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Der Blitz der Liebe

Titel: Der Blitz der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cartland Barbara
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Augenblicke gegeben, vor allem in Paris, wo sich die Dinge, vom gesellschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, viel schneller normalisierten, als man zunächst gedacht hatte. Er hatte sich eingestehen müssen, daß er nach den unaufhörlichen Entbehrungen und den Kämpfen in Portugal und Frankreich das Essen und die schönen Frauen von Paris nicht ohne weiteres links liegen lassen konnte. Was ihm indes Kummer bereitete, war die Tatsache, daß er heute aufhörte, Soldat zu sein. Er hatte seinen Abschied eingereicht und dem Herzog Lebewohl gesagt, bevor er aus Frankreich abreiste.
    »Sie werden mir fehlen«, hatte Wellington kurz angebunden gesagt.
    »Mein Vater ist vor zwei Jahren gestorben«, antwortete Wood dem Herzog, »und es ist deshalb unumgänglich, daß ich nach Hause fahre und mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmere.«
    »Du lieber Himmel!« rief der Herzog aus. »Ich hatte ja ganz vergessen, daß Sie jetzt Lord Heywood sind!«
    »Ich habe nicht das Bedürfnis verspürt, von meinem Titel Gebrauch zu machen, solange ich noch Soldat war«, erwiderte Lord Heywood, »aber Euer Gnaden werden verstehen, daß sich in meiner Abwesenheit niemand um den Besitz gekümmert hat, da ich das einzige Kind meiner Eltern bin, und ich habe in der Tat sechs Jahre lang England nicht mehr betreten.«
    Danach hatte der Herzog keine Einwände mehr erhoben, aber Lord Heywoods Herz war schwer bei dem Gedanken daran gewesen, wie sehr er die Männer, mit denen er so lange gedient hatte, vermissen würde. Ich bin daheim! versuchte er sich zu trösten, während er sich mühsam einen Weg durch das Chaos am Kai bahnte.
    Es gab an diesem Abend keine Möglichkeit mehr, von Dover fortzukommen, und er hatte es nur seinem Offiziersrang und der Autorität, die er ausstrahlte, sowie seinem ungewöhnlich guten Aussehen zu verdanken, daß er ein Zimmer fand, in dem er die Nacht verbringen konnte.
    Am nächsten Morgen brachten die Männer seines Regiments unzählige Probleme vor ihn, bei deren Lösung zu helfen er sich verpflichtet fühlte, ehe er abreiste.
    Er mußte auch ein Gespräch unter vier Augen führen, aber es war schwierig, einen Ort zu finden, an dem man sich in Ruhe unterhalten konnte.
    Da er vor seiner Abreise aus Frankreich beschlossen hatte, nicht nach London zu fahren, sondern nach seiner Ankunft in England querfeldein nach Hause zu reiten, hatte er an die Anwaltskanzlei seiner Familie geschrieben, sie sollten ihm einen ihrer Anwälte nach Dover schicken, damit er sich dort mit ihm treffe.
    Schließlich bot der Hoteldirektor Lord Heywood sein Privatbüro an, das dieser zusammen mit dem Anwalt betrat.
    »Ich hatte keine Ahnung, als ich Sie bat, von London hierher zu kommen, Mr. Crosswaith«, sagte Lord Heywood zu dem Anwalt, »daß die Zustände in Dover derart chaotisch sind.«
    »Das ist verständlich, Mylord, unter den Umständen«, erwiderte Mr. Crosswaith, ein kleiner, älterer Mann.
    »Als erstes«, fuhr Lord Heywood fort, während sich Mr. Crosswaith, die ausgebeulte Aktentasche an sich drückend, setzte, »möchte ich Ihnen für die Briefe danken, die Sie mir geschrieben haben, als ich in Frankreich war. Ich fand allerdings, daß diejenigen, die ich in den letzten achtzehn Monaten erhielt, etwas entmutigend waren.«
    »Das erstaunt mich nicht, Mylord«, erwiderte Mr. Crosswaith. »Viele junge Männer, die wie Sie den Dienst quittiert haben, sind unangenehm überrascht von den Verhältnissen in England.«
    »Ich habe gehört, daß die Wirtschaft aufgrund des Kriegs zusammengebrochen und Armut die Folge ist«, sagte Lord Heywood schnell.
    »Das ist wahr«, gab ihm Mr. Crosswaith recht, »und ich will Eurer Lordschaft auch nicht verheimlichen, daß es im ganzen Land viel Not, ja sogar soziale Unruhen gibt.«
    Das hatte Lord Heywood bereits vom Herzog erfahren, der England einen flüchtigen Besuch abgestattet hatte.
    »Wenn ich Ihren letzten Brief, Mr. Crosswaith, recht verstanden habe«, sagte Lord Heywood, »dann ist mein Besitz fast bankrott.«
    »Das ist ein Wort, das ich nicht benutzen möchte, Mylord«, erwiderte der Anwalt, »aber es ist eine traurige Tatsache, daß die Bauern ihren Pachtzins nicht zahlen können.«
    »Ist es wirklich so schlimm?« fragte Lord Heywood.
    Er wußte, wie die Antwort ausfallen würde, bevor Mr. Crosswaith antwortete: »Noch schlimmer!«
    »Also gut«, sagte Lord Heywood. »Dann müssen wir jetzt überlegen, was wir verkaufen können.«
    »Ich bin davon ausgegangen, daß Eure Lordschaft

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