Der Blick der Liebe (zeitgenössischer Roman Liebesgeschichte): The Look of Love German Edition
dass es kommen würde. „Ich hatte eine tolle Zeit mit allen“, sagte sie leise, bevor sie sich dem nächsten Foto zuwandte.
Chase hatte sie im Gespräch mit Marcus festgehalten, in jener Nacht auf der Party in seinem Haus. Sie war aufgrund des Weines recht locker und entspannt mit Marcus nach einem überraschend schönen Tag mit allen. Es war offensichtlich, wie verzweifelt sie gewesen war, damit das Glück sich wieder in ihrem Herzen niederlassen konnte.
Sie war total aus den Gleisen geworfen, über das, was Chase ihr über sich selbst zeigte. Sie nahm das nächste Bild, eines, auf dem sie Kleider faltete, und ein halbes Dutzend schöne Stoffe waren auf ihrem Schoß ausgebreitet.
Sie hatte sich noch nie so gesehen, hatte sich noch nie träumen gesehen.
Emotionen drohten sie zu verschlingen, so, dass sie schnell mit dem nächsten Bild im Stapel weitermachte.
Oh.
Wenn sie nur mit den Stoffen aufhören würde, mit dem Träumen, mit der verzweifelten Sehnsucht nach Glück.
Das letzte Bild war von diesem ersten Nachmittag in den Weinbergen, als sie am Ende des Tages hochschaute und Chase hatte seine Linse auf sie gerichtet. Sie erinnerte sich, wie erschrocken sie darüber war, dass sie ihre Gefühle für ihn nicht verstecken konnte. Gefühle, die sie noch nicht einmal verstehen konnte, weil sie so vage, so neu waren.
So rein.
„Frag mich noch einmal, woher ich weiß, dass du was Besonderes bist, Chloe.“
Die Bilder fielen ihr aus den Fingern auf den Tisch.
Sie brauchte nicht zu fragen.
Chase hatte seinen Stuhl näher gerückt, um ihre Hand unter der Tischdecke zu halten.
„Danke“, sagte sie leise, und sie hatte einen Kloß in der Kehle. „Es war ein wunderbarer Abend.“ Sie leckte sich die Lippen, drückte seine Hand mit der ihren. „Ein perfekter Abend.“
Oh Gott, sie war kurz davor zu weinen, konnte spüren, wie die Tränen hochkamen und überzulaufen drohten. Alles was es brauchte, war ein süßes Wort, ein inniger Blick und sie wäre geliefert.
Sie bemühte sich so verzweifelt, diese Tränen zurückzuhalten, dass sie gar nicht bemerkte, wie Chase aufstand und sie sanft an der Hand fortzog. Sie blickte ihn verwirrt an, stand auf und ließ sich von ihm quer durch den Raum führen, seine Hand auf ihrem Rücken, gleichzeitig beruhigend und erregend. Er zog sie in seine Arme und sie tanzten zu dem Song der dreiköpfigen Jazz-Band in der Ecke, die gerade zu spielen begonnen hatte.
Der Blick der Liebe
Chloe sah ihn überrascht an. „Dieses Lied.“ Sie warf einen Blick auf die Band, dann wieder zu ihm und schüttelte den Kopf. „Es ist fast als ob sie wissen–“
Ihre Stimme brach, bevor sie den Satz beenden konnte. Aber sie musste es. Musste es sich eingestehen. Und Chase.
Ihre Stimme war so leise, sie wusste nicht, ob Chase sie überhaupt hören konnte, als sie flüsterte: „Es ist, als ob sie wissen, wie du mich anschaust. Wie du mich immer angeschaut hast.“
Und sie wusste von dem Bild, dass er von ihr im Weinberg am ersten Abend aufgenommen hatte, dass sie ihn auch immer so angeschaut hatte.
Voller Liebe.
Er wiegte sie mit seinem großen, kräftigen Körper, mit seinem Herzen gegen ihres und Chloe drückte ihr Gesicht an seine Schulter ... und schließlich ließ sie den Tränen freien Lauf.
* * *
Chase hatte noch nie zuvor so gefühlt. Es war, als ob sein Herz mit jedem Schlag zerbrach, als er spürte, wie Chloe leise weinte, während sie tanzten.
Er wollte ihr alles geben. Er wollte alle ihre Drachen töten. Er wollte sie festhalten und sie nie wieder gehen lassen. Er hatte ihr gesagt, dass er sie liebte, aber er wusste, dass sie immer noch glaubte, sie müsse ihn verlassen, um zu beweisen, dass sie eine starke Person war.
Sie hatte ihm gesagt, die Nacht war perfekt, aber sie weinte.
Sein ganzes Leben lang hatte er immer genau gewusst, was zu tun war. Frauen waren nie eine große Herausforderung gewesen, aber jetzt wusste er den Grund: Er hatte sich nie viel aus ihnen gemacht.
Bis er sich in Chloe verliebt hatte.
Chase wünschte, es gäbe eine einfache Antwort, wünschte, er könnte sich davon überzeugen, dass es so einfach war, wie ihren Ex-Mann auseinanderzunehmen, weil er ihr weh getan hatte und dass alles in Ordnung wäre, sobald er die Bedrohung für Chloes Wohlbefinden ausgeräumt hatte,
Aber wie oft waren er und seine Brüder losgezogen, um ein Unrecht gegen eine seiner Schwestern zu rächen, nur um am Ende als Bösewicht dazustehen, weil sie weinten:
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