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Der Bierzauberer

Der Bierzauberer

Titel: Der Bierzauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Thömmes
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war gar nicht so ungewöhnlich. Die Blätter und
Früchte tragen allerdings völlig unterschiedliche Aromen in sich. Der Geschmack
der Blätter wird allgemein als nach Seife und zerquetschten Wanzen schmeckend beschrieben.
Seife war zwar im Mittelalter bereits bekannt, dennoch verpönt, da man glaubte,
sie würde Krankheiten erst in den Körper hineintragen. Doch nicht nur deswegen durfte
ein Bier nicht nach Seife schmecken. Wegen seines warmen, aromatischen und würzigen
Duftes wird Koriander heutzutage gerne in der Parfümindustrie verwendet. Die Früchte
finden Verwendung im Lebkuchengewürz, in Currymischungen, in Brotmischungen, für
Liköre – und im Bier: Die sogenannte ›Gose‹ war ein obergäriges Korianderbier, das
ursprünglich aus Goslar stammte und in der Gegend von Dessau, Halle und Leipzig
weit verbreitet war.
     
    Die von Bernard von Dauerling
erfundene ›Braces‹ wurde durch umgangssprachliche Verfremdung über Jahrzehnte und
Jahrhunderte die heutige Breze oder Brezel.
    Über die
ersten Papiermühlen in Deutschland herrscht Uneinigkeit, aber man darf eine Datierung
gegen Ende des zwölften Jahrhunderts annehmen. Die Araber hatten bis zum elften
Jahrhundert bereits eine bedeutende Papierindustrie aufgebaut. Es dauerte jedoch
bis zum 14. Jahrhundert, dass Papier in Deutschland auch für offizielle Anlässe
(Urkunden, Verträge etc.) verwendet werden durfte.
    Die Hadernseuche,
die Heinrich und seiner Mühle zum Verhängnis wurde, entwickelte sich in der Folgezeit
zur klassischen Berufskrankheit der Papiermacher, solange sie noch mit Lumpen arbeiteten.
Erst später, nachdem die Papierproduktion auf Holz umgestellt wurde, legte sich
die Krankheit, zumindest für diesen Beruf. Die Krankheit wurde zuerst für eine Variante
der Pest gehalten. Neuere Forschungen stärken jedoch die These, dass es sich dabei
um Lungenmilzbrand handelte. Der Bacillus Anthracis wurde dabei beim Zerreißen und
Sortieren von infizierten Lumpen freigesetzt.
    Die älteste
in Deutschland vorhandene Papierhandschrift, geschrieben auf spanisches, wahrscheinlich
in Lyon gekauftes Papier, ist das 1246 begonnene Registerbuch des Domherrn und Domdekans
von Passau, Albert Behaim.
    Ältester
bislang namentlich bekannter deutscher bürgerlicher Buchbinder war der Buchbinder
Hermann, der um 1302 in Wien tätig war.
    Als Briefpapier
ist Papier in Deutschland erstmalig ebenfalls im Jahr 1302 mit einem Fehdebrief
des Johann Van Buren an die Stadt Aachen nachweisbar.
    Das Buch
von Niklas von Hahnfurt (1270 bis 1326) war aber beileibe nicht das erste Fachbuch,
das um diese Zeit geschrieben wurde. Bereits seit Anfang des 13. Jahrhunderts entstanden
die ersten Bücher zu verschiedensten Themen:
    Rechtsbücher,
Anatomie, Enzyklopädien, Schwanksammlungen, Naturkunde, Vogelkunde (Ornithologie),
Pferdeheilkunde, ja sogar Regiebücher, Kochrezepte und Bücher über Gesellschaftsspiele,
mit einer ersten ausführlichen in Europa erschienenen Darstellung des Schachspiels.
    Die älteste
Autobiographie in deutscher Sprache, von Niklas’ einmal abgesehen, ist die Lebensbeschreibung
des deutschen Mystikers Heinrich Seuse, die unter dem Titel ›Der Seuse‹ nach Mitteilungen
Seuses von der Dominikanerin Elsbeth Stagel niedergeschrieben und um 1362 von Seuse
höchstpersönlich abgeschlossen wurde.
     
    Die Spitalsbrauerei in Regensburg
ist seit dem Jahr 1226 ununterbrochen im Braubetrieb. Das Katharinenspital ist eine
einzigartige Institution, die Kirche, Altenheim und Brauerei unter einem Dach zusammengeführt
hat. Lediglich die Bierpreise waren keiner Kontinuität unterworfen. Kostete Ende
des 15. Jahrhunderts eine Maß Winterbier einen Pfennig (!), kletterte der Preis
im Inflationsjahr 1923 auf 164,67 Mark. Heute steht er wieder bei gemütlichen vier
Euro. Das Spital, seine Brauerei sind wie die Geschichte von Regensburg gut dokumentiert.
     
    Von der Brauerei ›Zur Gestochenen
Sau‹ ist, obwohl ihr Besitzer Albrecht von dem Marchte als Regensburger Brauereibesitzer
historisch beweisbar ist, anscheinend nichts mehr geblieben.
     
    Bier als Wirtschaftsfaktor
hat ebenfalls eine lange Geschichte in Bitburg. Die Insassen des St. Johannis-Hospitals
hatten bereits im 13. Jahrhundert ein verbürgtes Anrecht auf gutes Bier. Schriftlich
nachgewiesen sind Brauereien in Bitburg allerdings erst ab 1760.
    Am Albach
gab es bis in die Neuzeit bis zu drei Mühlen. Die letzten Mühlen dort wurden 1766
erbaut und bis 1957 betrieben.
    St. Thomas
bei Kyllburg: Ein Brand

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