Der Blick der Liebe (zeitgenössischer Roman Liebesgeschichte): The Look of Love German Edition
einer Sekunde, bevor er begriff und lächelte wieder. „Ich denke, wenn ich schon einen Spitznamen wie Hotstuff habe, sollte ich ihm auch alle Ehre machen.“
Was konnte sie tun außer zurück lächeln? Er war einfach so verdammt sympathisch. Es war nicht seine Schuld, dass er begehrenswerter als die Sünde war. Sie sollte ihm das nicht als Minuspunkt anrechnen.
„Kommen Sie mit mir.“ Er streckte die Hand aus. „Ich werde Ihnen die Crew vorstellen.“
Sie schaute auf seine Hand. Sie wollte sie so gerne nehmen. Aber sie konnte nicht.
Sie redete sich ein, dass er es verstehen würde, wenn er ihre Gründe kannte und, dass er es wahrscheinlich schon wegen des Blutergusses auf ihrer Wange verstand. Deshalb trat sie einfach neben ihn und ging los. Sie brauchte ihn nicht anzuschauen, um seine Enttäuschung darüber, dass sie ihm nicht die Hand reichte, zu spüren. Aber er sagte nichts, als er sie eingeholt hatte und neben ihr ging.
„Das ist ein unglaublich schöner Teil des Landes“, sagte sie. „Wie lange hat Ihr Bruder dieses Weingut schon?“
„Fast ein Jahrzehnt. Zuerst dachten wir alle, er sei verrückt, als er all die landwirtschaftlichen Kurse an der Uni Davis belegte. Jetzt wünschten wir alle, wir hätten zuerst daran gedacht.“
Sie sah ihn überrascht an. „Mögen Sie Ihren Beruf nicht?“
Dieser Moment, wenn sich seine Augen mit ihren verbanden, erschütterte sie jedes Mal. Er sollte derjenige vor der Kamera sein und die weiblichen Herzen mit diesem unglaublich starken Blick wie Dominosteine umlegen.
„Das tue ich“, entgegnete er. „Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht manchmal darüber nachdenke, weniger zu reisen und mich mit einer hübschen Frau und einem Stall voller niedlicher Kinder niederzulassen.“
„Verfolgen uns Kameras?“, scherzte sie und blickte über die Schulter.
„Nein. Warum?“
„Weil Sie gerade das gesagt haben, was jede Frau mit 30 auf diesem Planeten gern hören möchte. Und es klang so, als meinten Sie das auch tatsächlich so.“
„Und Sie?“ Als sie die Stirn runzelte, sagte er: „Ist es das, was auch Sie hören möchten?“
Sie wehrte sich dagegen, den Schmerz der Sehnsucht einzugestehen und zuckte die Achseln. „Ich denke momentan nur daran, den nächsten Tag zu überstehen“, sagte sie so lässig wie sie nur konnte.
Sie sah, dass die Models und die Crew auf ihn warteten, aber anstatt sich zu beeilen und hinüberzugehen, stoppte er und drehte ihnen den Rücken zu. Sie hatte keine andere Wahl, als ebenfalls zu stoppen.
„Ich habe mich um ihr Auto gekümmert.“ Er lächelte ein wenig. „Es ist an einen besseren Ort geschleppt worden.“
Sie kämpfte gegen die aufsteigende Panik an, bei dem Gedanken, völlig ohne Fahrzeug zu sein, und sagte: „Viele Kilometer hätte es eh nicht mehr überstanden.“ Sie versuchte zurückzulächeln. „Vielen Dank, dass Sie sich der Sache angenommen haben. Ich zahle es Ihnen zur–“
Er unterbrach sie, bevor sie ihren Satz beenden konnte. „Bleiben Sie, Chloe. Bleiben Sie hier auf dem Weingut solange wir die nächsten Tage fotografieren.“
Sie leckte sich die Lippen und schüttelte den Kopf. „Sie sind beschäftigt. Und ich muss ... “ Sie hielt inne, denn sie wusste, dass nur Probleme auf sie warteten, zumindest für eine Weile.
„Bleiben Sie“, sagte er wieder, dieses Mal etwas sanfter, aber mit dieser Entschlossenheit, vor der sie so viel Angst hatte und die in jedem Buchstaben lag.
Und letztlich war das der Hauptgrund, warum sie gehen musste. Weil sie nicht die Absicht hatte, sich mit einem anderen Mann einzulassen. Sie war immer noch dabei zu lernen, wie man allein war, wie man sich auf sich selbst verlässt, wie man wieder vertraut. Es war nicht einmal ein Jahr her, seit sie die Scheidung eingereicht hatte. Sie war nicht bereit für eine neue Beziehung.
Und sie war definitiv nicht bereit für Entschlossenheit. Für Konzentration.
Oder für einen Mann, in dem sie sich so leicht, viel zu leicht, komplett verlieren konnte.
Sie schüttelte den Kopf. „Tut mir leid. Ich k–“
„Bitte.“
Er war nicht näher gekommen, war nicht aufdringlich und forderte ihre Zustimmung, aber das sanfte Flehen in seiner Stimme war wie die Umarmung warmer Arme, die sie an ihn zogen.
„Sie brauchen nicht einer ganzen Woche zuzustimmen. Entscheiden Sie einfach von Tag zu Tag.“
Und von Nacht zu Nacht.
Sie hörte die Worte, obwohl er sie nicht gesagt hatte. Und nun erkannte Chloe, wie schwach sie wirklich
Weitere Kostenlose Bücher