Der Blick der Liebe (zeitgenössischer Roman Liebesgeschichte): The Look of Love German Edition
Präsenz für den Bruchteil einer Sekunde, bevor er sich in ihr Blickfeld bewegte. „Wir brauchen dich, damit du für sie übernimmst.“
Chloe blinzelte ein Mal. Zwei Mal. „Ich?“ Sie runzelte die Stirn. „Warum denkst du, ich kann für sie übernehmen?“
„Du warst gestern ein Lebensretter.“
„Ich habe ein einziges Kleid geflickt.“
„Du hast mehr getan. Ich sah dich im Gespräch mit Alice, wie du ihr geholfen hast, Outfits zusammenzustellen.“
Chloe schüttelte den Kopf. „Das waren hingeworfene Bemerkungen. Ich habe nicht versucht, ihren Job zu übernehmen.“
„Ich weiß das. Sie weiß das. Aber Tatsache ist, dass du ein gutes Auge für Farbe und Muster hast. Du weißt instinktiv, was funktioniert. Und die Models vertrauen dir. Sie mögen dich. Das zählt mehr, als du dir vorstellen kannst. Wenn sie sich gut fühlen, sehen sie toll aus.“
Sie öffnete den Mund wieder, um zu protestieren, aber bevor ihr das gelang, kam er ein wenig näher, so nahe, dass ihr ohnehin schon rasendes Herz fast aus ihrer Brust sprang. „Wir alle brauchen deine Hilfe. Ich brauche deine Hilfe.“
Wie konnte sie nein zu ihm sagen? Er hatte sie in jener Nacht aus dem Straßengraben gerettet. Statt von einem vergewaltigenden Axtmörder aufgelesen zu werden, war Chase ein vollendeter Ritter in glänzender Rüstung. Und jetzt brauchte er ihre Hilfe.
Sie sah, wie sein Blick auf die Tasche zu ihren Füßen fiel, dann ging er wieder über die Beine ihrer Jeans, über ihr T-Shirt zurück in ihr Gesicht. Als sein Blick sie wieder traf, konnte sie sehen, dass er genau wusste, warum sie hierher gekommen war: um Auf Wiedersehen zu sagen.
Er machte vor ihr keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. Und oh Gott, sie konnte nicht glauben, wie sehr sie es verabscheute, ihn so zu sehen. Sie wollte den Mann zurück, der sie ansah, als sei sie schön. So wie er sie ansah, war er kaum einen Atemzug entfernt, sie zu nehmen.
An diesem Punkt erkannte sie, dass, obwohl sie hergekommen war, um sich von Angesicht zu Angesicht zu verabschieden, es nichts an der Tatsache änderte, dass sie wieder fortlief.
„Ich helfe gerne.“ Sie sah abwechselnd Chase und Jeremy an. „Sagt mir, was ich tun soll und ich tue es.“
Jeremy zog sie mit sich, bevor sie die Worte ausgesprochen hatte. Aber nicht, bevor sie Chases Lächeln sah.
Wie enttäuscht er auch gewesen sein mag, das war jetzt vorbei ... Enttäuschung ging nahtlos in Verlangen und Anerkennung über.
* * *
Der Tag verging wie im Flug. Chase brauchte kaum Hilfe bei der Kleidung und Chloe wusste, dass er nur um ihre Meinung gebeten hatte, um ihr das Gefühl von Einbindung zu geben. Am Anfang hielt sie sich zurück und sagte nicht viel. Sie wollte schließlich nicht den Foto-Shoot versauen. Aber so wie am Tag zuvor, war es schwer, sich nicht von der Magie mitreißen zu lassen. Sie schufen schöne Märchen in den Reben und ohne nachzudenken, fing sie an, die Taillen der Kleider abzunähen und Säume umzunähen. Das war noch nicht alles, denn als sie durchaus nicht mit der Art einverstanden war, wie er die Accessoires zusammenstellte, stellte sie erstaunt fest, dass ihre Entscheidungen besser waren.
Und die ganze Zeit pulsierte die Anziehungskraft zwischen ihnen, obwohl sie von der Crew umgeben waren.
Ein Teil von ihr, der größte Teil, wollte wieder fortlaufen. Aber mit jeder Stunde, die sie mit Chase und seiner Crew verbrachte, erkannte sie, dass sie sie nicht einfach im Stich lassen konnte. Darüber hinaus gefielen ihr jene Augenblicke, in denen sie ihre Sorgen vergaß. Es gefiel ihr sogar sehr.
Am Abend sagte Amanda: „Wir haben gehört, es gibt ein tolles mexikanisches Restaurant in der Stadt.“
Chase hob eine Augenbraue. „Keine Margaritas.“
Chloe konnte erahnen, wie er mit seinen Schwestern umging. Liebevoll. Beschützend. Aber er überfuhr sie nicht mit Regeln und Vorschriften.
Er war offensichtlich ein toller Bruder. Er wäre auch ein großartiger Vater.
Der Gedanke ließ sie inne halten, aber sie hatte keine Zeit zum analysieren, weil Jeremy fragte: „Sollen wir euch Plätze freihalten?“
Chloe fühlte Chases Augen auf sich. Sie wusste, dass er ihr die Entscheidung überlassen wollte: entweder mit der Gruppe gehen und sich in der Menge verstecken wie ein Feigling ... oder ihm allein gegenüberstehen. Sie setzte ein Lächeln auf, das ihr sicherlich niemand abkaufte, und erwiderte: „Ich denke, ich werde heute Abend wieder hier bleiben.“
„Amüsiert euch
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