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Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Titel: Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Swierczynski
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geschlagen.«
    »Du hast … w-was?«
    »Ich dachte, du wärst einer von denen.«
    Trotz des Blutes und des Schocks lächelte Lane.
    »Einer von denen ? Glaubst du mir endlich?«
    »Ich schätze schon.«
    Hardie betrat die Toilette, befeuchtete einen Lappen mit kaltem Wasser und wischte ihr das Blut aus dem Gesicht. Ihr Auge war jetzt noch weiter angeschwollen. Das war nicht gut. Er lief erneut in die Toilette, spülte den Lappen aus, faltete ihn zweimal und legte ihn auf ihr Auge. Ihr anderes Auge starrte zu ihm hinauf. Es war ein schönes Auge.
    »Ich dachte, sie hätten dich geschnappt«, sagte sie.
    »Man sagt, ich wäre ein ziemlicher Dickkopf. Ich wollte wohl noch nicht sterben.«
    »Sind sie noch hier?«
    »Sie sind bestimmt noch draußen, und ich schätze, sie sind stinksauer. Einer von ihnen, eine Frau, hat sich auf der Rückseite gesonnt und das Haus beobachtet. Ich glaube, es
war dieselbe Frau, die dir auf dem Highway eine Spritze verpasst hat, denn ihr linkes Auge war verbunden.«
    »Hatte sie blonde Haare? Und hat irgendwie streng ausgesehen?«
    »Ja. Nur, dass sie bald noch strenger aussehen wird, ich habe ihr nämlich ebenfalls ins Gesicht geschlagen.«
    »Wie kommt es, dass du ständig irgendwelchen Frauen ins Gesicht schlägst? Ist das so eine Art Markenzeichen von dir, oder was?«
    »Das wird langsam zu meiner Spezialität.«
    »Und was ist mit den anderen?«
    »Einen von denen, einen ziemlich jungen Burschen, habe ich über die Brüstung der Terrasse geworfen. Das heißt, zuerst durfte er sich die Seele aus dem Leib kotzen. Und dann war da noch ein dritter Mann. Älter, kräftiger. Keine Ahnung, was ich mit ihm angestellt habe, aber er ist davongekrabbelt, als hätte ich ihm ziemlich wehgetan.«
    »Klingt nach den Typen, die mich vom Freeway 101 gedrängt haben.«
    Hardie wollte sie nicht unter Druck setzen  – sie hatte eine Menge durchgemacht und stand wahrscheinlich noch immer unter Schock. Aber er musste es wissen.
    »Wo zum Henker hast du gesteckt?«
    Lanes eines hübsches Auge schaute zu ihm hinauf.
    »Ich habe einen geheimen Wandschrank entdeckt.«
     
    Die Worte klangen selbst für ihre Ohren komisch.
    Ja, sie klangen wie kompletter, völliger Schwachsinn.
    Aber was sollte sie machen? Sollte sie etwa sagen: Ach übrigens, ich wusste von dem verborgenen Wandschrank,
weil dieses Haus meinem heimlichen Liebhaber gehört? Lane durfte Andrew nicht noch weiter in die Sache hineinziehen.
    Sie hätte nie dieses Haus aufsuchen dürfen.
    Als sie wie eine Irre Richtung Lake Hollywood Drive gehumpelt war, hatte sie sich einzureden versucht, dass dies der einzig mögliche Fluchtweg war. Dabei hatte sie die ganze Zeit gewusst, dass sie zu Andrews Haus lief.
    Der gute Andrew  – ihr heimlicher Nicht-Liebhaber. Der Nicht-Liebhaber, von dem absolut niemand wusste. Der Nicht-Liebhaber, der das genaue Gegenteil ihres angeblichen, durch das Management abgesegneten Schauspieler-Freunds war. Einem ausgemachten Volltrottel.
    Während sie um ihr Leben rannte, wusste sie, dass Andrew so ziemlich die einzige Person im Bezirk Los Angeles war, der sie nicht für verrückt halten, nicht über sie urteilen oder sie zurückweisen würde. Der Verständnis für ihre Situation hätte, und für das, was vor drei Jahren passiert war. Genau die Art von Person, die man an seiner Seite haben wollte, wenn man von gesichtslosen Mördern gejagt wurde.
    Und…
    Er war nicht zu Hause.
    Warum war er nicht zu Hause?
    Lane war ein wenig gekränkt, dass er sie nicht von seiner Reise nach Russland informiert hatte  – nicht mal per Twitter. Russland, einmal um die halbe verdammte Welt. Sicher, bei ihrem letzten Telefonat hatten sie sich heftig gestritten und waren beide betrunken gewesen, aber deswegen verdrückte man sich doch nicht ans andere Ende der Welt … oder? Vielleicht doch.

    Sie hatte Charlie, den Haussitter, also angelogen, als er gefragt hatte, ob sie das Haus kannte, denn sie dachte: Je weniger sie Andrew in diesen Schlamassel hineinzog, desto besser. Und sie hatte gelogen, als sie gesagt hatte, dass sie den Sicherheitscode nicht wüsste, dass sie den Hausbesitzer nicht kennen würde. In den letzten sechs Monaten hatten sie viel Zeit im Schlafzimmer des Erdgeschosses verbracht, hatten sich zugedröhnt und banales Zeug geredet.
    Es war sehr angenehm gewesen, nur banales Zeug zu reden.
     
    »Ein geheimer Wandschrank?«, sagte Hardie und runzelte die Stirn.
    »Ich schwör’s, hinter dem Wandschrank befindet sich

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