Der Blick der Liebe (zeitgenössischer Roman Liebesgeschichte): The Look of Love German Edition
zu bringen.“
Ihr Mund formte einen sinnlichen Schmollmund. „Ich bin nicht müde, Chase. Noch nicht.“
Heiliger Strohsack, es war schwer, diesem Mund keinen weiteren Kuss zu entlocken. Noch schwerer, ihr Kleid nicht zu zerreißen und sie hier und jetzt auf der holzbedeckten Veranda zu nehmen.
„Du bist schön, Chloe, so verdammt schön, aber ich kann die Gelegenheit nicht derart ausnutzen.“
Der Schmollmund wurde trotzig. „Du nutzt mich nicht aus. Ich bin diejenige, die dich geküsst hat, schon vergessen?“
Es war noch schwerer als er gedacht hatte, denn er wollte sie auf keinen Fall kränken. Er wollte nicht, dass sie glaubte, er würde sie nicht wie verrückt begehren.
„Ich möchte dies mehr, als du dir vorstellen kannst, aber ich möchte, dass du ganz bei mir bist.“
„Ich war bei dir.“ Sie hob ihren Mund an seinen und flüsterte gegen seine Lippen: „Ich bin immer noch bei dir.“
„Nein, mein Schatz.“ Er zog seinen Mund von ihr weg. „Ich möchte nicht, dass du morgen an diesen Abend denkst und mich hasst, weil ich dich ausgenutzt habe, als du betrunken warst.“
„Ich bin nicht betrunken!“
„Du bist auch nicht ganz nüchtern“, entgegnete er mit sanfter Stimme.
Sie sah niedergeschlagen aus. Völlig niedergeschmettert.
Chase verabscheute die Situation und sagte: „Du weißt nicht, wie schwer das für mich ist.“
Ihre Schritte waren recht stetig, als sie sich umdrehte und von ihm fort ging, aber hin und wieder schien sie auf ihren hohen Absätzen ins Wanken zu geraten.
Chase wusste, dass er das Richtige getan hatte.
Aber er fühlte sich deshalb nicht besser. Nicht, weil sein Glied noch immer schmerzhaft hinter seinem Reißverschluss pochte. Aber weil er spürte, wie Chloe Schmerz und Verlegenheit bei ihrem stillen Fußmarsch zurück zum Gästehaus ausstrahlte.
Sie sah ihn nicht an, als sie darauf wartete, dass er die Haustür öffnete. Auch wenn er noch so gern seine Hand nach ihr ausgestreckt hätte, um sie an sich zu ziehen, ließ er sie vorbei gehen.
„Wir reden morgen früh.“
Sie hielt inne und schaute ihn dann über die Schulter für einen Moment an. Ihre hellen Augen waren jetzt stumpf. Ohne ein Wort zu sagen, ging sie in ihr Schlafzimmer und schloss die Tür mit einem leisen Klicken.
Und als er eiskalt duschte und sein Glied in die Hand nahm, selbst als er sich auf das geistige Bild ihrer Brüste in seinen Händen konzentrierte, selbst als er sich an den Geschmack ihrer Brustwarzen auf seiner Zunge erinnerte, und das Gefühl ihres erregten, glatten Fleisches, wie es gegen seine Finger drückte und presste, fragte sich Chase unentwegt, wann zum Teufel Ehre seine gottverdammte Pflicht im Leben geworden war.
Was zum Teufel war mit ihm los?
Er hatte vor kurzem eine warme, feuchte und willige Frau in seinen Armen.
Und er hatte sie einfach stehen lassen.
Kapitel Acht
Chloe packte als erstes in der Früh ihre Tasche und zog ihre Jeans und ihr T-Shirt wieder an.
Letzte Nacht war knapp. Sie begehrte Chase zu sehr.
Aus diesem Grund konnte sie hier nicht länger bleiben.
Ein neuer Korb mit Gebäck und Obst stand wieder für sie auf der Theke und ihr Stolz hätte ihr befehlen sollen, schnurstracks daran vorbeizugehen, aber das wäre einfach nur dumm gewesen. Sie hatte kein Geld für ein Taxi. Das bedeutete, sie musste zu Fuß von hier auf langen Landstraßen entlang gehen, bis sie eine Bushaltestelle finden würde.
Stolz war schön und gut. Aber nicht, wenn sie dringend den Treibstoff brauchte, um sie am Laufen zu halten.
Allerdings schmeckte das, was am Morgen zuvor so köstlich mundete, jetzt wie Sägemehl im Mund und sie musste sich förmlich zwingen, das Croissant, das sie genommen hatte, zu essen.
Natürlich half auch der gefaltete Zettel mit dem Namen Chloe in Chases Handschrift nichts. Während sie kaute und schluckte, starrte sie auf den Zettel.
Sie hätte schwören können, er starrte zurück.
Es wäre besser, ihn nicht zu lesen. Sie brauchte nur zu Fuß von hier wegzugehen, sich bedanken und verabschieden und vergessen, dass sie je einem Traummann begegnet ist, dessen Küsse schmeckten wie der Himmel.
Aber Chase war einfach nur freundlich zu ihr gewesen. Und zwar so freundlich, dass er, anstatt sie so zu nehmen, wie sie dies schon am Abend zuvor wollte, ihren Küssen einen Riegel vorschob. Er hatte tatsächlich seine Hand aus ihrem Höschen gezogen, nachdem sie für ihn gekommen war und hatte sie nach Hause gebracht, ohne sie noch einmal
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