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Der blaue Stern

Der blaue Stern

Titel: Der blaue Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Pulver.«
    Wallu fing an zu jammern, und Masha mußte sie beruhigen.
    »Versteck das Geld. Nein! Leg einen Shaboozh so hin, daß Eevroen ihn findet, wenn er nach Geld sucht. Den Rest bewahre gut auf, daß es ihm nicht in die Hände fällt. Er wird den Shaboozh nehmen und saufen gehen, dann hast du Ruhe vor seinen lästigen Fragen.«
    Als die flammende Messingschüssel der Mittagssonne ihren Höhepunkt erreicht hatte, kam Smhee. Seine Augen waren rot, aber er schien nicht erschöpft zu sein. Er trug eine Teppichtasche, aus der er zwei Umhänge zog, zwei Gewänder und zwei Masken, wie sie die Priester Shalpas in der Öffentlichkeit trugen.
    Er fragte: »Wie bist du deine Mutter und die Kinder losgeworden?«
    »Eine Nachbarin paßt auf die Kinder auf, bis Mutter vom Einkaufen zurück ist«, antwortete sie.
    »Eevroen hat sich noch nicht blicken lassen.«
    »Er wird auch noch lange auf sich warten lassen«, sagte Smhee. »Im Vorübergehen ließ ich eine Münze fallen, als er an mir vorbeistolperte. Er schnappte sie natürlich und verschwand damit in der nächsten Schenke.
    Die >Segelfisch< wird den Hafen in drei Tagen verlassen. Ich habe eine Überfahrt auf ihr gebucht, und auch ein Versteck gefunden, falls sich die Abfahrt verzögern sollte. Ich war den ganzen Vormittag beschäftigt.«
    »Du hast gebadet«, stellte sie fest.
    »Das könnte dir auch nicht schaden«, sagte er.
    »Aber du kannst im Fluß baden, wenn wir dort sind. Zieh das an.«
    Sie ging in ihr Zimmer, legte ihre Kleider ab und zog das Priestergewand an. Als sie wieder ins andere Zimmer trat, war Smhee vollständig angekleidet. Die Tasche an seinem Gürtel bauschte seinen Umhang.
    »Gib mir deine alten Sachen«, sagte er. »Wir verstecken sie außerhalb der Stadt, ich glaube jedoch nicht, daß wir sie brauchen werden.«
    Sie reichte sie ihm, und er stopfte sie in seine Gürteltasche.
    »Gehen wir«, forderte er sie auf.
    Sie kam mit zur Tür. Er drehte sich um und sagte: »Was ist los? Hast du kalte Füße bekommen?«
    »Nein«, erwiderte sie. »Es ist nur ... Mutter ist ziemlich kurzsichtig. Ich fürchte, man wird sie übervorteilen beim Einkaufen.«
    Er lachte und sagte etwas in einer fremden Sprache.
    »In Igils Namen! Wenn wir wiederkommen, werden wir reich genug sein, den Markt leerzukaufen, tausendmal reicher!«
    »Wenn wir zurückkommen ...«:, murmelte sie. Sie wollte in Loozas Zimmer gehen und den Kindern einen Abschiedskuß geben. Aber sie hielt sich zurück. Sie fürchtete, daß ihre Entschlossenheit sie verlassen könnte, wenn sie die beiden jetzt sah.
    Sie verließen das Haus, und der alte Shmurt starrte ihnen nach. Er war der schwächste Punkt in ihrem Alibi, aber sie hofften, daß sie keines brauchen würden. Im Augenblick war er zu verblüfft, um irgend etwas zu sagen. Er würde es auch nicht wagen, deswegen zu den Soldaten zu gehen. Wahrscheinlich glaubte er, daß zwei Priester auf magische Weise das Haus betreten hatten, und es indiskret wäre, sich in ihre Angelegenheiten einzumischen.
    Eine halbe Stunde später setzten sie sich auf ihre Pferde, die Smhee an einen Baum außerhalb der Stadtgrenze hatte binden lassen.
    »Hattest du keine Angst, daß sie gestohlen würden?« fragte sie.
    »Im Gras, dort beim Fluß, halten sich zwei kräftige Burschen verborgen«, gab er zur Antwort. Er winkte in die Richtung, und sie sah zwei Männer hervortreten.
    Sie winkten ebenfalls und machten sich auf den Weg, zurück in die Stadt.
    Eine holprige Straße führte am Schimmelfohlenfluß entlang, und machte dann einen weiten Bogen. Drei Stunden lang ritten sie die Straße entlang, dann sagte Smhee: »Eine Viertelmeile landeinwärts steht ein alter Lehmbau. Wir werden dort eine Weile schlafen. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich bin müde.«
    Sie war froh über die Rast.
    Als sie die Pferde inmitten von braunem hohen Wüstengras angekoppelt hatten, legten sie sich in den Ruinen nieder. Smhee schlief sofort ein. Masha sorgte sich noch eine ganze Weile um ihre Familie, dann wurde sie plötzlich von Smhee geschüttelt. Die Dämmerung brach an.
    Sie aßen etwas getrocknetes Fleisch, Brot und Obst, dann saßen sie wieder auf. Nachdem sie am Fluß getrunken und ihre Pferde getränkt hatten, ritten sie drei Stunden in leichtem Galopp. Dann zügelte Smhee sein Pferd. Er zeigte auf die Bäume, die eine Viertelmeile landeinwärts standen. Dahinter erhoben sich die schroffen Klippen, auf der anderen Seite des Flusses. Die Bäume auf dieser Seite verhinderten

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