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Der blaue Express

Der blaue Express

Titel: Der blaue Express Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Sie gebeten hat, die Wahrheit herauszufinden.»
    «Er sollte nach England zurückfahren», sagte Poirot.
    «Übermorgen fahren wir.»
    «Das ist eine gute Nachricht», sagte Poirot.
    Er zögerte und blickte über die Terrasse hin zu Katherine.
    «Ich wünschte», murmelte er, «Sie könnten das Miss Grey mitteilen.»
    «Was mitteilen?»
    «Dass Sie – ich meine, dass Monsieur Van Aldin nach England zurückkehrt.»
    Knighton schaute ein wenig erstaunt, ging aber bereitwillig über die Terrasse zu Katherine hinüber.
    Poirot sah ihm mit einem zufriedenen Nicken nach und gesellte sich zu Lenox und dem Amerikaner. Nach ein paar Minuten kamen sie zu den anderen zurück. Eine Weile machten sie allgemeine Konversation, dann brachen der Millionär und sein Sekretär auf. Auch Poirot machte sich bereit zum Gehen.
    «Tausendfachen Dank für Ihre Gastfreundschaft, Mesdemoiselles», rief er, «es war ein ganz reizendes Essen. Ma foi, das habe ich gebraucht!» Er wölbte die Brust und hieb dagegen. «Jetzt bin ich ein Löwe – ein Riese. Ah, Mademoiselle Katherine, Sie haben mich noch nicht so gesehen, wie ich sein kann. Sie kennen den sanften, ruhigen Hercule Poirot, aber es gibt einen anderen Hercule Poirot. Ich ziehe nun aus, um zu knechten, zu drohen, Entsetzen in den Herzen meiner Zuhörer zu verbreiten.»
    Er sah sie selbstgefällig an, und beide wirkten gebührend beeindruckt, wiewohl Lenox sich auf die Unterlippe biss und Katherines Mundwinkel verdächtig zuckten.
    «Und ich werde es tun», sagte er feierlich. «O ja, es wird mir gelingen.»
    Er war kaum ein paar Schritte gegangen, als Katherines Stimme ihn dazu brachte, sich umzudrehen.
    «Monsieur Poirot, ich – ich möchte Ihnen noch etwas sagen. Ich glaube, Sie hatten vorhin ganz Recht mit dem, was Sie sagten. Ich fahre umgehend zurück nach England.»
    Poirot schaute sie so durchdringend an, dass sie unwillkürlich errötete.
    «Ich verstehe», sagte er.
    «Das glaube ich nicht», sagte Katherine.
    «Mehr, als Sie glauben, Mademoiselle.»
    Er verließ sie mit einem seltsamen kleinen Lächeln, stieg in das wartende Auto und fuhr nach Antibes.
    Hippolyte, des Comte de la Roche Diener mit dem reglosen Gesicht, war in der Villa Marina gerade damit beschäftigt, die wunderbar geschliffenen Gläser seines Herrn zu polieren. Der Comte selbst verbrachte den Tag in Monte Carlo. Als er zufällig aus dem Fenster schaute, sah Hippolyte einen Besucher rasch auf die Tür zur Diele zugehen, einen Besucher von so ungewöhnlichem Typus, dass Hippolyte, so erfahren er auch war, ihn nicht einordnen konnte. Er rief seine Frau, Marie, die in der Küche beschäftigt war, und machte sie auf den Ankommenden aufmerksam, den er ce type-là nannte.
    «Etwa schon wieder die Polizei?», fragte Marie besorgt.
    «Sieh doch selbst», sagte Hyppolyte.
    Marie schaute hinaus.
    «Bestimmt keiner von der Polizei», erklärte sie. «Da bin ich aber froh.»
    «So viel Ärger haben die uns doch gar nicht gemacht», sagte Hippolyte. «Wenn Monsieur le Comte mich nicht gewarnt hätte, wäre ich nie darauf gekommen, wer der Fremde im Weinladen eigentlich war.»
    Die Hausglocke läutete, und Hippolyte, feierlich und würdevoll, öffnete die Tür.
    «Monsieur le Comte ist leider nicht anwesend.»
    Der kleine Mann mit dem großen Schnurrbart lächelte freundlich.
    «Das weiß ich», erwiderte er. «Sie sind Hippolyte Flavelle, nicht wahr?»
    «Ja, Monsieur, so heiße ich.»
    «Und Sie haben eine Frau, Marie Flavelle?»
    «Ja, Monsieur, aber…»
    «Ich will Sie beide sprechen», sagte der Fremde und ging flink an Hippolyte vorbei in die Diele.
    «Ihre Frau ist zweifellos in der Küche», sagte er.
    Ehe Hippolyte sich von seiner Verblüffung erholen konnte, hatte der andere die richtige Tür am Ende der Diele geöffnet und ging durch den Korridor in die Küche, wo Marie ihn mit offenem Mund anstarrte.
    «Voilà», sagte der Fremde; er ließ sich auf einen hölzernen Lehnstuhl sinken. «Ich bin Hercule Poirot.»
    «Ja, Monsieur?»
    «Mein Name sagt Ihnen nichts?»
    «Ich habe ihn nie gehört», sagte Hippolyte.
    «Gestatten Sie mir die Bemerkung, dass das eine Lücke in Ihrer Bildung ist. Es ist der Name eines der Größten der Welt.»
    Er seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Hippolyte und Marie starrten ihn unbehaglich an. Sie wussten nicht, was sie von diesem unerwarteten und ungemein seltsamen Besucher halten sollten.
    «Monsieur wünschen…», murmelte Hippolyte mechanisch.
    «Ich wünsche zu

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