Der Blick der Liebe (zeitgenössischer Roman Liebesgeschichte): The Look of Love German Edition
Fenster hereinströmte, erinnerte sie sich in allen lebendigen Einzelheiten, was sie im Bad getan hatte.
Und was er gesehen hatte.
Sie bedeckte instinktiv ihre Wangen mit den Händen, als sie heiß wurden.
Sie würde sich wegen des Masturbierens in der göttlichen Wanne nicht verrückt machen. Sie würde sich auch keinen Kopf machen, weil sein Name auf ihren Lippen gelandet war, als sie kam. Und es machte wirklich keinen Sinn, wütend auf ihn zu sein, weil er in ihre „private Sitzung“ hineingeplatzt war, nicht wenn der einzige Grund, warum er nach ihr gesucht hatte war, dass er sich sichtlich Sorgen um sie gemacht hatte. Er hatte nicht geplant, sie mit der Hand zwischen ihren Beinen zu erwischen.
Aber was danach kam, die Tatsache, dass sie nicht spontan darauf bestanden hatte, dass er das Badezimmer verließ, die Art, wie sie miteinander Scherze trieben, die Tatsache, dass sie ihn tatsächlich Hotstuff genannt hatte – sie konnte kaum glauben, dass das alles passiert war.
Und dennoch war trotz der Art, wie sich ihr Magen zusammenkrampfte, als sie diese Erinnerungen auszuradieren versuchte, der kleine warme Fleck geblieben, der sich hinter ihrem Brustbein breit gemacht hatte, bevor sie eingeschlafen war.
Alles nur, weil Chase sie in Ruhe gelassen hatte. Er hatte ihr keine Angst gemacht. Oder versucht, sie in irgendeiner Weise zu dominieren.
Sie kannte Frauen, die so etwas mochten. Sie fanden es spannend, wenn man ihnen ihre Macht nahm. Es gab eine Zeit, als sie von Fantasien heimgesucht wurde, in denen sie festgehalten wurde. In denen sie festgebunden war. In denen sie in ihrer Leidenschaft hilflos war, angesichts des Gedankens, sich bei einem Mann, der sie liebte, komplett gehen lassen zu können.
Sie konnte sich dieses Gefühl jetzt überhaupt nicht vorstellen. Nein, sie würde sich von niemandem jemals wieder ihre Macht wegnehmen lassen. Und Chloe konnte nicht einen einzigen Grund erkennen, der sie dazu verleiten könnte, irgendjemanden einen Teil ihres Lebens kontrollieren zu lassen. Nicht einen Einzigen.
Sie schloss die Augen, wohl wissend, dass sie ein Feigling war, weil sie hier in diesem weichen Bett lag. Sie sollte telefonieren, die Polizei anrufen, Anzeige erstatten. Sie hätte es gestern Abend tun sollen, aber sie war von der Art, wie ihr Ex sie verfolgte, derart eingeschüchtert, dass sie nur daran denken konnte, zu flüchten. Weit, weit weg von ihm.
Aber zu wissen, was sie tun sollte und sich stark genug zu fühlen, es tatsächlich zu tun, waren ganz klar zwei völlig verschiedene Dinge.
Schließlich gab sie den Versuch auf, wieder einzuschlafen, denn ihre Gedanken gingen in tausend verschiedene Richtungen. Sie schob die Decke zurück und stieg aus dem Bett.
„Du warst gut letzte Nacht“, sagte sie zu ihm wie zu einem zärtlichen Geliebten, bevor sie ins Bad ging.
Sie stand unter dem herrlich warmen Duschstrahl und fühlte sich sicher und warm, zumindest für eine kleine Weile. Sie wollte sich hier natürlich nicht für immer verstecken. Aber den Rest des Tages wollte sie in den Weinbergen verbringen, wenn sie dort niemandem im Weg war. Vielleicht sogar ein wenig Wein verkosten. So tun, als ob ihr Leben für eine Weile normal war.
Normal. Das klang wirklich schön.
Sie unterdrückte die Stimme in ihrem Kopf, die ihr sagte, dass es alles nur noch schwieriger machen würde, sich um die hässlichen Dinge zu kümmern, wenn sie dem Unvermeidlichen aus dem Weg ginge. Stattdessen überzeugte sie sich davon, dass sie ein klein wenig Normalität verdiente. Oder?
Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, zog sie ihre Jeans und ihr T-Shirt an und erkundete das Haus.
Okay, vielleicht hatte sie etwas länger als normal gebraucht, um ihr langes glattes Haar zu trocknen. Es war nicht so, dass sie für Chase gut aussehen wollte. Es war nicht so, dass sie aufgeregt war, ihn wiederzusehen.
Äh, wem wollte sie etwas vormachen? Ja genau, niemandem.
Der Bluterguss auf ihrem Gesicht würde kein Kind erschrecken, aber besonders attraktiv war er auch nicht. Hinzu kamen ihre abgetragenen Jeans und ihr T-Shirt und sie sah keineswegs besonders attraktiv aus.
Sie holte tief Luft und drückte ihre Schultern zurück, bevor sie um die Ecke des Flurs bog, der sich zur Küche öffnete.
Sie war leer.
Enttäuschung stieg in ihr hoch, bevor sie sie beiseite schieben konnte. Oder so tun konnte, als sei sie nicht vorhanden gewesen.
Auf der Kücheninsel stand eine Schüssel mit frisch geschnittenem Obst und eine Reihe
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