Der Blick der Liebe (zeitgenössischer Roman Liebesgeschichte): The Look of Love German Edition
von Backwaren, die ihren leeren Magen knurren ließ. Sie hatte bereits ein Schokoladencroissant ausgewählt, die mochte sie besonders gerne, und hineingebissen, als sie den Zettel neben der hübschen rot-gelben Obstschale entdeckte.
Chloe,
Guten Morgen. Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen. Leider konnte ich nicht bleiben und Ihnen zum Frühstück Gesellschaft leisten. Kommen Sie doch bitte nach dem Essen zu uns in die Weinberge.
Bis später,
HOTSTUFF
P.S. Hab ich fast vergessen. Im Kühlschrank steht frisch gepresster Orangensaft. Sie brauchen doch Ihr Vitamin C.
Ein überraschtes Lachen erklang in der leeren Küche.
Chloe konnte nicht glauben, dass er den Zettel mit dem Spitznamen, den sie ihm gegeben hatte, unterschrieben hatte. Nach ihrer Erfahrung hatten Männer keinen Humor. Besonders dann nicht, wenn der Witz auf ihre Kosten ging.
Sie schaute in den Kühlschrank, fand den Saft und schenkte sich ein großes Glas ein. Sie setzte sich auf einen Barhocker, nahm den Zettel und las ihn noch einmal, ein Lächeln spielte immer noch um ihre Lippen.
Uns bedeutete Chase und sein Bruder, oder? Sie wehrte sich gegen das aufkommende Unbehagen, angesichts der Tatsache, dass sie mehr Menschen treffen könnte, als nur die beiden. Ehrlich gesagt, wollte sie nicht einmal seinen Bruder treffen. Aber da sie letzte Nacht in den Genuss seiner Gastfreundschaft gekommen war, und jetzt auch, wäre es falsch, wenn sie sich nicht zumindest bei ihm dafür bedankte, dass sie eine Nacht in seinem Gästehaus verbringen durfte. Sobald sie wieder Boden unter den Füßen hatte, würde sie ihm als gebührendes Dankeschön einen neuen Quilt anfertigen.
Auf der Granittheke waren vom Croissant nur ein paar Krumen übrig geblieben, die sie jeweils mit einer feuchten Fingerspitze auflas, bevor sie sich selbst eingestehen musste, dass sie wieder versuchte, Zeit zu schinden, weil sie sich im Gästehaus versteckte, damit sie Chase nicht gegenüber treten musste.
Es war ein schöner Tag. Sie sollte ihn genießen, solange sie hier war.
Chloe trat hinaus auf die große überdachte Veranda. Sie schirmte ihre Augen mit einer Hand vor der Sonne ab und suchte zur Sicherheit die Gegend sorgfältig ab.
Auch wenn sie sich sicherer fühlte, als sie das seit langem getan hatte, spürte sie plötzlich, dass von überall her Probleme auftauchen konnten, gerade wenn sie es am wenigsten erwartete. So wie letzte Nacht.
Jedes Mal, wenn sie über das nachdachte, was passiert war, fühlte sie sich dumm und naiv. Wie konnte sie die Zeichen übersehen, dass ihr Ex kurz vorm Überkochen war? Wenn sie darüber nachdachte, fühlte ihr Magen sich an, als hätte eine große Faust ihn umklammert, die sich enger und enger schloss.
Normal. Sie hatte geplant, so zu tun als ob alles normal war.
Sie holte tief Luft, nahm einen weiteren tiefen Atemzug und versuchte, ihre Achterbahn der Gefühle, ihre Ängste zu unterdrücken. Als sie sich schließlich ruhiger fühlte, sah sie sich mit einem überraschten Seufzer um.
Nach dem Regen in der vergangenen Nacht, glänzten die Weinberge in der Sonne. Die Blätter an den Reben waren strahlend grün, fast so, als hätte ein Kind die Szene mit neuen Buntstiften in den Grundfarben gemalt.
Der Weinberg war wunderbar ruhig, abgesehen von den Vögeln, die sich spielerisch zuzurufen schienen, als sie zwischen einer hohen Reihe von Reben hindurch ging. Beim Zwitschern ihrer fröhlichen Lieder atmete sie die frische Luft, den sauberen Duft von Erde, Pflanzen und der Natur tief ein.
Einen Augenblick später wurde ihr Idyll durch das Geräusch von sich schnell nähernden Schritten und vom Schluchzen eines jungen Mädchens unterbrochen. Chloe konnte kaum schnell genug ausweichen, damit sie nicht von einem großen, schlanken Mädchen überrannt wurde.
Chloes Herz pochte schnell, als sie wartete und beobachtete, ob jemand hinter dem Mädchen her rannte. Aber als die Luft nach ein paar Augenblicken rein war, trat sie einen Schritt auf die Mitte des Feldwegs und sah, dass die aufwändigen Schleifen auf dem Kleid des Mädchens sich in einer Reihe von dichten Reben verfangen hatten.
Chloe bahnte sich schnell ihren Weg zu dem Mädchen. „Warten Sie einen Moment. Ich versuche, Sie frei zu bekommen.“
Die Augen des Mädchens waren groß und immer noch voller Tränen, als Chloe sich an einem der Seidenfäden zu schaffen machte.
Obwohl sie sich wunderte, was um alles in der Welt das Mädchen mit einem Kleid wie diesem
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