein Teil von ihm fragte sich, ob sie nur ein Trugbild, eine Halluzination gewesen war. Vielleicht waren das die Auswirkungen seiner Sauferei und er sah irgendwelche Dinge. Statt rosaroter Elefanten eben berühmte Persönlichkeiten.

    Hardie wusste, dass das lächerlich war. Sie war tatsächlich hier gewesen; er hatte sich nicht selbst in die verdammte Brust gestochen.
    Das konnte nur heißen, dass die sie bereits geschnappt, getötet, eingetütet und in den Lieferwagen auf der anderen Straßenseite verfrachtet hatten. Und die zwei Typen im Haus machten bloß hinter sich sauber; Hardie hatte sie bei ihren Aufräumarbeiten gestört. All seine angeblichen Heldentaten. Umsonst. Eine weitere Person war tot, und Hardie hatte es nicht verhindern können.
    Noch schlimmer  – er hatte versagt in dem Moment, als er die Tür geöffnet hatte. Sie hatte ihn angefleht, es nicht zu tun. Und trotzig hatte er es getan. Und das hatte sie umgebracht.
     
    Hardie zog das gestohlene Telefon aus der Tasche und warf einen Blick auf die Anzeige. Jepp, er hatte hier oben immer noch ein Netz. Es lag also nicht an den Bergen. Nicht am Haus. Diese Leute steckten dahinter, blockierten alles außer ihren eigenen Handys.
    Tja, angeschmiert, Arschlöcher.
    Die einzige Person, der er vertraute, hieß Deacon »Deke« Clark und war Special Agent für das FBI in Philadelphia. In seinem früheren Leben hatten Hardie und sein Partner Nate für eine Sondereinheit gearbeitet, die Deke geleitet hatte. Wenn Hardie es schaffte, ihn heute Morgen zu erreichen und davon zu überzeugen, dass das hier alles tatsächlich passiert war, würde Deke innerhalb von dreißig Minuten ein paar Jungs mit Anzügen und Gewehren in den Beachwood Canyon raufschicken und diese Schwanzlutscher erledigen lassen.

    Vielleicht handelte sich um eine Gruppe Top-Attentäter, bestens organisiert, mit ein paar speziellen Tricks auf Lager. Etwas großspurig, wie der Rest von L. A. Aber mehr auch nicht. Man konnte sie verhaften. Sie aufhalten.
    Hardie drückte die 1. Die Anzeige sprang um und forderte ihn auf, einen achtstelligen Zugangscode einzugeben.
    »O nein.«
    Frustriert tippte er irgendwelche Zahlen ein. Die Tasten wurden gesperrt und das Gerät schaltete sich komplett aus.
    »Ihr beschissenen Wichser. O, ihr beschissenen Wichser! Leckt mich am Arsch!«
    Auf seinen Ausbruch folgte völlige Stille.
    Dann rührte sich unten irgendwas.
     
    Mit gespitzten Ohren lief Hardie das Treppenhaus hinunter. Er hatte keine Ahnung, ob er sich das Geräusch nur eingebildet hatte oder nicht. Hatte er die beiden unteren Stockwerke nicht gerade überprüft?
    Da.
    Da war es wieder. Irgendjemand kam aus dem Untergeschoss nach oben. Definitiv. Vielleicht hatte einer von ihnen unten ein Fenster eingeschlagen und war unterwegs, um Hardie den Rest zu geben. Vielleicht benutzte er diesmal keine Nadel. Vielleicht waren sie zu dem Schluss gekommen, dass sie es mit einer speziellen Situation zu tun hatten und es an der Zeit war, die automatischen Waffen auszupacken.
    Hardie ging in Position. Die Schritte kamen näher. Und als die Person die oberste Stufe hinter sich gelassen hatte,
vollführte er mit dem Körper eine Drehung und schlug so kräftig er konnte durch den offenen Türrahmen.
    Direkt in Lane Maddens Gesicht.
     
    Versteckt in einem Hohlraum im zweiten Stock, von dessen Existenz keiner wusste, hatte Lane Madden gehört, wie das magische Wort durchs Haus hallte:
    Fuck.
    War das tatsächlich er? War ihr Möchtegern-Beschützer noch am Leben?
    Ihr beschissenen Wichser!
    Sie war überzeugt gewesen, Charlie wäre erledigt. Er hatte die Tür geöffnet  – trotz ihrer Bitte, wohlgemerkt –, und darauf war eine Art Nebelwolke direkt vor seinem Gesicht

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