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Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Titel: Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Swierczynski
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abfahrbereit.
    Die Beamten kamen ziemlich schnell dahinter, wer er war, und dass er Beziehungen zur Polizei in Philly hatte. Als ihnen klar wurde, dass es sich bei der Toten um eine Prominente handelte, forderten sie Verstärkung an. Sie wollten Hardie so schnell wie möglich vom Tatort bringen und den Kriminaltechnikern die Arbeit überlassen.

    Hardie wollte ihnen weitere Unannehmlichkeiten ersparen und rufen: Ich war’s.
    Denn man würde nicht den geringsten Beweis für das Gegenteil finden.
    Seine Hände an ihrer Kehle.
    Seine Faust, die ihr ein blaues Auge verpasst hatte.
    Seine Hautzellen überall an ihrem Körper.
    Sie waren sogar so zuvorkommend gewesen, seine Reisetasche dazulassen, die Tasche mit den Sachen, die für ihn unersetzlich war.
    Jetzt befanden sich darin Lane-Madden-DVDs/Fotos/ Zeitschriftenartikel sowie weiteres Stalker-Zubehör.
    Ob er nun für die Polizei in Philadelphia gearbeitet hatte oder nicht … Hardie würde so oder so dafür in den Bau wandern.
    Er fragte sich, wie lange es dauerte, bis sie Deke informierten. Ob sie versuchten, im Flugzeug mit ihm Kontakt aufzunehmen. Handys funktionierten da oben (angeblich) nicht, doch viele Fluggesellschaften verfügten über einen Internetzugang. Hardies Name stand in ihrem Computer, und es war für ihn unvorstellbar, dass Deke nicht alarmiert wurde, wenn etwas mit seinem Charlie oder dessen abgetauchter Familie nicht stimmte. Er würde wahrscheinlich direkt zum Polizeirevier fahren und um ein Gespräch unter vier Augen mit Hardie bitten. Würde Deke ihm glauben? Keine Ahnung. Selbst wenn er es tat, nach wem sollte er suchen? Wo sollte er anfangen?
    Und was spielte das überhaupt für eine Rolle? Sie hatten ihren Auftrag erfüllt. Vielleicht mit Verspätung. Aber Lane Madden war tot, und mit ihr die Wahrheit. Die Wahrheit
über das, was tatsächlich mit dem armen, kleinen Kevin Hunter geschehen war.
    In ihren letzten Momenten hatte sie ihn angefleht, ihn wortlos beschworen:
    Rette mich
    Vergeblich versuchte Hardie sich ihr hübsches Gesicht vorzustellen, schmerzverzerrt, während sie mühevoll hervorbrachte:
    Rette mich
    Doch je länger er darüber nachdachte: Das mich stimmte nicht. Ihre Lippen hatten sich nicht getroffen, um ein »m« zu formen. Zunächst war ihre Zunge nach vorne geschnellt, und dann hatte sie ein »i« hervorgestoßen.
    Sie hatte nicht
    Rette mich
    gesagt, sondern
    Rette SIE
    Plötzlich begriff Hardie, fügte sein Reptilienhirn das letzte Teil an die richtige Stelle. Warum hatte er das nicht früher kapiert? Nachdem Lane ihm ihre Sünden gebeichtet hatte?
    Deke hatte es folgendermaßen ausgedrückt:
    Diese geheimnisvollen Agenten wollen die Schauspielerin also beseitigen, bevor sie die Wahrheit erzählen kann, ja? Mann, wenn sie sich schon so viel Mühe machen, warum erledigen sie dann nicht auch gleich die Hunters? Sie sind es, die auf Antworten drängen. Warum nicht live im Fernsehen?
    Die Adresse auf dem GPS-Gerät. 11804 Bloomfield. Die Adresse, die Lane schnell aus der Anzeige gelöscht hatte.

    11804 Bloomfield, Studio City, CA.
    Scheiße.
    Sie waren noch nicht fertig.
     
    O’Neal sprach es nicht laut aus, doch er konnte nicht verhindern, dass der Gedanke durch sein benebeltes, übernächtigtes Hirn geisterte.
    Sie sollten das hier nicht tun.
    Ehrlich, das sollte eine andere Einheit erledigen. Er wusste, was Mann dachte: Wenn man den Auftrag mittendrin an ein anderes Produktionsteam abtrat, war das ein Zeichen von Schwäche. Und gegenüber seinen Arbeitgebern durfte man keine Schwäche zeigen, weil sie sonst plötzlich deine Telefonnummer verlegten und dir keine Aufträge mehr erteilten.
    Es gab auch noch andere Regisseure; ein paar echte Legenden sowie einige aufstrebende Talente. Alle waren nur unter ihrem Decknamen bekannt, die auf Hollywood-Regisseure zurückgingen. O’Neal hatte für »Fritz« gearbeitet (nach Lang) und für »Ray« (nach Nicholas). Gerüchteweise hatte er auch von einem »Hitch« und einem »Brian« (nach De Palma) gehört. Einige Scherzkekse in der Gilde witzelten, dass es sich bei Brian um den echten Brian De Palma handelte, der zwischen seinen Thrillern einer Nebenbeschäftigung nachging. Inzwischen hatten sich einige der Regisseure auf bestimmte Bereiche spezialisiert. Es gab einen »Howard«, der Experte für die Inszenierung von Flugzeugabstürzen war, von der Cessna bis zur Boeing 747; und ein »Oliver« war für Attentate zuständig.
    Hilfsregisseure wie O’Neal benannten sich

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