Der Beziehungsretter

diesem Moment scheinbar hilft: Beteuerungen der Liebe. Je dringender Sie danach verlangen, desto mehr fühlt der Andere sich unter Druck gesetzt. Sie beharren, der Andere sträubt sich.
     
    Besser ist es, wenn Sie sich ein wenig zurückziehen und Sie Ihrem Impuls, Ihrem Partner gerade jetzt nahe sein zu wollen, nicht nachgeben.
     
    Halten Sie in solch einer Phase aber jederzeit gesprächsbereit, durchaus auch bereit für kleine Veränderungen. Machen Sie deutlich, dass Ihnen die Beziehung sehr wertvoll und der Gedanke sehr unschön ist, das Leben ohne ihn oder sie zu verbringen, ohne dies wie ein Vorwurf klingen zu lassen. Das erfordert sehr viel Stärke. Aber die ist auch angebracht, denn Ihr Partner befindet sich gerade in einer Krise mit sich selbst; da ist es kontraproduktiv, wenn Sie ebenfalls Schwäche zeigen. Denn es geht doch vor allem um eines: Um die Zukunft einer Partnerschaft, die Sie sehr herbeigesehnt haben. Versuchen Sie also, sich ein wenig zurückzuhalten und halten Sie vor allem durch!
     
     
Wie Sie Unterschiede zu Gemeinsamkeiten werden lassen
     
     
    Ihr Paarsein ist im vollen Gange. Sie stellen sich gegenseitig Freunden und Familie vor, geben Stück für Stück mehr von sich preis, Ihre Gespräche werden intimer, persönlicher. Sie verbringen viel Zeit miteinander und genießen es. Kurzum: Sie erleben die schönste Phase der Verliebtheit.
     
    Doch irgendwann bahnt sich die Realität ihren Weg in diese kleine Traumwelt. Es treten unterschiedliche Prioritäten hervor, unterschiedliche Ansichten oder Vorstellungen, wie man mit bestimmten Dingen umgeht, unterschiedliche Arten, wie die Partner Dinge regeln. Manche Menschen sprechen sofort alles an, was ihnen missfällt, andere nie oder irgendwann in geballter Form.
     
    Viele versuchen, um diese Reibungspunkte herum zu manövrieren, doch das geht meist gehörig schief. Geraten Sie an diesen Punkt in Ihrer Beziehung, ist es Zeit, die Masken abzulegen, um sich danach noch näher zu kommen. Das fällt Ihnen leichter, wenn Sie Ihren Auseinandersetzungen vor allem die positive Seite sehen: Denn jede Ihrer Konfrontationen zeigt ja nicht nur, dass bestimmte Dinge nicht übereinstimmen, sie zeigt vielmehr, dass Sie bereits eine große Nähe erreicht haben. Denn mit einem Fremden würden sich solche Reibungspunkte nie ergeben.
     
    Sprechen Sie ganz offen über Ihre Erwartungen, aber vergessen Sie nicht zu erfragen, welche Erwartungen der Andere an Sie richtet. Sie möchten, dass er aufhört zu rauchen. Sie haben bestimmte Erwartungen, wie er mit Ihrem Kind aus einer früheren Beziehung umgeht. Er/sie hat seine/ihre Katze immer ins Bett gelassen, Sie möchten das hingegen nicht. Wo und wie werden Geburtstage, Weihnachten, Sylvester gefeiert? Sie finden, dass man nicht jedes Wochenende die (Schwieger)Eltern zu Besuch haben muss. Ihr Partner fragt Sie nie, wenn er Verabredungen trifft, Sie möchten aber in die Entscheidung mit einbezogen werden.
     
    Klären Sie diese Dinge möglichst frühzeitig, sonst schaukeln sie sich immer weiter auf und die zuvor kleinen Reibungspunkte werden irgendwann Existenz bedrohend für Ihre Beziehung. Die Strategie, wie Sie einen Ausweg aus dem Dilemma finden, ist dreigleisig:
     
·      Sprechen Sie das Problem an.
·      Finden Sie eine gemeinsame Linie (Ziel ist nicht der Sieg und nicht der Kompromiss, sondern die Erkenntnis des Besseren).
·      Integrieren Sie den Teil des anderen, der Bestandteil Ihrer Vereinbarung ist, in Ihr Verhalten und in Ihr Sein.
     
    Beide Seiten benötigen für diesen Prozess ein großes Maß Geduld und eine Portion Humor. Aber führen Sie sich immer wieder vor Augen: Ziel einer Beziehung ist es ja nicht, gegenseitig – verzichtbare – Erwartungen zu erfüllen, sondern glücklich miteinander zu leben!

Sinnvolle Streitgespräche führen
     
     
    Streit, Krach, Diskussion, wie auch immer Sie Ihre Auseinandersetzungen nennen mögen, es gibt ein paar unverzichtbare Punkte, die Ihnen den Weg zur gemeinsamen Entscheidung enorm erleichtern. Ich verrate Ihnen hier die wichtigsten. Natürlich können – bzw. sollten – Sie Ihre persönlichen, individuellen Vorgehensweisen finden:
     
·      Zeitpunkt :
Generell gilt: Sprechen Sie das Thema besser sofort an, wenn es zwischen Ihnen steht. Allerdings: Wenn er gerade das Finale der Championsleague sieht oder sie einen wichtigen Termin mit Ihrem Vorgesetzten für den kommenden Tag vorbereitet, sollten Sie das Gespräch