Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Titel: Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Swierczynski
Vom Netzwerk:
hätte letzte Nacht vorbei sein sollen. Mann hätte ein anderes Team zur Ablösung anfordern, mit frischen Leuten weitermachen sollen. Doch O’Neal wusste, dass sie sich bei ihren Überlegungen auch ein wenig von persönlichen Beweggründen leiten ließ. Er hätte ihr das nie ins Gesicht gesagt  – es lohnte sich nicht. Wenn er jedoch das Kommando gehabt hätte …
     
    Umgeben von einem verschwommenen Nichts hörte Mann das Summen ihres Ohrhörers. Gesegnet sei, wer auch immer da anrief. Sie krabbelte durch das Gras, blinzelte, bis das Blut aus ihren Augen fort war, ertastete den Stöpsel. Stopfte ihn sich ins Ohr.
    Es war Factboy.

    »Hey, ich hab was rausgefunden, das solltest du wissen«, sagte er.
    »Scheiße, nicht jetzt«, sagte Mann.
     
    Der Plan war, sich unbemerkt ins Haus zu schleichen.
    Hardie war zu dem Schluss gekommen, dass sie mit ihm nicht rechneten. Die barbusige Dame mit der Sonnenbrille war mindestens weitere fünf Minuten damit beschäftigt, zwischen den Sträuchern nach ihrem blöden Headset zu suchen. (Viel Glück dabei, Schätzchen.) Es war noch nicht zu spät. Lane war am Leben. So viel hatte seine barbusige Freundin verraten.
    Du kennst mich. Halt mich auf dem Laufenden. Sucht weiter .
    Und Lane Madden wusste, wer diese Leute waren, was sie im Schilde führten. Hardie musste sie nicht aufhalten. Und auch nicht den ganzen Fall lösen. Das war sowieso nie seine Stärke gewesen. Er musste weder irgendwelche Korruptionsfälle in den höchsten Regierungskreisen aufdecken noch eine Atombombe entschärfen oder sonst irgendeine aberwitzige Heldennummer abziehen. Er musste lediglich herausfinden, wer diese Wichser waren und Deacon Clark davon in Kenntnis setzen. Und der würde ihnen das FBI auf den Hals hetzen.
    Also …
    Unauffällig.
    Schleich dich unbemerkt an.
    Füg möglichst schnell schwerste Verletzungen zu.
    Schnapp dir die Frau.
    Und dann mach, dass du wegkommst.

    Natürlich hatte Hardie keine Ahnung, wie viele sich von ihnen im Haus befanden. Es könnte einer sein oder ein Dutzend. Aber es waren mindestens zwei, oder? Einer hatte seinen Honda Irgendwas geklaut, während ein anderer die Vorderseite des Hauses überwachte.
    Wie auch immer. Verhalt dich unauffällig.
    Inzwischen hatte Hardie den Hügel erklommen und lief zur Vorderseite des Hauses. Keiner zu sehen. Geduckt lief er zur Eingangstür. Dort hing immer noch die Vorrichtung, die diese hinterhältigen Arschlöcher an der Tür angebracht hatten.
    Hardie war kein Handwerker, aber selbst er konnte erkennen, wie es funktionierte. Wenn das Opfer die Tür öffnete, klappte ein kleines, längliches Dingsda herunter und eine Düse versprühte das Betäubungsmittel. Tja, das längliche Dingsda war unten; die Ladung verbraucht. Hardie packte den Kasten an den Rändern und zog daran. Er ließ sich problemlos abnehmen. Er schleuderte ihn in die Büsche. Vielleicht könnte er ihn später noch gebrauchen  – fürs Gerichtsverfahren. Beweisstück Nr. 1, Euer Ehren. Der kleine Todeskasten, der mich fast umgebracht hätte!
    Hardie legte seine Hand auf den Türknauf und holte tief Luft, um einen klaren Kopf zu bekommen. Also los. Und denk dran: Schön unauffällig.
    Er drehte den Knauf und drückte die Tür auf –
    PIEP PIEP PIEP PIEP PIEP PIEP PIEP PIEP PIEP PIEP PIEP

     
    A. D. sah zu O’Neal.
    Der gab ihm ein Zeichen.
    Schau nach.
    Und A. D. lief die Treppe hinauf.
     
    Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, dachte Hardie und hielt nach einem Versteck Ausschau, nach einer Art Waffe … nach irgendwas .
     
    In Rekordzeit war er im Erdgeschoss, völlig geräuschlos. Möglicherweise war die Schauspielerin hier oben und lauerte ihnen auf. Da bemerkte A. D., dass die Haustür immer noch einen Spaltweit offen stand. Und den leeren Leichensack auf dem Boden.
    Verdammt. Der Haussitter.
    Charlie Hardie.
    Wenn Hardie sich tatsächlich vom Acker gemacht hatte, hieß das, dass jemand (wahrscheinlich A. D.) noch mehr Zeit damit verplempern müsste, ihn aufzuspüren. A. D.s erster Impuls war, vor die Haustür zu treten und nachzuschauen, ob er noch in Sichtweite war  – schließlich war der Alarm erst vor ein paar Sekunden ausgelöst worden. Doch dann besann er sich eines Besseren. Die Straße verlief hinter dem Haus abwärts. Von der Terrasse aus könnte er sehen, ob Hardie Richtung Belden Drive lief. In dem Fall würde er das Haus verlassen und den blöden Arsch mit dem Lieferwagen zur Strecke bringen.
    A. D. rannte durch das

Weitere Kostenlose Bücher