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Der Bierzauberer

Der Bierzauberer

Titel: Der Bierzauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Thömmes
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kranken
Körper kurzfristig wieder zu reinigen.
    Besonders
hasse ich es, wenn er mir die Spritze mit der Schweinsblase daran in den After steckt.
Sogar wenn sie mit Kamillensud, Weizenkleie und Honig gefüllt und mit Butter eingeschmiert
ist.
    Und das
Brechmittel schmeckt scheußlich.
    Das Beste
an dieser Behandlung ist der Schlaf danach!‹

Epilog
     
    Damit endet das Buch.
    Niklas
hatte die letzte Behandlung von Bruder Rainald anscheinend nicht überlebt.
    Zwei Dinge
blieben mir noch zu tun: die Überprüfung der historischen Fakten sowie die Nachverfolgung
des Weges, den das Buch nach Niklas’ Tod bis zur Mälzerei in Andernach genommen
hatte.
    Zuerst
machte ich mich an die mühsame, aber äußerst interessante und lehrreiche Überprüfung
der historischen Tatsachen. Manche waren leicht herauszufinden, bei anderen musste
ich lange suchen und auch etwas weiter ausholen:
     
    Die Dörfer Hahnfurt und Dauerling
sind anscheinend durch die Pest so gründlich zerstört worden, dass später niemand
mehr zurückgekehrt ist. Da Chroniken nur von größeren Orten und Städten angelegt
wurden, existiert von beiden nichts mehr, kein einziges Schriftstück. Viele, vor
allem kleinere Ortschaften in Europa wurden damals verlassen oder durch die Pest
entvölkert und später nicht wieder besiedelt. Nur noch vereinzelt finden sich Namen
solcher Verwüstungen in alten Chroniken.
     
    Ebenso ist das Kloster Urbrach
völlig aus den Annalen verschwunden. Ob Erdbeben, Pest oder eine andere Naturkatastrophe
das Kloster traf, ist nicht zu sagen. Ebenso gut möglich könnte schlechte Führung
gewesen sein. Durch Misswirtschaft blieben die Novizen aus, ein paar Missernten
hätten den Vorgang noch beschleunigen können, und das Kloster wurde aufgelöst. Es
kam zwar selten, aber doch vor.
     
    Ganz anders Weihenstephan.
Das Kloster wurde der Grundstein für die heutigen Universitäts-Lehrstühle für Brauereiwesen
der Technischen Universität München. Und es existiert dort die Staatsbrauerei Weihenstephan,
die (immer noch) hervorragende Biere macht, sich die ݊lteste noch existierende
Brauerei der Welt‹ nennt und ihre wechselvolle Geschichte auf ihrer Internet-Homepage
folgendermaßen beschreibt:
    ›Das Jahr
725 markierte für Weihenstephan einen entscheidenden Wendepunkt: Der heilige Korbinian
gründete in diesem Jahr mit zwölf Gefährten auf dem Nährberg ein Benediktinerkloster
und begründete damit, bewusst oder unbewusst, die Braukunst in Weihenstephan.
    Die erste
geschichtliche Erwähnung von Hopfen in Weihenstephan geht auf das Jahr 768 zurück.
Es gab zu dieser Zeit einen Hopfengarten in der Nähe des Klosters Weihenstephan,
dessen Besitzer dem Kloster zehntpflichtig war. Die Vermutung liegt nahe, dass dieser
Hopfen im Kloster verbraut wurde.
    Im Jahr
955 legten die Ungarn durch die Plünderung und Zerstörung des Klosters Weihenstephan
einen Grundstein für eine lang währende Tradition, die die Benediktinermönche dazu
verdonnerte, ihr Kloster immer wieder aufzubauen.
    Zwischen
1085 und 1463 brannte das Kloster Weihenstephan viermal vollständig ab, wurde durch
drei Pestepidemien, diverse Hungersnöte und ein großes Erdbeben zerstört oder entvölkert.
    Was die
Ungarn 955 begonnen hatten, führten Kaiser Ludwig der Bayer im Jahr 1336 und später
die Schweden und Franzosen im 30-jährigen Krieg und die Österreicher im Spanischen
Erbfolgekrieg erfolgreich weiter. Sie zerstörten und plünderten das Kloster Weihenstephan.
    Was all
die Katastrophen in der gut 1000-jährigen Geschichte des Klosters Weihenstephan
nicht vermochten, wurde am 24. März 1803 durch einen Federstrich vollzogen: seine
Auflösung. Im Zug der Säkularisation gingen sämtliche Besitztümer und Rechte des
Klosters an den bayerischen Staat über.‹
    Die Stadt
Freising, zu der Weihenstephan gehört, führt bis heute einen Bären im Wappen, der
wohl auf das Abenteuer des heiligen Korbinian zurückgeht.
     
    Die erste Erwähnung des Dominikanerkonvents
Augsburg erfolgte bereits 1225, nach Köln und Straßburg die dritte Niederlassung
des Ordens in Deutschland. Er befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den
Tempelrittern. Nach Auflösung des Templerordens wurden 1312 dessen Besitz, Gebäude
und die Bibliothek den Dominikanern zugesprochen, was für einen kräftigen Aufschwung
sorgte. In der Folgezeit wurde man immer wieder in Kriegszeiten vertrieben, baute
aber stets neu auf. Anfang des 18. Jahrhunderts galt Augsburg als einer der reichsten
Konvente

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