Der Blick der Liebe (zeitgenössischer Roman Liebesgeschichte): The Look of Love German Edition

war, weil sie nichts anderes sagen konnte als: „Einverstanden.“
    Sie konnte spüren, wie Chase sie genau beobachtete. Sie wusste, dass er ihre Antwort nicht mochte, obwohl sie ihm genau die Antwort gegeben hatte, die er wollte. Aber was immer er sagen wollte, wurde von einem mageren jungen Mann mit einer großen, dick umrahmten lila Brille unterbrochen.
    „Chase“, sagte der Mann „wir warten alle auf dich.“
    Sein Blick war weiterhin für einen langen Moment auf sie geheftet, bis sich Chase langsam dem Menschen zuwandte, von dem sie annahm er sei sein Assistent.
    „Jeremy, das ist Chloe. Sie ist mein besonderer Gast. Sorgen Sie dafür, dass sie sich wohl fühlt.“
    Jeremys Augen huschten über den blauen Fleck auf ihrer Wange, bevor er schnell antwortete: „Prima, jemand mit dem man ausgiebig quatschen kann.“
    Der junge Mann ergriff ihre Hand, bevor sie sie wegziehen konnte und dann zog er mit ihr los und schnatterte in ihr Ohr.
    Chloe warf Chase einen verzweifelten Blick über die Schulter zu, aber er lächelte sie nur an. Wie konnte er ihr immer drei Schritte voraus sein?
    Und – genauso wie sie sich das gestern Abend gefragt hatte – warum zum Teufel machte es ihr nichts aus?
    Eine Viertelstunde später hatte Jeremy sie in einen bequemen Stuhl gesetzt, wo sie alles beobachten konnte. Chase fotografierte drei junge Frauen in absolut traumhaften Ballroben.
    Amanda allein war wirklich atemberaubend. Aber alle drei zusammen? Sie wandte sich an Jeremy und bemerkte: „Das ist eine ganze Menge Schönheit da drüben, nicht wahr?“
    Jeremy seufzte und schaute Chase bewundernd an. „Und können Sie glauben, dass er es nicht einmal weiß?“
    Sie konnte ein Lachen nicht unterdrücken, laut genug, dass jeder einschließlich Chase sich zu ihr umdrehte.
    „Ich habe über die Models gesprochen", fügte sie erklärend hinzu.
    Jeremy zuckte mit den Achseln. „Sie sind ok.“
    Natürlich stimmte sie seiner Einschätzung zu: Chase sah besser aus als alle Models zusammen.
    Trotzdem waren die jungen Frauen alle erschreckend attraktiv. Anstatt eifersüchtig zu sein, war Chloe froh, dass sie da waren, um sie daran zu erinnern, dass sie nichts zu befürchten hatte, wenn es um Chase ging. Was hatte sie dazu veranlasst tatsächlich zu denken Oh nein, er will mich so sehr und Was soll ich tun, wenn er mich unbedingt haben will?
    Sie kicherte wieder und merkte, wie lächerlich es schien, nachdem sie die Models gesehen hatte und er praktisch nahe genug zum Küssen war, als er die richtige Position für eine andere Einstellung vorbereitete. Es mochte zwar sehr viel Schönheit da draußen im Weinberg geben, aber es gab definitiv eine ganze Reihe von Wahnvorstellungen, und zwar genau an der Stelle, wo sie saß.
    Chloe lachte im Stillen über sich und plötzlich fühlte sich die Welt besser an. Vielleicht konnte sie tatsächlich für ein paar Tage bleiben. Vielleicht konnte sie „normal“ für eine Weile verlängern, bevor sie sich wieder für all die Hässlichkeit wappnen musste.
    Denn, ganz ehrlich, wie sollte Chase etwas von ihr wollen, wenn er diese anderen Traumbilder der Schönheit um sich herum hatte? Sicher, sie war niedlich. Sogar hübsch. Aber sie machte sicherlich nicht die beste Figur, ohne Make-up, blutunterlaufener Wange und mit diesen grässlichen Klamotten.
    Und ja, okay, es würde sie wahrscheinlich umbringen, ihn mit diesen schönen jungen Dingern flirten – oder küssen – zu sehen.
    Während sie ihn in der nächsten Stunde bei der Arbeit beobachtete, erkannte sie auf der anderen Seite, dass Chase diese Art von Spielchen nicht mit seinen Models trieb. Offensichtlich war er in seiner Arbeit sehr gut, denn obwohl er den Models half, sich großartig zu finden, spielte er nicht irgendeine Art von ‚Hey Süße, ich will dich vögeln, also zeig der Kamera dein Fick-mich-Gesicht‘.
    Chloe war überrascht, ihre eigene Kreativität zu spüren, obwohl sie noch nie viel für Mode oder Fotografie übrig hatte.
    Ihre wahre Leidenschaft war Quilten und als Chloe Chase bei der Arbeit beobachtete, erkannte sie, dass mehr als Mode zum Leben erweckt wurde. Die Art und Weise wie Chase mit der Leinwand von Models und Kleidung und dem natürlichen Hintergrund der Reben und der Berge und des Himmels umging, war so genial, dass das bloße Beobachten ihr half, ein neues Auge für Komposition zu entwickeln. Eine neue Vision, wie sie ihren nächsten Quilt gestalten könnte.
    Nachdem sie nun zum Glück fest davon überzeugt